Das Metropoltheater München gastiert am 25. Nov. mit "Eisenstein" im Theaterzelt
Die 17. Landshuter Literaturtage gehen in ihre dritte und damit letzte Woche. Sie widmen sich Martin Sperr, einem der bekanntesten Dramatiker Deutschlands, der in Niederbayern geboren wurde und seine letzten Lebensjahre in Landshut gelebt hat. Hier die Veranstaltungen:
Sonntag, 23. Nov., 11 Uhr: Lesung „Der Sperr und seine Weibs-Bilder"
Die Landshuterin Lisa Gusel (Foro) befasst sich in einer Lesung unter dem Titel „Der Sperr und seine Weibs-Bilder" im Rathausfoyer mit dem Frauenbild von Martin Sperr. Weil das Thema „Literaten und ihre Frauen" ein unerschöpflicher Quell der Entdeckungen ist, macht sich Lisa Gusel auf, die Frauen um Martin Sperr näher vorzustellen. Das sind zum einen Frauen, die Sperr beeinflusst haben, zum anderen jene, die sein Leben mit ihm teilten oder jene, die er als Bühnenfiguren geschaffen hat. Gedanken zum weiblichen Geschlecht und zur Emanzipation hat Sperr außerdem in einem Essay veröffentlicht, der im Zentrum der Lesung stehen wird. Dort kommentiert er sein Frauen- und auch sein Männerbild.
Begleitet wird die Lesung von Martin Kubetz (Foto) am Klavier, der für die Matinee Lieder gestaltet hat. Schon bei vielerlei Lesungen in Landshut hat Kubetz sein Talent, literarische Texte kongenial musikalisch zu begleiten, unter Beweis gestellt. Die Karten für acht beziehungsweise sechs Euro (ermäßigt) gibt es an der Abendkasse und im Vorverkauf bei der Tourismus-Information im Rathaus.
Dienstag, 25. Nov., 19.30 Uhr: Gastspiel des Metropoltheaters „Eisenstein"
Den Organisatoren der Literaturtage ist es außerdem gelungen, mit „Eisenstein" von Christoph Nußbaumeder ein absolutes Theaterschmankerl nach Landshut ins Theaterzelt zu holen. „Eisenstein" in der Regie von Jochen Schölch ist eine Inszenierung, die zu den herausragenden Produktionen des Theaterjahrs 2012 in Bayern gehörte und demzufolge auch bei den bayerischen Theatertagen den „Preis für eine herausragende Ensembleleistung" bekam. Aufgeführt wird das Stück am Dienstag, 25. November, ab 19.30 Uhr, im Theaterzelt. Die ergreifende bayerische Familiensaga erzählt vom Schicksal mehrerer Generationen und endet im Jahr 2008.
Zum Inhalt: Auf der Flucht im April 1945 rettet sich Erna Schatzschneider nach Eisenstein auf den Gutshof der Hufnagels. Eine aus der Not geborene Lüge wuchert zu einem alles überziehenden Gespinst, das über drei Generationen hinweg das Schicksal zweier Familien bestimmen wird. Erzählt wird in „Eisenstein" von Krieg, Zerstörung und Aufbau, von Karriere, Geld und davon, dass Reichtum nicht alles ist. Denn es geht auch um Verrat, Schweigen, Hass, Schuld und um eine tragische Liebe. Alle Versuche der Betroffenen, zu ihrem Glück zu finden, stoßen immer wieder an die Grenzen, die das Familiengeheimnis ihnen setzt.
Erst ein ganzes Menschenleben später und fern von Eisenstein, mittlerweile im Jahr 2008 in München angelangt, findet die Geschichte ein vorläufiges Ende, als der Stab an die jüngste Generation übergeben wird. „Eisenstein" ist ein Gastspiel aus dem Metropoltheater München in Zusammenarbeit mit dem Theater Regensburg. Karten für 20 Euro auf allen Plätzen (beziehungsweise 10 Euro ermäßigt) gibt es im Vorverkauf an den Theaterkassen des Stadttheaters und an der Abendkasse ab 18.30 Uhr.
Samstag, 29. Nov., ab 19 Uhr: Lesung der „Landshuter Erzählungen" mit dem Theater Nikola
Mit den „Landshuter Erzählungen" als Lesung in der Regie von Mathias Paintner finden die Literaturtage dann am Samstag, 29. November, um 19 Uhr, im Salzstadel ihren Abschluss. Die „Landshuter Erzählungen" von Martin Sperr zeigen die Abhängigkeit des Menschen von den ökonomischen Umständen und die daraus folgende charakterliche Deformation. Es geht um den Konkurrenzkampf der zwei Bauunternehmer Otto Laiper und Robert Grötzinger, in den auch die Familien und die Arbeitnehmer involviert sind. Mit hinein spielt eine „Romeo und Julia"-Geschichte: Sorm Laiper und Sieglinde Grötzinger lieben einander.
„Die Verquickung von Geschäft und Privatleben, von Öffentlichkeit und Individualität wird gezeigt, der Vorgang von Macht-Konzentration und auf wessen Kosten er stattfindet", schrieb Martin Sperr selbst zu seinem Stück. Es lesen vom Theater Nikola: Karlheinz Attenkofer (Otto Laiper), Sabine Wiesner (Martha, seine Frau), Alexander Hell (Sorm, sein Sohn), Tobias Trompke (Glasp, sein Sohn), Mathias Paintner (Robert Grötzinger), Melanie Kaltenbacher (Sieglinde, seine Tochter), Hans Kaltenbacher (Veit, Marhas Bruder), Doris Ellinger (Wirtin), Reinhart Hoffmann (Pfanzelt, Vorarbeiter), Martin Heisl (Härtl, Vorarbeiter), Franz Reiter (Fuhrmann, Bauarbeiter).
Karten für 8 beziehungsweise 6 Euro gibt es bei Bücher Pustet und bei der Ticket-Hotline des Theaters Nikola (abends, Telefon 0871/32468) und an der Abendkasse ab 18 Uhr.
Im Bild oben: Mit dem Gastspiel „Eisenstein" des Metropoltheaters München ist im Rahmen der Literaturtage ein absolutes Theaterschmankerl zu sehen. Die Aufführung im Landshuter Theaterzelt beginnt um 19.30 Uhr am Dienstag, 25. November.
Foto: Juliane Zitzlsperger