Landshut - om 21.12.2020) Noch bis zum 31. Dezember stehen auf der Homepage der Literaturtage unter www.landshuter-literaturtage.de Videos und Audiopodcasts „made in Landshut“ zur Verfügung. Darin erfahren Interessierte, wie sich Schriftsteller und Songschreiber die Zukunft vorstellen beziehungsweise vorgestellt haben. „Das ist nicht nur spannend, sondern teils auch erstaunlich, ja irritierend. Oft kann man aber, Gott sei Dank, auch schmunzeln“, sagt Kulturbeauftragte Uta Spies, die für die Beiträge verantwortlich ist. Die Online-Angebote können kostenfrei, rund um die Uhr, beliebig oft, ganz oder in Ausschnitten abgerufen (gestreamt) werden. Es bedarf leadiglich eines Computers, eines Tablets oder eines anderen Endgeräts mit Internetverbindung.
Hier ein Überblick über das Onlineangebot:
16 „Literatürchen“ (Videoclips)
Dahinter verbergen sich 16 kurze Videoclips (Dauer: eine bis fünf Minuten) mit Songs und Musik von Billie Eilish bis Hildegard Knef sowie Texten und Gedichten von Rainer Maria Rilke bis Franz Kafka zum Literaturtagethema „In Zukunft“. im Rathausprunksaal sensibel und kunstvoll inszeniert von Agnes Decker, Thomas Weber und Florian Burgmayr (Regie: Julia Prechsl). (Dauer: eine bis fünf Minuten)
Bertha von Suttner „Die Waffen nieder!“ (Audio-Podcast)
Lisa Gusel stellt mitreißend die Pazifistin und erste weibliche Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner (1843-1914) vor. Markus Mayer sorgt für intensive Musik am Akkordeon (Dauer: 46 Minuten).
„Die Zeitmaschine“ von H.G. Wells (Audio-Podcast)
Packend erzählt Thomas Ecker den Science-Fiction-Klassiker, der im Jahr 1895 erschien. Die Handlung spielt im Jahr 802.701. Ecker verlegt diese nach Landshut. Was für ein Coup! Die Soundkulisse, zusammengestellt von Florian Rödl, sorgt für den perfekten Hörgenuss. Zum Mitfiebern! (Dauer: 79 Minuten)
Texte über die Zukunft – vorgetragen von Oliver Karbus (Audio-Podcast)
Beeindruckend, wie Oliver Karbus fünf vollkommen verschiedene literarische Zukunftstexte vorträgt. Zu hören ist beispielsweise ein Auszug aus dem schmalen Buch „Landshut im Jahr 2000“, welches Hermann Wölfle im Jahr 1900 verfasst hat. „Klangkollektor“, alias Lars Fischer, steuert elektronische Zukunftsmusik bei (Dauer: 60 Minuten).
Karl Olsberg – „Boy in a Dead End“ (Video-Lesung-Gespräch)
In der Live-Aufzeichnung stellt der erfolgreiche Autor Karl Olsberg seinen Jugendthriller „Boy in a Dead End“ vor. Mit Christian Muggenthaler spricht er zudem über die Frage, ob eine Maschine ein Bewusstsein hat, über die Fremdbestimmung des Menschen durch technische Hilfsmittel, über künstliche Intelligenz und vieles mehr. Obwohl es um ein Jugendbuch geht, ist das Video auch für Erwachsene sehr zu empfehlen (Dauer: 51 Minuten).
Michelle Houellebecq – „Unterwerfung“ (Audio-Podcast)
Houllebecqs bislang kontroversester Roman beschwört ein Frankreich herauf, in dem eine autoritäre muslimische Partei schleichend die Macht übernimmt – auf demokratischem Weg und mit Hilfe der intellektuellen Elite. Gabriele Gysi führt Regie bei der inszenierten Lesung des Romans, die 2021 im kleinen theater – KAMMERSPIELE Landshut auf die Bühne kommen soll. Um auf die Lesung einzustimmen, führt Carola Feddersen ein Interview mit der bekannten Regisseurin (Dauer: 15 Minuten).
Ingo Schulze – „Die rechtschaffenen Mörder“ (Video-Lesung-Gespräch)
In dem Roman geht es um den Dresdner Antiquar Norbert Paulini, der die (ost-) deutsche Geschichte erlebt – von DDR-Zeiten über die Wende bis zur Gegenwart. Paulini wird schließlich rechter Umtriebe verdächtigt. In der Live-Aufzeichnung liest Ingo Schulze Passagen aus allen drei Teilen des Buches. Dazwischen unterhält er sich mit dem Moderator Christian Muggenthaler über unterschiedliche Sichtweisen auf ein- und dieselbe Person, über gegenseitige Zuschreibungen von West nach Ost und umgekehrt und darüber, ob man überhaupt noch die Menschen hinter den Etiketten sieht (Dauer: 60 Minuten).
Foto:
Stadt Landshut (Verwendung mit Quellenangabe honorarfrei)
Bildtext:
Intensiv, sympathisch und informativ ist das Gespräch, das der bekannt Autor Ingo Schulze und der Moderator Christian Muggenthaler (im Foto rechts) in dem live aufgezeichneten Video führen. Ausgangspunkt ist Schulzes Roman „Die rechtschaffenen Mörder“, aus dem der Autor mehrere Passagen liest. Das Video ist, wie viele anderen digitale Angebote der Literaturtage, bis 31. Dezember online verfügbar.