Im Bild von links SPD-Chefin Anja König, OB-Kandidatin Patricia Steinberger und der ewig junge Alt-OB-Christian Ude, der für seine Satirischen Erzählungen Beifallsstürme erntete.
Landshut (12.08.2016 - 21.05 Uhr) Es war in der Tat ein rundum gelungener Abend heute, Freitag, im Kleinen Theater. SPD-Chefin Anja König zeigte sich überglücklich: Endlich ein übervoller Saal bei einer SPD-Veranstaltung!" Wer kennt dieses Problem nicht besser als der Stargast des Abends: Alt-OB Christian Ude. Unter den über 200 Besuchern waren sicher weitaus mehr Nicht-Mitlgieder der SPD, also "Wechselwähler", wie es Ude ausdrückte. Auf diese komme es ja bei Wahlen in erster Linie an. Patricia Steinberger verteilte just zur gleichen Stunde die Erstausgabe (23.000 Auflage) Ihrer Wahlkampf- und Selbstportraitzeitung "Der Stadtgucker".
Christian Ude präsentierte zwei Stunden lang Satirisches hinter den Kulissen, zumeist in seiner über 50-jährigen Partei- und Politikkarriere selbst Erlebtes. Anfangs schwadronierte er rund um den vom Münchner Stadtrat in einer Sondersitzung verliehenen Titel "Alt-Oberbürgermmeister" (Alt-OB). Besser würde ihm zwar Ex-OB gefallen, denn "Ex" bedeute im Eheleben "weg vom Tisch", aber "Alte" bedeute, "die hat immer noch das Sagen".
Der Satirisches aus der Politik hinter den Kulissen präsentierende und immer noch sehr jugendlich wirkende Alt-OB Christian Ude vor seinem Publikum im übervollen Kleinen Theater - Fotos L. Moosbühler
Die Sozialdemokratie bezeichnete Ude als den "einzigen immerwährend fuktionierenden Jungbrunnen". Als 15-jähriger habe er (heute 68) erstmals eine SPD-Versammlung erlebt. Bis heute blieb ihm lebhaft als Münchner Jungsozailist und Pressesprecher der SPD im Wahlkampf von OB-Kandidat Schorsch Kronawitter, eigentlich ein gelernter Landwirtschaftspolitiker eine wahre Begebenheit mit einem späteren Landshuter Rechtsanwalt in Erinnerung. Kronawitter benötigte für seine Wahlkampagne - es ging um bezahblare Mieten in der explodierenden Millionenstadt München - ein jung verheiratetes Paar, das sehnsüchtig eine Wohnung sucht. Dieses Paar sollte mit ihm, dem OB-Kandidaten frisch getraut auf dem Stachus einen Fototermin absolvieren. So wollte es auch die engagierte Werbeagentur aus Düsseldorf.
Ude fädelte die Hochzeit von zwei Jusos ein. Beim Hochzeiter kannte er nur den Vornamen Tom. Vor dem Standesbeamten erfuhr er sodann, dass dieser Tom in Wirklichkeit Thomas Adolf Edler Freiherr von Täuffenbach hieß. Ude verschlug es die Sprache: Ein Adliger bei den Jusos! Der Standesbeamte wurde unsicher und verschob die Trauungszeremonie. Im zweiten Anlauf gelang es, auch der Fototermin danach mit OB-Kandidat Kronawitter klappte und alle fünf Mücnhner Zeitungen berichteten tags darauf mit großen Bildern. PR-Volltrefer. Kronawitter wurde zum Oberbürgermeister gewählt. Der junge Ehemann und Münchner JUso-Vorsitzende im Stadtteil Milbertshofen wurde später Mieteranwalt in Landshut. - Fortsetzung folgt