Landshut (09.10.2016 - 14.00 Uhr) Nein, es gab die ersten fünf, sechs Stunden in den meisten Wahllokalen (insgesamt 60) noch keinen Ansturm der noch 48.000 wahlbechtigten Wäherinnen und Wähler. 7.555 haben ja bereits die letzten vier Wochen per Briefwahl gewählt. Dabei ist das Wetter benahe ideal, vielleicht ein wenig zu frisch. Doch in der Altstadt sitzen viele draußen in den Straßencafes und diskutieren über die Wahlchancen der einzelnen vier Kandidaten. Was ist wenn ...?
Ja, kurz nach 18 Uhr werden wir es wissen. Das Bauzunfthaus am Dreifaltigkeitsplatz meldet traditionell sein Wahlergebnis zuest. Der dortige Stimmbezirk 1 gilt als Hochburg der Grünen. Dort müßte also Stefan Gruber vorn liegen.
Danach folgen die Altenheime mit ihren Wahlergebnissen. Dort schneidet überall der CSU-Kandidat erfahrungsgemäß sehr gut ab, vor allem im Heilig-Geist-Spital. Besonders gespannt sein darf man auf die Heimat-Bezirke der einzelnen OB-Kandidaten: Helmut Radlmeier ist in Auloh wohnhaft, Patricia Steinberger in Achdorf und Stefan Gruber in der Stadtmitte. Er hat nur einige Schritte zum Rathaus. Alexander Putz ist als Bruckberger ja nicht wahlbechtigt.
Sicher wurden unzählige Wetten über den Wahlausgang abgeschlossen. Gewinnen kann nur einer bzw. können nur zwei, wenn es zu einer Stichwahl am 23. Oktober kommt. - Das OB-Amt ist mit gut 8.000 Euro besoldet. Dazu kommen Extras wie die Vergütung als Vorsitzender von Aufsichtsräten (z.B. Klinikum, Sparkasse) und als Mitglied von Zweckverbänden usw.. Die OB-Kandidaten sind alle beruflich gut situierte Personen. Da ist eine Niederlage eher zu verschmerzen und es winken ja auch noch sonstige Karrierewege in der Politik. /hs
Die Wahlergebnisse der OB-Wahlen 2004 und 2010
Die heutige Wahl ist am besten mit der OB-Wahl 2004 zu vergleichen, damals die erste Wahl nach 35 Jahren OB Josef Deimer. Die Besonderheit 2004: Hans Rampf trat als CSU-Mann für den damals estra neu gegründeten Verein "Bürger für Landshut" an und gewann auf Anhieb mit 50,89 %. Der eigentliche CSU-OB-Kandidat Ludwig Zellner erreichte lediglich 14,84 %, Das zweitbeste Ergebnis bekam Dr. Thomas Keyßner (Die Grünen) mit 25,14 % und SPD-Kandidat Gerd Steinberger kam nur auf 9,13 %. Die Wahlbeteiligung betrug noch immerhin 61,93 Prozent.
Bei der Wahl 2010 erzielte Hans Rampf als Titelverteidiger und diesmal als offizieller CSU-Kandidat 61,10 %. Danach folgten Dr. Thomas Keyßner (Die Grünen) mit 26,32 %, SPD-Kandidat Robert Gewies mit 4,98 %, der Kandidat der Freien Wähler, Robert Mader, mit 4,63 %, dann FDP-Kandidat Prof. Dr. Christoph Zeitler mit enttäuschenden 1,58 % und der OB-Kandidat der Linken, Adreas Jonny Huber, wohnhaft in Reisbach ,erst 29 Jahre alt, bekam 1,58 %. /hs