Landshut (15.11.2016) In den Wahlkampf-Programmen einiger OB-Kandidaten standen ehrgeizige Ziele und Vesprechungen den Wohnungsbau betreffend. Da wurde für die nächsten drei Jahre der Bau von 1.000 bezahlbaren Wohnungen angekündigt. Nein, nicht durch eine Städtische Wohnungsbaugesellschaft - wie von SPD und Grünen vergebens gefordert - sondern durch die Privatwirtschaft bzw. bestehende Wohnbau-Genossenschaften. Im neuen Statistikbuch der Stadt für 2015 ist auf Seite 61 nachzulesen, dass allein im letzten Jahr 730 Wohnungen in Landshut fertiggestellt wurden.
Das Jahr zuvor (2014) waren es auch schon 671. Für 2013 sind es zwar nur 429 aber das Jahr davor (2012) wurden auch schon stolze 666 Wohnungen fertiggestellt. 2011 waren es mit 362, nur knapp halb so viele wie 2015.
In fünf Jahren also 2.858 fertiggestellte Wohnungen. In der gleichen Zeit ist die Zahl der Einwohner um 5.000 Neubürger gewachsen. Also der Wohnungsbau boomt seit Jahren. Man nehme zum Vergleich die Jahre 2008 mit nur 227 fertiggestellten Wohnungen, dann das Krisenjahr 2009 mit lediglich 169 und das Jahr 2010 mit auch nur 220 fertiggestellten Wohnungen, dann wird deutlich, wie der Wohnungsbau in den letzten fünf Jahren an Fahrt aufgenommen hat.
Und es wird auch in diesem Jahr von der privaten Hand, von der Bauwirtschaft, kräftig in den Wohnungsbau investiert. Allein an der Oberndorfer Straße, so der Oberbürgermeister bei der letzten Bürgerversammlung im St. Wolfgang, sind Neubauwohnungen für bis zu 800 Personen in Planung (Bauuntenehmen Consul Hanns Meier). Auch in der Karlschwaige wird ein mehrstöckiges Wohnprojekt nach dem anderen hochgezogen, vom Neubau weiterer Studentenwohnungen am Kaserneneck und in Schönbrunn gleich neben dem bestehenden Studentenheim, ganz zuschweigen. Gleich nach der Eisenbahnbrücke (gegenüber dem Autohaus Eurocar), wird demnächst ein sechstöckiges Boardinghaus durch eine Regensburger Baufirma realisiert. Nicht zu vergessen, dass wohl noch heuer auch für über 100 anerkannte Flüchtlinge am Gestüt eine Wohnanlage in Holzbauweise fertiggestellt lwird. Und am 9. Dezember ist Grundsteinlegung schräg gegenüber dem Klettertempel des Alpenvereins für ein neues Mädchen-Wohnheim für mehrere Mio. Euro durch die Erzdiözese München-Freising. Kardinal Reinhard Marx wird dazu ebenfalls erwartet.
Oberbürgemeister Hans Rampf geht davon aus, dass der stürmische Einwohnerzuwachs wohl nur bis 75.000 oder 80.000 Einwohner anhalten werde. Nachzulesen ist im neuen Statistikbuch der Stadt jedoch auch, dass die unmittelbaren Umlandgemeinden für Landshut auf dem Wohnungsmarkt nur eine (sehr) geringe Entlastung bringen. So ist Ergolding seit 2011 bis 2015 nur um 288 Personen auf 12.6193 Einwohner (Stand 31.12.2015) gewachsen. Da sind die vielen Flüchtlinge (vor allem 2015) mit dabei. Der Markt Altdorf hat in der gleichen Zeit sogar 56 Einwohner verloren und hatte zum 31.12.2015 nur mehr 11.158 Einwohner. Altdorf meldet seit zehn Jahren Einwohnerverluste. Kumhausen meldet seit 2011 einen Zuwachs von 156 Einwohnern, doch 2015 betrug der Zuwachs nur mehr 21 Neubürger. Also auch keinerlei Entlastung für den Landshuter Wohnungsmarkt.
Der ganze Landkreis Landshut ist im letzten Jahr zwar um 2.758 Einwohner auf insgesamt 154.577 (Stand 31.12.2015) angewachsen, in erster Linie Dank der hohen Flüchtlingszahlen im letzten Jahr. Lediglich Weihmichl (-13) und Postau (-25) haben 2015 Einwohner verloren. Die größte Zunahme meldet für 2015 die Gemeinde Velden (6.903 Einwohner) mit 322 Neubürgern. Das waren jedoch ebenfalls in erster Linie Flüchtlinge, die in einem ehemaligen Lebensmittelmarkt einquartiert wurden. In diesem Jahr bekam der Landkreis Landshut fast noch gar keine neuen Flüchtlinge zugewiesen.
Die Marktgemeinde Essenbach meldet für 2015 einen Zuwachs von 257 Neubürgern auf insgesamt 11.804 Einwohner (Stand 31.12.2015). Die letzten fünf Jahre betrug der Zuwachs 491 Personen. Das ist der größte Zuwachs aller 35 Landkreigemeinden. Die Stadt Vilsbiburg ist im letzten Jahr um 124 Personen auf 11.535 Einwohner gewachsen. Seit 2011 berug der Zuwachs jedoch nur 90 Neubürger, denn für 2012 meldet die Vollkeyballhochburg Vilsbiburg einen Verlust von 261 Einwohnern. Die Stadt Vilsbiburg hat 2015 ebenfalls besonders viele Flüchtlinge aufgenommen. Auch die zweite Landkreis-Stadt Rottenburg ist 2015 um 112 Einwohner auf jetzt 7.827 Einwohner gewachsen. /hs