Landshut (17.04.2017) Die aktuellen Bodenrichtwerte für die Stadt Landshut sind ab sofort erhältlich. Bei einer Pressekonferenz am letzten Montag (10.04.) im Rathaus gaben Oberbürgermeister Alexander Putz und der Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückwerte, Maximilian Karl, einen Überblick.
Mit den Bodenrichtwerten, die die Wertentwicklung aller Grundstücke im Stadtgebiet darstellen, können sich auch weniger erfahrene Teilnehmer am Immobilienmarkt einen sicheren Überblick über Preisentwicklungen verschaffen. Was die Entwicklungen im Stadtgebiet angeht: Diese bescheinigen dem Immobilienstandort Landshut eine hohe Attraktivität.
"Bodenrichtwerte" in der Stadt Landshut: Oberbürgermeister Alexander Putz (rechts) und der Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückwerte, Maximilian Karl, geben einen Überblick.
Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Bereich der kreisfreien Stadt Landshut hat in seiner jüngsten Sitzung im März die aktuellen Bodenrichtwerte zum Stichtag: 31. Dezember 2016 ermittelt und per Beschluss festgestellt.
Die steigende Preisentwicklung im Bereich urbaner Verflechtungsbereiche hat sich auch während der vergangenen beiden Jahre fortgesetzt. Zwar wird von verschiedenen Marktanalysten ein baldiges Ende der positiven Preisentwicklung prognostiziert, jedoch tendieren die Analysen und Auswertungen der Kaufverträge bisher zu einer sich weiter fortsetzenden Aufwärtsbewegung. Diese Tendenz mag angesichts des hohen Preisniveaus in nahezu allen Marktsegmenten abflachen, der anhaltende Bevölkerungsdruck und die auch weiterhin hinter dem Bedarf zurückbleibenden Neubauten von Wohnraum deuten aber trotzdem auf ein fortsetzendes Wachstum des Immobiliensektors.
Die Analyse der Entwicklung am Immobilienmarkt seit 2009 zeigt bis zum Jahr 2016 nahezu in allen Teilsegmenten deutliche Steigerungen. Betrachtet man jedoch die Entwicklung über 10 oder 15 Jahre am Immobilienmarkt, so ist nach wie vor festzustellen, dass sich insgesamt die Immobilienpreise in einem relativ moderaten Tempo von circa 2,5 bis 3 Prozent jährlich entwickeln. Seit der Weltwirtschafts- und Finanzkrise des Zeitraums um 2008 haben sich die Investitionen in besonders starkem Maß in den Immobilienbereich verlagert, was angesichts des vorhandenen Angebots auch in der Folge zu Preissteigerungen führte.
Gutachterausschüsse: Hohe Transparenz gewährleistet
Gerade jedoch in solchen Perioden ist es für alle Investoren – ob privat oder auch geschäftlich – von besonders hohem Wert, mit stabilen Berichten über die verschiedenen Bereiche des Immobilienmarktes eine hohe Transparenz des Marktes zu vermitteln. Die Gutachterausschüsse verfügen als einzige Institution über alle notariell beurkundeten Kaufverträge und werten diese aus. Die Bodenrichtwerte, die sich auf reine Bodenwerte ohne Berücksichtigung der aufstehenden Gebäudesubstanz beziehen, erfüllen bei der Schaffung von Markttransparenz eine herausragende Rolle, da sie die Wertentwicklung aller Grundstücke in den verschiedenen Teilsegmenten des Immobilienmarktes im Gebiet der Stadt Landshut darstellen.
Gesamtgeldumsatz gestiegen – heterogene Entwicklung in der Innenstadt
Zwischen 2014 und 2016 ist die Anzahl der jährlichen Verträge in der kreisfreien Stadt Landshut von 1.263 auf 960 gesunken, was einem Minus von rund 24 Prozent entspricht, und den Rückgang der Vorjahre von rund 6,4 Prozent deutlich übersteigt. Der Rückgang ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass mittlerweile keine Studentenappartementanlagen mehr mit sehr vielen Einheiten auf dem Markt platziert werden. Der gesamte Geldumsatz stieg zwischen 2014 von 291,9 Millionen Euro bis Ende 2016 auf 350,3 Millionen Euro um circa 20 Prozent. Schon aus diesen beiden Tendenzen lässt sich eine weitere Steigerung der Preise am Immobilienmarkt in der kreisfreien Stadt Landshut ablesen.
Im Einzelnen stieg der Geldumsatz bei den unbebauten Grundstücken um 42 Prozent, bei den Eigentumswohnungen wurde ein leichter Rückgang um 2 Prozent ermittelt und bei den bebauten Grundstücken stieg der Geldumsatz wiederum um 34 Prozent.
Der Gutachterausschuss bedient sich bei der Ableitung von Bodenrichtwerten insbesondere auch der örtlich berechneten Indexreihen, um alle Verkäufe auf den gleichen Stichtag, nämlich den 31. Dezember 2016, hochzurechnen.
Bei den Betrachtungen zur Preisentwicklung von unbebauten Grundstücken für den „individuellen Wohnungsbau“ konnten, wie auch in den vergangen Jahren, zwei unterschiedliche Entwicklungen festgestellt werden. Die Randbereiche legten um etwa 16 Prozent in den Preisen zu, während die Innenbereiche eine Steigerung von circa 24 Prozent verzeichnen konnten.
Im Bereich von unbebauten Grundstücken für den Geschosswohnungsbau wurde zwischen 2014 und 2016 eine Steigerung im Außenbereich um circa 27 Prozent und eine teilweise enorme Steigerung im Innenbereich zwischen 26 und 54 Prozent ermittelt; die Steigerungen waren sehr stark von der Lagegunst der einzelnen Grundstücke abhängig.
Sehr heterogen haben sich die Bodenrichtwerte im Bereich der Innenstadt entwickelt. Auf Grundlage einer großen Anzahl von Transaktionen konnten fundierte Anpassungen im Innenstadtbereich vorgenommen werden. Teilweise stagnierten aufgrund der vorliegenden Ertragslage einzelne Bodenrichtwertzonen, während der überwiegende Teil der Innenstadtlagen im Mittel um circa 12 Prozent vom Preisniveau her angestiegen ist.
Fazit:
Insgesamt betrachtet hat sich der Grundstücksmarkt im Bereich der kreisfreien Stadt Landshut, wie auch in der vergangenen Bodenrichtwertermittlungsperiode, weiter relativ stark nach oben entwickelt.
Insbesondere durch die außergewöhnliche Lagegunst der kreisfreien Stadt Landshut mit einer sehr guten Verkehrsanbindung, der vorausschauenden Grundstückspolitik und einer besonderen Güte bei den weichen Standortfaktoren (Bildung, Kultur, Freizeit, Sport, etc.) ist nach wie vor festzustellen, dass Investitionen am Immobilienmarkt in der Stadt Landshut eine sichere Anlageform darstellen. Zudem wirken sich die zunehmende Raumknappheit und die weiter exorbitant steigenden Preise in der Landeshauptstadt München verstärkt auf das Preisniveau der kreisfreien Stadt Landshut aus.
Die neue Bodenrichtwertkarte mit Stichtag zum 31. Dezember 2016 liegt bis 10. Mai 2017 zur Einsicht in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, Fleischbankgasse 310, 84028 Landshut, aus.
Die Bodenrichtwertkarten sind in Printform für 220 Euro zu erwerben, die Online-Auskunft unterOpens external link in new window www.boris-bayern.de oder Opens external link in new windowwww.bodenrichtwerte-bayern.de kostet 180 Euro. Einzelauskünfte für Bodenrichtwerte können ebenfalls unter der genannten Internetadresse zu einem Kostensatz von 25 Euro erworben werden, die schriftliche Form kostet pro Einzelauskunft 30 Euro.