Wo man hinschaut im Stadtgebiet, überall Wohn-Baustellen. - Foto Sobolewski
Landshut (06.10.2017) Die Wohnungsnot, vor allem von bezahlbren Wohnungen, die ständig steigenden Mietpreise, sind auch seit längerer Zeit ein brennendes Thema in der mittlerweile über 71.000 Einwohner großen Stadt. In München ist es seit Monaten das beherrschende Thema in allen Medien. Die letzten 12 Jahre ist Landshut um über 10.000 Enwohner gewachsen. Der Bau von neuen Wohnungen konnte damit nicht Schritt halten.
Im letzten OB-Wahlkampf forderten daher die Kandidaten der Grünen (Stefan Gruber) und der SPD (Patricia Steinberger) auch für Landshut endlich die Schaffung einer Städtischen Wohnungsbaugesellschaft, während die Kandidaten der CSU (Helmut Radlmeier) und der FDP (Alexander Putz) auf den Wohnungsbau von privaten bzw. genossenschaftlichen Wohnungsbauunternehmen setzten. Gestern Abend wurde im großen (unteren) Rathausfoyer eine Ausstellung mit 29 Architektenarbeiten für die Wohnbebauung des ehemaligen Bahnbetriebgeländes eröffnet. Dort sollen 350 Wohnungen (35.500 qm Bruttowohnfläche) darunter 30 % Sozialwohnungen, entstehen.
Man darf gespannt sein, ob das Thema heute besonders viele Interessenten als Zuhörer der Wohnbau-Sondersitzung ins Rathaus (großer Sitzungssaal) lockt. Die Schlüsselrolle fällt wohl Stadtkämmerer Rupert Aigner zu, der seit dem 1. Oktober im 22. Jahr der oberste Kassenverwalter der Stadt ist. Kann und will er beträchtliche Finanzmittel für einen raschen und spürbaren städtischen Wohnungsbau freischaufeln? Und will die Stadt notfalls neue Kredite speziell für den Wohnungsbau aufnehmen? Der neue junge Regierungspräsident Rainer Haselbeck hat dafür ja grundsätzlich eine Zustimmung in Aussicht gestellt. Falls es heute zu entsprechenden Beschlüssen kommt, könnten erste neue von der Stadt gebaute Wohnungen noch bis zum Wahljahr 2020 bezugsfertig werden, wenn der Oberbürgermeister und die 44 Stadträte im März 2020 neu gewählt werden.
Und vielleicht wiederholen die Stadträte der Landshuter Mitte heute auch die Forderung nach einer Ermittlung der angeblich bis zu 1.200 unbewohnten Wohnungen in der Landshuter Stadtmitte, also in der Altstadt und Neustadt sowie in den Seitenstraßen. - Der Leerstand an kleineren und größeren Geschäften nimmt ja auch deutlich zu, sogar in zentralen Lagen, siehe Theaterstraße, wo seit längerer Zeit zwei Geschäfte auf eine neue Nutzung warten.
Hier eine Auflistung der fertiggestellten Wohnungen in Landshut seit 2009 (in Klammern die Zahl der jeweils fertiggestellten Wohngebäude)
162 (84) - 2009 (Krisenjahr)
220 (103) - 2010
362 (142) - 2011
666 (178) - 2012
429 (214) - 2013
671 (144) - 2014
730 (150) - 2015
492 (139) - 2016
Quelle: Statistikbücher der Stadt Landshut
Die Stadtumlandgemeinden - Ergolding, Altdorf, Kumhausen, Tiefenbach, Eching - haben den Wohnungsbau bzw. die Ausweisung von Bauland die letzten Jahre deutlich reduziert. Auch die Zunahme an Einwohnern ist seit mehreren Jahren in diesen Gemeinden proportional im Vergleich zu Landshut weitaus geringer.
NB.: Tatsächlich ist es so, dass Landshut bei einer Eingemeindung von Ergolding, Altdorf und Kumhausen mittlerweile die Zahl von 100.000 Einwohnern überschreiten würde und damit Großstadt wäre. /hs