Landshut (12.10.2017) Die Schriftstellerin und Übersetzerin Mirjam Pressler wird am Dienstag im Beisein geladener Gäste mit dem Kulturpreis 2017 der Stadt Landshut ausgezeichnet. Der Kulturpreis wird heuer zum dritten Mal vergeben, 2013 erhielt diesen der Musiker Herbert Gill, 2015 der Schauspieler Jochen Decker. Die Auszeichnung ist mit 3000 Euro dotiert, die von den Stadtwerken Landshut gesponsert werden. - Beim Festakt am Dienstagabend, 19 Uhr, im Rathausprunksaal wird Oberbürgermeister Alexander Putz der Preisträgerin Mirjam Pressler die Urkunde überreichen; von Werkleiter Armin Bardelle erhält Pressler einen Scheck in Höhe des Preisgeldes. Die Laudatio spricht Dr. Christiane Raabe, Direktorin der Internationalen Jugendbibliothek München. Musikalisch umrahmt wird die Preisverleihung von der Landshuter Band „E1NS UND DR3I“
Kurzbiographie von Mirjam Pressler
Mirjam Pressler wurde 1940 in Darmstadt von einer jüdischen Mutter geboren und wuchs bei Pflegeeltern und im Internat auf. Sie studierte Bildende Kunst in Frankfurt und Sprachen in München, bevor sie 1962 für ein Jahr nach Israel ging. 1964 heiratete sie einen Israeli, zwischen 1966 und 1969 wurden ihre drei Töchter in München geboren.
Aus Geldmangel begann sie mit dem Schreiben. Bereits ihr erster Jugendroman „Bitterschokolade“, der 1980 erschien, erhielt den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis. Schon bald galt Pressler als eine der wichtigsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen.
Auch als Übersetzerin erlangt Pressler bis heute große Anerkennung. Israelische Autoren wie Zeruya Shalev, Mira Magén, Aharon Appelfeld und Amos Oz werden von ihr aus dem Hebräischen ins Deutsche übertragen. Ihre wichtigste Übersetzung aus dem Niederländischen ist die kritische Ausgabe des Tagebuchs von Anne Frank.
Pressler schrieb auch eine Biographie über Anne Frank sowie „Die Geschichte der Familie von Anne Frank“.
Mirjam Pressler lebt seit 2007 in Landshut. Neben zahlreichen Jugendliteratur- und Buchpreisen bekam sie 2006 den Bayerischen Verdienstorden und 2013 die Buber- Rosenzweig-Medaille verliehen.