Landshut (08.07.2018) Nur noch 98 Tage bis zur Landtagswahl am 14. Oktober. Die CSU muss mehr denn je um die absolute Mehrheit fürchten. Die AfD legt weiter auf 17 % zu und zieht sogar mit der SPD auf Bundesebene gleich. 12 % würden aktuell die Grünen wählen, je 9 % die Linke und die FDP. Der andauernde Vormarsch der AfD macht auch für die Wahlen im März 2020 in Landshut nachdenklich. Was ist, wenn diie nach wie vor größte politische Kraft in der Stadt, die CSU, erstmals auf einen eigenen OB-Kandidaten gegen Titelverteidiger Alexander Putz (re.i.B. 54) verzichtet, aber die AfD einen OB-Kandidaten für das rechte Wählerspektrum präsentiert?
Kann die Landshuter CSU das überhaupt riskieren? Ein AfD-Kandidat, der womöglich sogar eine Stichwahl gegen Putz erreicht, der mehr Stimmen bekommt als der grüne OB-Kandidat Stefan Gruber und die SPD-OB-Kandidatein Patricia Steinberger?! Ein Verzicht der immer noch im Stadtrat mit zwei Gruppierungen (CSU und Landshuter Mitte) agierenden C-Partei auf einen OB-Kandidaten ist also schier umvorstellbar, den C-Partei-Wählern absolut nicht zumutbar. Zeitgleich mit der OB-Wahl findet ja die Wahl der 44 Stadträte statt. Der Listenführer der CSU-Stadtratskandidaten wäre auch gleichzeitig der OB-Kandidat, also der jetzige CSU-Vorsitzende Dr. Thomas Haslinger (li.i.B., 31). Er bekäme somit fast alle CSU-Stimmen und sogar nocht mehr, wenn er einen überzeugenden Wahlkampf liefert. Auch Josef Deimer war 1969 bei seiner ersten OB-Kandidatur erst 33.
Also, es käme wohl erneut zu einer Stichwahl wie schon am 23. Oktober 2016. Programmatisch sind die CSU und Alexander Putz nicht weit voneinander entfernt. Bei den wichtigen, großen Themen im Rathaus kann OB Putz fast immer mit der Unterstützung des konservativen Lagers, das sind die CSU (14 Stimmen) und die Junge Liste/BfL (3 Stimmem) sowie die Freien Wähler (5 Stimmen) rechnen. Dazu kommen zumeist die Stimmen von BP-Stadtrat Robert Neuhauser und der parteifreien Stadträtin Margit Napf. Macht 24 Stimmen plus die OB Putz-Stimme: also 25. Das sind drei Stimmen über der absuten Mehrheit (22). Auffallend: FDP-Stadtrat Norbert Hoffmann stimmt häufig nicht mit seinem Parteifreund OB Putz, der sich auch kaum mehr auf FDP-Versammlungen sehen läßt.
Am Samstag beim NEUSTADTfest unterschrieb OB Alexander Putz auf einer Liste der neuen bayerischen MUT-Partei (eine Abspaltung der Grünen mit MdL Stamm an der Spitze) damit sie für die Landtagswahl am 14. Oktober in Bayern zugelassen wird. Das wird dem bayerischen FDP-Generalsekretär und Landtagskandidaten Norbert Hoffman sicher gar nicht gefallen, denn bei der FDP kommt es womöglich auf jede Stimme an, damit sie wieder in den Landtag einziehen kann. -
Auf dem Foto MUT-Landtagskandidat Max Geisel (28), Student der Sozialpädagogik und Freizeit-Biobauer aus Gangkofen mit seinem Mut-Wahlkkampfteam (von links Ina Hofmann, Annegret Rau und Anna Pollner). Demnächst startet MUT in Landshut den Landtags-Wahlkampf mit einem Infostand und Versammlungen. Die neue MUT-Partei versteht sich als ökologisch orientierte Bürgerbewegung mit starker sozialpolitischer Note, quasi als "grüne SPD". /hs