Dieser Ausblick macht das Wellen fliegen zum unvergesslichen Erlebnis. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (12.04.2024) Über die Frühjahrsdult, die früher auch „Bruderkirchweihdult“ genannt wurde, ist weniger bekannt. Es ist anzunehmen, dass sie noch im 14. Jahrhundert entstand und im Zusammenhang mit der Einweihung der Dominikanerkirche (1386) steht. So die Historie, zu dem Fest, das am heutigen Freitag mit dem traditionellen Anzapfen vor dem historischen Rathaus in der Altstadt eröffnet wird und seine 638. Auflage feiert.
Seit seiner Premiere im Mittelalter, sind die Landshuter folglich in ihrer 31. Generation mit dem Fest fest verbunden. Eines hat sich seit dieser Zeit erhalten: Der Name „Dult“. Dieser ist fest verbunden mit einem Verkaufsmarkt, der zum festen Bestandteil des Fests zählt. Heuer konnte die Anzahl der Stände, die für die Besucher vom Grätzberg kommend ein Spalier bilden, sogar gesteigert werden, freut sich Marktamtsleiter, Stefan Wimmer, der mit seinen Kollegen Florian Margezeder und Florian Kräh die Landshuter Dulten organisiert.
Die Verkaufsdult präsentiert sich heuer mit 33 Prozent mehr Warenangebot. Die Anzahl der Beschicker hat sich um 33 Prozent erhöht.
40 Stände sind mit einem breiten Warenangebot vertreten, zehn mehr, als im vergangenen Jahr. Das mag seinen Grund darin haben, dass der Landshuter Platz eine sehr hohe Attraktivität und ein hohes Ansehen unter den Schaustellern, Beschickern und Gastronomen genießt. Insgesamt gingen 600 Bewerbungen beim Marktamt ein, darunter richtig attraktive Fahrgeschäfte, die noch nie in Landshuter vertreten waren.
Das bewährte Trio aus dem Marktamt, Florian Magezeder, Stefan Wimmer und Florian Kräh haben richtig attraktive Fahrgeschäfte auf die Grieserwiese geholt.
So debütiert auf der Grieserwiese das „Chaos Pendel“, der Familie Ottens aus Hamburg. Mit Tempo 80 rotiert es um seine eigene Achse, erreicht eine Höhe von 47 Metern Höhe und bläst seinen 18 Fahrgästen mit der vierfachen Erdanziehungskraft tüchtig Fahrtwind in die Haare. Dazu drehen sich die Gondeln um die eigene Achse und erzeugen Chaos pur. Mit seinen 15.000 LEDs setzt das gesamte Fahrgeschäft in der Abenddämmerung eindrucksvoll in Szene.
Fast in Nachbarschaft dazu präsentiert der Münchner Schausteller Goetzke seinen „XXL Höhenrausch“. Die Riesenschaukel, deren Gondeln bis in eine Höhe von 45 Metern schwingen, drehen sich selbst noch um ihren Gondelkranz, wodurch sich das Gefühl von Schwerelosigkeit am Scheitelpunkt erhöht.
Rund 300.000 Gäste werden in den nächsten zehn Tagen zur 638. Frühjahrsdult erwartet.
Knapp 800 m² misst die Grundfläche der neugestalteten Achterbahn „Crazy Mine“ der Familie Janßen aus Rastede einer Gemeinde im Landkreis Ammerland im Nordwesten Niedersachsens. Im Stiel der „Wilden Maus“, bei der die Gondeln ebenfalls drehbar gelagert sind und immer wieder einen spontanen Richtungswechsel einschlagen. Acht Lkws sind zum Transport dieses familienfreundlichen Spinning Coasters, wie es in der Fachsprache heißt, notwendig.
Dazu gesellt sich die „Fahrt zur Hölle“, eine Geisterbahn voller gruseliger Momente. Knapp drei Minuten dauert die Fahrt über eine Schienenstrecke von 180 Metern über zwei Etagen. Mehr als 30 Gruselfiguren warten darauf, die Fahrgäste in Angst und Schrecken zu versetzen, inklusive Spezialeffekte wie Modergeruch, Lichteffekte, Windhauch, Feuchtnebel, Wasserspritzer und natürlich Gruselsound.
Neben anderen Neuheiten stehen das 80 km/h schnelle "Chaos Pendel" und das Laufgeschäft "Pirates Adventure" neu auf der Landshuter Frühjahrsdult.
„Pirates Adventure “ stellt einen absoluten Blickfang auf der Grieserwiese dar. Es soll zu den in Europa reisenden Laufgeschäften zu den besten überhaupt gehören. Die Besucher gehen darin auf Entdeckungstour in die Welt der Piraten und durchqueren dabei mehre Räume, um einen Schatz zu finden. Wackelige Böden, Licht- und Soundeffekte und einiges Unerwartetes werden den Besuchern begegnen.
Die Festhallen von Patrick Schmidt, Franz Widmann und Alexander Tremmel „Sophie*s Alm“ nehmen auf dem Plan exakt eine Größe von 8.588,5 m³ Metern ein. 1.274 Biertischgarnituren bieten für rund 10.000 Gäste Platz. Kaum zu glaube, was aufgeboten, bzw. aufgefahren wird, wenn sich die Grieserwiese vom Parkplatz zum Festplatz verwandelt. Allein für die beiden großen Festhallen liefern gut 50 Lkw-Ladungen die rund 1.200 Tonnen Material an. Das Riesenrad „Movie Star 2“ mit seinem 42 Metern Höhe bringt im Vergleich dazu rund 100 Tonnen auf die Waage.
Hier trifft sich Landshut: In Buchis Weinstadl machen täglich die Gäste das Fest.
Heute hat Oberbürgermeister Alexander Putz vor dem historischen in der Altstadt eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Er zapft den ersten Banzen Festbier der Brauerei Wittmann an, um mit dem traditionellen „o'zapft is“ das zehntägige Fest zu eröffnen. Anschließend folgt der Dulteinzug mit seinen 800 Teilnehmern, darunter die Ehrengäste, Blaskapellen, die Festwirte mit ihren Bedienungen, die Schausteller und zahlreiche Vereine.
Am Eröffnungsfreitag folgt um 9.30 das große Brillantfeuerwerk im Nachthimmel. Weitere Programmpunkte bilden am Sonntag der Dultgottesdienst, am Montag der Seniorennachmittag, am Dienstag der Behördentag, am Donnerstag der Familientag mit stark reduzierten Preisen, am zweiten Dultfreitag zuerst die Fundsachenversteigerung, abends das große Musikfeuerwerk und am Sonntag der Boxvergleichskampf in der Festhalle Schmidt.