Über viele Jahre gewachsene Strukturen, schrittweise Gebäudeerweiterungen, beengte Platzverhältnisse, angespannte Lagerkapazitäten und am Standort verteilte Prozesse. Diese Situation kennen viele Mittelständler. Insbesondere, wenn diese auf viele erfolgreiche Jahre mit starkem Wachstum zurückblicken. So auch bei der Max Frank GmbH & Co KG Leiblfing:
„Unser Ziel ist ein ganzheitlicher Masterplan für die Entwicklung und den weiteren Ausbau unseres Stammsitzes hier in Leiblfing. Ein wichtiges Teilziel ist hierbei auch die Beschleunigung unserer Prozesse und die Reduzierung unserer Bestände mit Hilfe der Lean Methoden", so der Geschäftsführer Dr. Frank.
Um dieser wichtigen, strategischen Zielsetzung näher zu kommen, wurden von der Firma Max Frank und dem Kompetenzzentrum PuLL (Produktion und Logistik) der Hochschule Landshut zwei Teilprojekte definiert, die jeweils von einer Gruppe von Studierenden des berufsbegleitenden Masters „Prozessmanagement & Ressourceneffizienz" im Rahmen einer Projektwoche bearbeitet werden sollten. Ein Team von fünf Studierenden erarbeitete ein umsetzbares Pilotprojekt zum Einsatz von Kanban in der Materialsteuerung des Bereiches „Fradiflex" (Fugenblech zur Abdichtung von Betonfugen). Kanban ist ein dezentrales Produktionssteuerungsverfahren, das sich ausschließlich am Verbrauch orientiert. Das Team führte selbstständig eine Ist-Analyse aller relevanten Prozesse durch und erstellte einen Lösungsvorschlag.
Damit die Ergebnisse auch langfristig für die Firma Max Frank nutzbar sind, wurde ein Leitfaden zur Erstellung von Kanban-Kreisläufen mitgeliefert. Ein erfahrener Berater der Leonardo Group stand der Gruppe während der gesamten Woche beratend zur Seite.Im Rahmen eines zweiten Projektes beschäftigten sich sechs Studierende mit dem Thema Fabrikplanung. Die bestehenden Prozesse wurden mit Hilfe der Wertstrommethode erfasst und analysiert. Die Wertstrommethode ist ein Werkzeug aus dem Lean Management, um den aktuellen Produktions-, Material- und Informationsfluss in einem Unternehmen zu analysieren und einen Soll-Zustand zu erarbeiten.
Die Gruppe erarbeitete eine Reihe sehr kreativer Lösungsvorschläge und baute ein Soll-Layout für die Zukunft auf. Ein Soll-Layout stellt eine Vision für einen bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft dar, zum Beispiel im Jahr 2018. Die schrittweise Umsetzung beispielsweise einzelner Umbau- und Umzugsabschnitte orientiert sich an diesem gewünschten Endzustand.
Dieses Projekt wurde vom Kompetenzzentrum PuLL begleitet, das u.a. auch eine Software zur 2D-/3D-Materialflussplanung zur Verfügung stellte. „Unser Ziel ist es, das notwendige fachübergreifende Wissen für ganzheitliche Analysen und Optimierungen zu vermitteln. Unsere Studierenden konnten in dieser Projektwoche die, bei der Firma Max Frank erworbenen Kenntnisse, aus dem Masterstudiengang perfekt anwenden. Ich bin mit den erarbeiteten Lösungsvorschlägen mehr als zufrieden", so Prof. Dr. Markus Schneider, Studiengangleiter des berufsbegleitenden Masters „Prozessmanagement & Ressourceneffizienz", nach den Abschlusspräsentationen.
Im Bild oben: Projektgruppe-Schneider-1.Die studentische Projektgruppe der Hochschule Landshut unterstützte die Firma Max Frank bei ihrer strategischen Zielsetzung in Produktion und Logistik. Die Projektgruppe-Schneider-2:Die Projektgruppe der Hochschule Landshut setzt das Gelernte direkt in die Praxis um.
Foto: Hochschule Landshut