Maximilian Langewort, Mitarbeiter des TZ PULS, testet die Datenbrille mit erweiterter Realität in der Muster- und Lernfabrik.
Landshut (29.08.2017) Arbeitsplätze, Anlagen und Fabrikhallen planen und testen, bevor sie überhaupt gebaut sind – mit erweiterter und virtuelle Realität ist das möglich. Wie das funktioniert, ist im Technologiezentrum Produktions- und Logistiksysteme (TZ PULS) der Hochschule Landshut zu sehen: Dort wurde das Labor für virtual und augmented reality stark erweitert.
In der virtuellen Realität taucht man vollständig in eine computergesteuerte Welt ein, wohingegen bei der erweiterten Realität (augmented reality) die reale Umgebung durch visuelle Darstellungen ergänzt wird, zum Beispiel in Form von Objekten, Bildern oder Informationen. Mithilfe zwei neuer Datenbrillen – HTC VIVE (virtual reality) und Microsoft Hololens (augmented reality) – können Mitarbeiter und Partner nun die Muster- und Lernfabrik des TZ PULS digital verändern. „Durch den Ausbau des Labors haben wir einen weiteren Schritt in Richtung Industrie 4.0 und Digitalisierung getan. Solche Anwendungsszenarien, beispielhaft in realer Umgebung, wie der Muster- und Lernfabrik des TZ PULS durchgeführt, ermöglichen es den Unternehmen, einen genaueren Einblick in den Bereich der Digitalisierung zu bekommen und das nötige Verständnis und Knowhow aufzubauen“, so Prof. Dr. Markus Schneider, wissenschaftlicher Leiter des TZ PULS.
Ein erster Testlauf im Bereich der Fabrikplanung wurde bereits durchgeführt: Der Träger der augmented-reality-Datenbrille geht durch die Musterfabrik und fügt an einer beliebigen Stelle Objekte wie Regale hinzu. Der Betrachter sieht durch die Brille sowohl die reale Fabrik, als auch die virtuell hinzugefügten Regale. Dies lässt sich mit den verschiedensten Objekten nahezu unendlich fortsetzen. Auf diese Weise können Entscheider beispielsweise auch die Größe von Arbeitsplätzen einschätzen, bevor es zu Umbaumaßnahmen kommt. Planungen lassen sich so nicht nur auf dem Papier, sondern maßstabsgetreu durchführen. Fehlplanungen werden so stark reduziert oder gar gänzlich eliminiert.
Des Weiteren wurde die Einblendung von Informationen erprobt: Der Betrachter geht mit der Brille durch die Muster- und Lernfabrik und kann zu einzelnen Stationen Durchlaufzeiten, Stückzahlen oder Fehlermeldungen abrufen. Die Werte werden ihm ins Sichtfeld eingeblendet. Das erhöht die Transparenz deutlich. Dieses Szenario soll noch weiter ausgebaut werden durch die Darstellung von genauen Arbeitsanweisungen in den einzelnen Bereichen. Durch solche und weitere Anwendungen können Unternehmen effizienter und qualitativ hochwertiger produzieren, um so wettbewerbsfähig zu bleiben.
Mit erweiterter Realität lassen sich beispielsweise Änderungen in der Fabrikhalle simulieren.
Fotos Hochschule Lanhsut
Über das TZ PULS:
An der Außenstelle der Hochschule Landshut arbeiten, lehren und forschen vier Professoren gemeinsam mit ihren Mitarbeitern. Herzstück des TZ PULS ist eine 900 m² große Lern- und Musterfabrik. In begleiteten Führungen können innovative Technologien (Industrie 4.0) und intelligente Produktions- und Logistiksysteme in einer vollständig integrierten Fabrik im Einsatz von Unternehmen gesehen werden. Weiterhin wird ein Einblick in das Thema Lean Production / Lean Logistics gegeben und demonstriert, wie effiziente Prozesse geplant und umgesetzt werden.
Über die Hochschule Landshut:
Die Hochschule Landshut steht für exzellente Lehre, Weiterbildung und angewandte Forschung. Die sechs Fakultäten Betriebswirtschaft, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik, Interdisziplinäre Studien, Maschinenbau und Soziale Arbeit bieten über 30 Studiengänge an. Das Angebot ist klar auf aktuelle und künftige Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet. Die rund 5.300 Studierenden profitieren vom Praxisbezug der Lehre, der individuellen Betreuung und der modernen technischen Ausstattung. Für Forschungseinrichtungen und Unternehmen bietet die Hochschule eine breite Palette an Projektthemen, die von wissenschaftlichen Fachkräften mit bestem Know-how betreut und umgesetzt werden. Über 115 Professorinnen und Professoren nehmen Aufgaben in Lehre und Forschung wahr.