Professor Dr. Hubert Tuczek lehrt und forscht an der Hochschule Landshut über Führung und Management im digitalen Zeitalter - Foto Hochschule Landshut
Landshut (14.11.2017) Die Digitalisierung der Arbeitswelt wirkt sich auf die gesamte Wertschöpfungskette aus: auf Geschäftsmodelle, die Art, Projekte zu bearbeiten und auf die Unternehmensführung. Auf dem „Landshut Leadership Forum“ (23. November 2017, Beginn 14.00 Uhr, Hochschule Landshut) mit dem Titel „Digitale Transformation – Management 4.0 und die Generation Y“ werden Experten die verschiedenen Aspekte des Management 4.0, der Arbeitswelt 4.0 und auch der Generation Y beleuchten.
Ebenso wird die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle und die zunehmende Bedeutung künstlicher Intelligenz Thema einer Keynote sein.
Das Landshut Leadership Forum ist eine Plattforum für Top-Manager und Entscheider im jährlichen Rhythmus, um sich mit den Herausforderungen der Digitalisierung und agiler Führung auseinanderzusetzen. Das Programm bietet hochkarätige Vorträge, aber auch ausreichend Raum für Diskussionen und persönlichen Austausch. Prof. Dr. Hubertus Tuczek (Hochschule Landshut) wird Aspekte des „Management 4.0 und der Generation Y“ beleuchten. Kay Mantzel (Microsoft Deutschland GmbH) eine Keynote zum Thema „Work.Life.Flow“ bieten. Mit „Agilem Management und Selbstorganisation“ befasst sich Dr. Alfred Oswald (Institut for Social Technologies GmbH). Ein Highlight der Veranstaltung wird auch die Keynote „Digitale Geschäftsmodelle und Künstliche Intelligenz: Entering the Era of Cognitive Computing“ von Dirk Muehlenweg (Global Watson IoT Center, IBM Deutschland GmbH) sein. Organisiert wird das Landshut Leadership Forum vom Institut für technologiebasierte Zusammenarbeit der Hochschule Landshut in Kooperation mit der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement.
I n t e r v i e w
„Für Unternehmen ist Eile geboten.“
Prof. Dr. Hubertus C. Tuczek initiierte die Veranstaltung und verfügt selbst über langjährige Führungserfahrung als Top-Manager.
Die Digitalisierung bedeutet für Unternehmen nicht nur technischen Umrüstung, sondern auch neue Handels- oder Denkmodelle. Was ist damit gemeint?
Die Welt der Digitalisierung ist hochdynamisch und komplex. Um ihr erfolgreich begegnen zu können, ist neben den entsprechenden Kompetenzen eine starke Vernetzung innerhalb und außerhalb der Unternehmen erforderlich. Die Manager müssen dieses Agile Mindset verinnerlichen und konsequent vorleben. Das bedeutet, loslassen zu können und die Mitarbeiter mehr in Form eines Coaching zu unterstützen.
Der Trend geht auch zu digitalen Geschäftsmodellen. Was versteht man darunter?
In der sogenannten ersten Halbzeit der Digitalisierung ging es zunächst um weltumspannende digitale Plattformen, die vornehmlich aus dem Silicon Valley in den USA vorangetrieben worden sind –zum Beispiel die Suchmaschine von Google. Im zweiten Schritt sind nun zunehmend digitale Services im industriellen Umfeld – Stichwort Industrie 4.0 – gefragt. Hier handelt es sich nicht nur um die Vernetzung der Produktionsanlagen mit dem Internet, sondern auch um Produkte aller Art, die mit einer zusätzlichen Datenverarbeitung ausgestattet neue Geschäftsfelder erschließen. Ein Beispiel ist das Radventil am Auto, das permanent dem Kontrollsystem des Fahrzeuges den konkreten Luftdruck per Funk meldet.
Wie weit sind bayerische bzw. deutsche Unternehmen in Sachen digitaler Transformation?
In der Plattformökonomie im B2C-Bereich wird das Geschäft im Wesentlichen von den großen amerikanischen und chinesischen Firmen beherrscht. Die Chance, die sich nun bietet, ist im B2B-Bereich. Hier liegt auch der Schwerpunkt des deutschen Mittelstands, der damit zunächst gute Startvoraussetzungen mitbringt. Es gilt, den Produkten mit geeigneten Daten-Services zusätzliche digitale Geschäftsmodelle zu beizufügen. Allerdings ist Eile geboten, da der internationale Wettbewerb in diesem Segment im vollen Gange ist.