Vor allem Fragen der Prävention standen im Mittelpunkt einer Veranstaltung des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises (GPA) der CSU, die vorenigen Tagen in d Schlosswirtschaft Schönbrunn zusammen mit der Frauen Union durchgeführt wurde.
Als Gastredner bot der Landtagsabgeordnete und CSU-Kreisvorsitzende Helmut Radlmeier, Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und Pflege, einen Überblick über aktuelle gesundheitspolitische Themen und zur Pflege aus dem Bayerischen Landtag.
In seiner Rede stellte Radlmeier ebenfalls das Thema Prävention, also Gesundheitsvorsorge, in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. „Vorsorge ist besser als Nachsorge", fasste der Abgeordnete kurz zusammen, Prävention sei deutlich billiger als eine notwendige Krankheitsbehandlung. Für die CSU-Fraktion und auch die Bayerische Staatsregierung sei Prävention eine „Herzensangelegenheit", so Radlmeier. Die Politik müsse die Menschen im Freistaat in ihrer Entscheidung für eine gesundheitsförderliche Lebensweise unterstützen.
Jedes Jahr stehe dieses Thema unter einem besonderen Aspekt. Letztes Jahr sei es „Diabetes" gewesen, in diesem Jahr stehe die „Kindergesundheit" mit den Bereichen Impfungen und Ernährungsgewohnheiten im Fokus.
MdL Radlmeier ging darüber hinaus auf die Bereiche „ärztliche Versorgung im ländlichen Raum", die in der Region Landshut weitgehend gewährleistet sei, ein. Bei der möglichen Einrichtung einer „Pflegekammer" gebe es noch Diskussionsbedarf.
Bezüglich der Drogenproblematik, insbesondere die von den Oppositionsparteien angeregte Einrichtung von so genannten öffentlichen „Drogenkonsumräumen", lehnte Radlmeier diese für Bayern ab, weil man einerseits nicht das Drogenmilieu als kriminell staatlich verfolgen, andererseits für diese Klientel aber öffentliche, geschützte Räume einrichten könne.
Kneipp-Landeschefin klagt über "mangelnden Rückhalt der Stadt"
Bei der anschließenden Diskussion wurde die vorbildliche Arbeit der Kneipp-Vereine bei der Prävention gewürdigt, gleichzeitig aber kritisiert, deren Leistungen würden nicht genügend anerkannt. Gerade in Landshut, wo der Kneipp-Bund mit der GPA-Vorsitzenden Ingeborg Pongratz als Landesvorsitzende in Bayern prominent vertreten sei, müsse man – im Gegensatz zu anderen Kommunen – Miete für die Kneipp-Anlagen zahlen und für deren Instandhaltung selber aufkommen.
Pongratz: „Wir haben keinen Rückhalt in der Stadt." Dabei seien Kneippsche Vorstellungen im Sinne einer effektiven Gesundheitsvorsorge „mit einfachen Mitteln" umsetzbar. MdL Radlmeier versprach, sich dieses Themas immer wieder im Bayerischen Landtag oder im Landesgesundheitsrat, dem er ebenfalls angehört, anzunehmen.
Chefärztin des Klinikums sprach "Riesenproplem" an
Ein „Riesenproblem" sprach Dr. Antonie Kostaki-Hechtel, Chefärztin im Landshuter Klinikum, an, indem sie auf die multiresistenten Keime verwies, deren Existenz immer wieder den Krankenhäusern zugeschrieben würden. Allerdings kämen sie vor allem in Niederbayern vermehrt im Trinkwasser vor. Dies läge an der „intensiven Schweinezucht". „Die Menschen kommen schon mit diesem Problem in die Krankenhäuser", so die Ärztin, die anregte, durch den Einbau von Filtern in den Schweinemastanlagen für wirksamen Schutz zu sorgen.
Im Bild MdL Helmut Radlmeier, eingerahmt von den Vorsitzenden der Frauen Union, Monika Voland-Kleemann (links) und des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises, Ingeborg Pongratz.