Der geplante Turnhallenanbau (2.5 Mio. €) an die Dreifachhalle des Sportzentrums West
Die Turngemeinde ist mit aktuell 6115 Migliedern der größte Landshuter Sportverein vor dem zuletzt stürmisch wachsenden Alpenverein (5.500 Mitgl.). Im TG-Vorstand sind Mitglieder des politischen Vereins Landshuter Mitte e.V. die tonangebenen Herrschaften, allen voran Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner als Vorsitzende und auch ihr Stellvertreter, Harald Kienlein, ist LM-Mitglied und erster Nachrücker in den Stadtrat.
Aus seinem Ingenieur-Büro stammt auch die Planzeichnung für einen angeblich schlichten Abau der Dreifachsporthalle beim Sportzentrum West. Dies hat der Stadtrat bei der letzten Plenarsitzung mit 22:19 Stimmen abgelehnt. Unter anderem mit der Begründung, dass Sanierungsmaßnahmen in anderen Sportanlagen deutlich vordringlicher seien.
Sicherlich hat bei der mehrheitlichen Ablehnung auch die Tatsache eine Rolle gespielt, dass die Neubau bzw. Anbau-Planung, erster Spatenstich usw. exakt in die heiße Phase des OB-Wahlkampfs gefallen wären. Die TG-Vorsitzende gilt als designierte OB-Kandidatin. Da wollte ihr die Mehrheit des Stadtrats keine Wahkampf-Hilfe leisten. Der Zeitplan wurde schnell durchschaut. Nicht zulezt deshalb haben auch mehrere Mitglieder der großen CSU-Fraktion gegen das Projekt gestimmt. nicht nur die Grünen und die SPD. 2.5 Millionen Euro sollte die schlichte neue Sporthalle kosten, "ohne Sportboden, ohne Prallwände, ohne Trennvorhänge, ohne Umkleiden", alles mit geringer, sparsamer Technik". so heute Harald Kienlein über das TG-Projekt in einem LZ-Leserbrief und er äußert "großes Erstaunen und tiefe Bestürzung bei der TG" über die Alehnung durch den Stadtrat.
Der Anteil der Stadt würde sich gemäß den eigenen Sportförderrichtlinien auf ca. 750.000 Euro belaufen (30 % der förderfähigen Baukosten). Das erscheint absolut betrachtet nicht viel, aber die Stadt wurde auch von der Regierung von Niederbayern schon mehrmals schriftlich zum sparsamen Haushalten ermahnt. Zudem sollen die Steuern die nächsten Jahre nicht mehr so reichlich sprudeln wie zuletzt 2024.
Falls jedoch die TG ihre Mitgliedsbeiträge - und sei es nur für einige Jahre - ähnlich anheben würde wie die benachbarte Spielvereinigung, könnte sie den Kostenanteil der Stadt (750.000 €) in wenigen Jahren selbst abfinanzieren. Bei der SpVgg hat die Mitgliederversammlung 2013 die Erhöhung (um 50 Euro pro Kopf) fast einstimmig abgesegnet und nur wenige Mitlgieder sind deshalb ausgetreten.
Jetzt wird der abgelehnte Turnhallenbau doch zum Vorwahlkampf-Politikum. Weitere Leserbriefe und Stellungnahmen pro und kontra werden folgen, womöglich auch Unterschriften-Aktionen und sonstige Aktionen der TG-Sportgemeinde, die Anfang der 90er Jahre schon einmal weit über 7.000 Mitglieder zählte. Interessant dabei ist die Tatsache, dass der OB-Kandidat der CSU, das kann nach Lage der Dinge nur MdL Helmut Radlmeier (48) werden, der Vize-Vorsitzende der Spielvereinigung ist, die ebenfalls auf dem Gelände des Sportzentrums West beheimatet ist. Radlmeier gilt CSU-intern als erbitterter Gegner von Prof. Dr. Goderbauer-Marchner (55) seit der Abspaltung der LM-Stadträte - Goderbauer-Marchner, Summer, Dr. Küffner - von der CSU-Stadtratsfraktion schon vor der letzten Stadtratswahl. /hs