Wo verbergen sich in Landshut noch Altlasten und welche Sanierungsmaßnahmen wurden bisher eingeleitet? In einem Antrag fordert die Grüne Fraktion umfassende Auskünfte von der Verwaltung über das Altlastenkataster. Neben dem Umweltsenat soll auch der Bausenat als zuständiges Gremium für die Flächennutzungs- und Behauungsplanung informiert werden. „Ab Mitte achtziger Jahre wurden zahlreiche Altlasten in Landshut (u.a. Roederstein, SEL, Fa. Asphaltbau, ehemaliges Kasernengelände, Containerbahnhof) festgestellt.
Im Rahmen der derzeit regen Baugebietsausweisung erscheint es daher wahrscheinlich, dass noch einige Sanierungsflächen anfallen“, erklärt Stadtrat Stefan Gruber. Es wurden damals Sanierungspläne entwickelt, deren Umsetzung zum Teil sehr langwierig ist und mehrere Stadtratsperioden überdauert.
Detaillierte Auskunft zum Sanierungsstand fordert Stadträtin Hedwig Borgmann in ihrer Plenaranfrage zum ehemaligen BMI-Gelände über den Stand der Sanierungsmaßnahmen. In den Jahren 1953 - 1960 wurden auf dem Gelände durch die damalige Eigentümerin, die Firma Roederstein, u.a. Spezialkondensatoren gereinigt. Hierbei kamen polychloriertes Biphenylen (PCB) und chlorierte Kohlenwasserstoffe (LHKW) zum Einsatz. Am 22./23.September 1960 wurden die Produktionsstätten durch einen Großbrand völlig zerstört. Das betreffende Areal ist mit umwelt- und gesundheitsgefährdenden Stoffen, vor allem PCB, erheblich belastet.
Auch kam es in diesem Bereich immer wieder zur Verunreinigung des Grundwassers durch die Altlasten. „Vor Beginn von Baumaßnahmen muss sichergestellt sein, dass es keinerlei Belastung durch gesundheitsgefährdende Stoffe mehr gibt und auch das Grundwasser vor weiteren Verunreinigung geschützt ist“, fordert die Stadträtin.