Der Ausbau des Mobilfunksendernetzes in der Stadt Landshut mit der von den aktuellen Smartphones nutzbaren Mobilfunktechnik LTE schreitet voran. Mit entsprechenden Vorhaben zur Erweiterung bestehender Sendeanlagen im Stadtgebiet hat sich kürzlich der „Runde Tisch Mobilfunk Landshut“ befasst.
Aber auch Nachverdichtungen des bestehenden GSM- und UMTS-Netzes wurden behandelt. Aufgabe des Runden Tisches Mobilfunk ist es, den Ausbau des Mobilfunknetzes unter verschiedenen Aspekten zu optimieren: unter anderem eine möglichst gute funktechnische Versorgung, eine möglichst geringe Belastung durch elektromagnetische Felder, wobei „sensible Einrichtungen“ (Kindertagesstätten, Schulen, Krankenhäuser, Pflegeheime) besondere Berücksichtigung finden und Aspekte des Stadtbildes.
Im Rahmen des Mobilfunkpaktes Bayern hat die Stadt Landshut bereits im Jahr 2001 einen „Runden Tisch Mobilfunk“ installiert. Der Runde Tisch Mobilfunk Landshut tagt meist zweimal im Jahr. Im Vorfeld finden jeweils ein oder zwei Arbeitskreistreffen zwischen Betreibern und Verwaltung statt, in denen die Anforderungen an die zu erstellenden Unterlagen und Erläuterungen festgelegt werden (beispielsweise Prognosen, Messungen). Die Unterlagen werden von der Stadtverwaltung für die Schlussrunde am „Runden Tisch“ geprüft und bewertet. An dieser nehmen Vertreter der Mobilfunknetzbetreiber, politische Mandatsträger der Stadtratsfraktionen und Vertreter der Verwaltung teil.
Bei der Abstimmung stimmberechtigt sind nur die politischen Mandatsträger.
Bei der jüngsten Sitzung des Runden Tisches wurde zunächst die Neuerrichtung einer UMTS-Anlage auf dem Gebäude der Martinsschule in der Neustadt behandelt. Der Betreiber Deutsche Telekom hat dabei angeboten, aus Gründen des Immissionsschutzes auf eine Sektorantenne zu verzichten. Statt der normalerweise üblichen drei Antennen, sollen dort nur zwei Sektorantennen zum Einsatz kommen.
Unter der Maßgabe, dass die Sektorantennen, wie angeboten, reduziert werden, stimmte der Runde Tisch der Neuerrichtung zu. Vom Betreiber noch abzuklären ist allerdings die denkmalschutzrechtlich zulässige Gestaltung der Sendeanlage.
Den Schwerpunkt der Sitzung nahmen Maßnahmen des Betreibers Vodafone an nachfolgenden Standorten ein: Sendemast am Gutenbergweg (hinter dem Eisstadion), Sendemast Sportplatz Auloh, Sendemast Metzental in Höhe des Bahnübergangs, Sendeanlage Adelmannstraße, Josef-Deimer-Tunnel, Münchnerau Bodenbörse.
An den Standorten Gutenbergweg/Eisstadion und Auloh/Sportplatz baut Vodafone eine Vollversorgung mit GSM, UMTS und LTE auf. In beiden Fällen wurden dem Runden Tisch Messergebnisse der aktuellen Immissionssituation sowie darauf aufbauende Immissionsprognosen vorgelegt. Der Runde Tisch stimmte beiden Ausbaumaßnahmen zu.
Bei der Messung im Umfeld des Sportplatzes in Auloh handelt es sich um eine aus dem Programm FEE-2 geförderte Mobilfunkmessung. Die Messung ist nach der Errichtung der Mobilfunksendeanlage durch die Deutsche Telekom erfolgt. Die Ausschöpfung des gesetzlichen Grenzwerts für die elektrische Feldstärke betrug nur 2 bis 3 Prozent. Der Bericht ist auch unter www.landshut.de/portal/natur-umwelt/umweltschutz/strahlung-elektrosmog/elektrosmog-mobilfunk.html hinterlegt.
Ebenfalls aktuelle Messergebnisse sowie darauf aufbauende Immissionsprognosen lagen für die LTE-Erweiterungen der Standorte Metzental und Adelmannstraße vor.
Während der Erweiterung Metzental zugestimmt werden konnte, erfolgte eine Zustimmung zur Erweiterung des Standorts Adelmannstraße nur unter einem Vorbehalt. Der Runde Tisch hat erkannt, dass die Senderdichte im Bereich Adelmannstraße/Kalcherstraße bereits hoch ist und der Spielraum für zusätzliche Sendeanlagen, insbesondere auch wegen der im Umfeld vorhandenen „schützenswerten Einrichtungen“, begrenzt ist. Die Zustimmung zur Erweiterung erfolgte daher unter der Bedingung, dass durch eine Nachhermessung überprüft wird, ob die vom Gutachter prognostizierten beziehungsweise realistisch erwarteten Immissionen nach der LTE-Erweiterung tatsächlich eingehalten werden. Sofern sich höhere Immissionswerte ergeben sollten, wäre durch den Betreiber nachzubessern.
Den LTE-Erweiterungen der Sendeanlagen im Josef-Deimer-Tunnel sowie an der Bodenbörse in Münchnerau wurde ebenfalls zugestimmt.
Der Betreiber Telefonica informierte den Runden Tisch über die weiteren Planungen hinsichtlich der Zusammenlegung der Betreiber O2 und E-Plus. Hier soll in den nächsten Jahren aus bisher zwei Netzen ein gemeinsames Netz entstehen. Seitens des Runden Tisches besteht die Hoffnung, dass es durch die Zusammenlegungen von Sendeanlagen örtlich zu Verbesserungen der Immissionssituation kommen kann.
Vom Runden Tisch behandelt wurden zwei LTE-Erweiterungen durch Telefonica. Zudem wurde einer LTE-Erweiterung der Standorte Siemensstraße 17 (Reifen-Wagner) und Ladehofplatz 3 zugestimmt.
Die Verwaltung ist beauftragt worden, sich bei der Bundes-Netzagentur um eine Langzeitmessung der Mobilfunkstrahlung mittels eines automatischen Messsystems (AMS) für einen noch festzulegenden Standort zu bemühen.
Einen Überblick über die im Stadtgebiet Landshut vorhandenen Mobilfunkstandorte kann man im Online-Stadtplan unter http://stadtplan.landshut.de unter Natur und Umwelt abrufen.