Der Passauer SPD-Oberbürgermeister Jürgen Dupper (54) spricht am 15. Juli beim Landshuter SPD-Jahresempfang.
Wir wissen, dass die jeweilige politische Großwetterlage für die einzelnen Parteien auch bei lokalen und regionalen Wahlen von Bedeutung ist. Der berühmte "Rückenwind" aus München und Berlin ist gemeint. Demnach wäre die Stimmung aus der Sicht der Landshuter CSU derzeit auch im Hinblick auf die OB-Wahl im Oktober 2016 sehr günstig. Die aktuellen Umfragen sehen die CSU bayernweit aktuell bei 48 Prozent, die SPD bei nur 19 Prozent, die Grünen bei 9 Prozent, die Freien Wähler nur noch bei 7 Prozent.
Die FDP ist im Aufwind mit 5 Prozent und die AfD (Alternative für Deutschland) im Abwind bei nur mehr 4 Prozent.
Die SPD und die Freien Wähler sind somit aktuell jeweils schlechter bewertet als bei der letzten Landtagswahl 2013, wo die SPD noch 20,6 Prozent (mit Spitzenkandidat Christian Ude) und die Freien Wähler glatte 9 Prozent erzielten.
Dass ein beachtlicher Teil der SPD'ler mit ihrer Führung bzw. dem seit 2009 amtierenden Vorsitzenden Florian Pronold (42) nicht zufrieden ist, zeigt das Ergebnis bei der gestrigen Wahl des Landesvorsitzenden, Ein 71-jähriger Haudegen mit Rauschebart aus Abensberg bekam auf Anhieb 31,7 Prozent. Er sprach sich für eine Rückbesinnug auf ursozialdemokratische Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität aus.
Die SPD in Bayern hatte zuletzt 1994 bei einer Landtagswahl noch genau 30 Prozent. 1998 noch 28,7 Prozent. Dann folgte 2003 der Absturz auf 19,6 Prozent.
Der derzeit einzige SPD-Oberbürgermeister in ganz Niederbayern ist Jürgen Dupper (54) in der Uni-Stadt Passau (50.000 Einw.). Er ist seit dem 1. Mai 2008 Rathauschef der Dreiflüssestadt und war zuvor fünf Jahre lang Landtagsabgeordneter. Dupper ist beim Landshuter SPD-Jahresempfang am 15. Juli um 18.30 Uhr im "Cafe Isartürl" (Altstadt 97) der Fetredner. Interessantes Detail bei diesem Empfang: Die Landshuter Parteichefin und Stadträtin Anja König wird die Begrüßungsrede halten und die stellvertretende Parteivorsitzende Patricia Steinberger ist als Schlußrednerin vorgesehen. Beide, König wie Steinberger gelten ja SPD-intern als mögliche OB-Kandidatinnen.
Mit Heinrich Trapp im Nachbarlandkreis Dingolfing-Landau und Michael Adam in Regen stelllt die Niederbayern-SPD immerhin auch zwei Landräte.
Seit Horst Kubatschka hat Landshut jedoch keinen Bundestagsabgeordneten mehr und mit Hedi Pable war zuletzt eine Landshuterin im Bezirkstag (bis 2008) vertreten. Letzter Landtagsabgeordneter aus Landshut Stadt war Dietmar Franzke (1978 bis 2003), der noch im Stadtrat tätig ist. Das Landtagsmandat im Stimmkreis Landshut hat seit 2013 der Landkreis mit MdL Ruth Müller (Pfeffenhausen). Als Bundestagskandidat hat nach Kubatschka der Landshuter Harald Unfried (49) dreimal den Einzug in den Bundestag verpasst. Der smarte und eloquente Angestellte der Rentenversicherung gilt als ausgewiesener Finanz- und Sozialexperte.