25 Aktive der Gemeinschaft der Gegner der Autobahntrasse B15 neu haben sich am Wochenende in Schleichwies getroffen, um weitere Aktionen gegen die gefürchtete Zerschneidung ihrer Heimat vorzubereiten. Die Aktiven in den Bürgerinitiativen scharren mit den Füßen.
Das Thema des Tages: die nächsten Aktionen. Mit dabei waren Landwirte und Pädagogen, Angestellte und Freiberufler, Vertreter vom Bund Naturschutz und aus der Politik, Jung und Alt, Neumitglieder der Gemeinschaft und Mitglieder der ersten Stunde.
Am 19. Juli wird das erste große Sommerfestival im AmVieh-Theater in Schafdorn bei Schwindegg stattfinden. Mit einem anspruchsvollen Programm in ländlicher Umgebung. Bereits zugesagt haben die Wellküren, Werner Meier, Maria Peschek, Zwirbeldirn und Hundling. Alle unterstützen die Forderungen der B15 neu-Gegner, indem sie ohne Gage auftreten. Musikalischer und künstlerischer Protest, das ist eine neue Form des über 40-jährigen Protests gegen die Autobahntrasse Regensburg-Rosenheim.
Nach den 400 Mahnfeuern im Januar war der Wunsch, jedes Jahr zu einem bestimmten Datum diese Aktion zu wiederholen. Das jeweils letzte Septemberwochenende wurde dafür ausgewählt. Nach dem „brennenden Widerstand“ im vergangenen Jahr und dem „stürmischen Widerstand“ im Winter soll es jetzt einen „heißen Herbst“ am 29.September geben. Die Durchführung hat schon Routine, und die Aktionen stärken den Zusammenhalt und werden zum Treffpunkt der Widerständler.
Den Autobahngegnern ist es wichtig, dass man auch bei den Entscheidern in Berlin mitbekommt, dass die geplante Neutrassierung durch die Landkreise Landshut, Mühldorf, Rosenheim und Ebersberg nach wie vor auf heftigen Widerstand in der Bevölkerung trifft und dass es in vielen Gemeinden Resolutionen gegen die Neutrassierung gibt. Auch im Landkreis Erding formiert sich nun wieder der Gegenwind gegen einen autobahnartigen Ausbau der B15, nicht nur im eigenen Landkreis sondern auch anderswo. Eine Autobahn ist für die Entwicklung der Region südlich von Landshut keinesfalls notwendig. Nachhaltigkeit heute sieht anders aus, ist allgemeiner Konsens.
Maria Neudecker, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Wurmsham, bringt die Empörung stellvertretend für viele andere zum Ausdruck: „Wir lassen uns unsere fruchtbaren Böden und unser schönes niederbayerisches Hügelland mit den 3 Quellen nicht von einer Transitautobahn zerstören, die uns außer Problemen nichts bringt.“ So hat die 3-Quellen-Gemeinde Wurmsham – wie ein gutes Dutzend weitere Orte in den verschiedenen Landkreisen – Gemeinderatsbeschlüsse gegen beide Trassen der B15 neu verabschiedet, gegen die Anmeldetrasse im Osten und gegen die Raumordnungstrasse im Westen der Gemeinde. „Güter gehören zum Vorteil aller Beteiligten auf die Schiene!“ Darüber ist man sich unter den Anwesenden schnell einig.
„Hier nicht und nicht anderswo“ bleibt der Leitspruch. „Durch noch so viele Trassenänderungen lassen wir uns nicht auseinanderdividieren. Wir fordern gemeinsam den Stopp der B15 neu an der A92“, formuliert es Gisela Floegel, die Vorsitzende der Gemeinschaft der Autobahngegner.