Gestern Nacht hat Niederbayern weitere 350 Asylbewerber aufgenommen; diese Asylbewerber, die über Ungarn gekommen sind, wurden direkt aus Wien mit sechs Bussen in die Erstaufnahmeeinrichtung in Deggendorf gebracht. Im Laufe des Tages wird Niederbayern noch weitere 150 Asylbewerber aus München aufnehmen, die in der Not-Aufnahmeeinrichtung Metten (bei Deggendorf) untergebracht werden. Damit entlastet Niederbayern das durch die Ankunft vieler Asylbewerber belastete München.
Die Regierung von Niederbayern arbeitet mit Hochdruck daran, die in der Sondersituation in diversen Not-Aufnahmeeinrichtungen untergebrachten Menschen möglichst schnell zu registrieren, damit sie in die zuständigen Erstaufnahmeeinrichtungen deutschlandweit weitergeleitet werden können und so in unseren Not-Aufnahmeeinrichtungen wieder Platz für weitere Neuankömmlinge geschaffen wird.
Anmekung der Redaktion: Das große Vorholzer-Notzelt auf der Griesrwiese ist derzeit mit 246 Flüchtlingen, die alle am Samstagabend (5.9.) kamen, voll. Die Tatsache, dass es sich um ein übliches Bier-Zelt für Volksfeste handelt, hat am Montag auch das Interesse von auswärtigen Journalisten und Fernsehteams geweckt. Am Münchner Hauptbahnhof, als die Züge aus Ungarn anrollten wimmelte es von Presseleuten aus aller Welt. So wram Montag auch der englischen Zeitung "theguardian" in Landshut.
In die Jubelorgien wollen wir jedoch nicht mit einstimmen. Wir haben am Samstag stundenlang die Ankunft der Flüchtlinge erlebt. Von einem euphorischen "Willkommen" durch eine Vielzahl von Landshutern haben wir nichts bemerkt. Ein einziges Plakat aus Packpapier (Foto) hat eine blonde Frau, Mitte 40, die nicht fotografiert werden wollte, an den Drahtzaun geheftet. Sie hatte für Kinder auch Spielsachen und Plüschtiere usw. in zwei Taschen (im Bild unten) mit abei. Und ein einziger Gastronom aus der Ländgasse hat aus freien Stücken mehrere Essensportionen mit einem Mittelklasseauto gebracht.
Foto H. Schnall