Im Bid von links Diakon Siegfried Stelzner, Monsignore Dr. Franz J. Baur, Landrat Peter Dreier, Holger Peters (Diakonie), Sabine Wurzer (Rektorin Caritas Altenpflege-Schule), Ludwig Stangl (Caritas), MdL Helmut Radlmeier, KAB-Sekretär Rainer Forster.
Landshut: Seit vielen Jahren engagieren sich die beiden christlichen Kirchen gemeinsam mit ihren Verbänden, der Diakonie, der KAB und der Caritas, für eine Verbesserung in der Pflege. Die große Koalition hat nach der Bundestagswahl 2013 das Thema Pflege ausführlich im Koalitionsvertrag behandelt und erste Schritte zur Verbesserung in der Pflege unternommen.
Damit 100% liebevolle Pflege aber möglich ist, braucht es mehr Zeit, mehr Geld und mehr Mitarbeitende. Mit der Pflegehinweistour versuchen die Initiatoren die Zivilgesellschaft und die Politik dafür zu gewinnen. Am Mittwoch machte die ökumenische Initiative eindrucksvolles Programm vor der Stiftsbasilika St. Martin.
Vor dem Pflegetruck entwickelten sich lebhafte Gespräche, darunter auch mit MdL Ruth Müller und Kreisrätin Filiz Cetin (links)
Die Schülerinnen und Schüler der beiden Landshuter Pflegeschulen (vhs und Caritas) sorgten schon zum Start am frühen Morgen für ein imposantes Bild, das auch viele Passanten anzog. Landrat Peter Dreier ist bewusst, dass die Pflege eines der wichtigsten Zukunftsthemen ist und auch auf kommunaler Ebene viel getan werden kann. Die neuesten Bevölkerungsprognosen zeigen, dass „die Zahl der 65 bis 79-jährigen im Landkreis Landshut bis 2030 im Vergleich zu jetzt um satte 51 Prozent steigen wird. Bei den über 80-jährigen sollen es sogar 67 Prozent mehr sein.“ Auch der für OB Hans Rampf eingesprungene Helmut Radlmeier begrüßte die Initiative, die „nicht zu übersehen ist.“ In der Gesellschaft müsse „Neugier und Interesse für die wichtigen Themen Gesundheit und Pflege geweckt werden.“ Da es sich um die „zentralen Herausforderungen unserer Zukunft handelt.“
Msgr. Dr. Franz Baur erinnerte sich an seine Priesterausbildung, die ein mehrmonatiges Praktikum in der Pflege beinhaltet und ihm „Freude und innere Zufriedenheit“ erfahren lies. Dekan Siegfried Stelzner begann seinen Impuls mit den Worten, dass „die Pflege eines Menschen christlicher Akt der Nächstenliebe“ ist. Ludwig Stangl (Caritas) und Holger Peters (Diakonie) stellten ihre Einrichtungen und Angebote vor und Sabine Wurzer (Rektorin der Caritas-Altenpflegeschule) wurde in Richtung der anwesenden Abgeordneten etwas deutlicher. „Die Rahmenbedingungen werden von ihnen gemacht und da erwarte ich noch deutlich mehr Engagement.“ Ihre Klassen seien zwar voll, der Fachkräftemangel aber schon jetzt „dramatisch.“
Kampagnenbegleiter Christian Rechholz stellte den Pflege-O-Mat vor, bei dem interessierte Passanten das Geld in der Pflege anders verteilen können als aktuell. Immer mit dem gleichen traurigen Ergebnis: Es ist trotz moderater Erhöhung der Pflegeversicherungsbeiträge zu wenig Geld im System. An einem weiteren Portal konnten sich Interessierte über Pflegeberufe, Karrierechancen und aktuelle Stellenangebote informieren. Und mit einer überdimensionalen Sanduhr wurde auf die durchökonomisierte Pflege hingewiesen.
Die Caritas-Altenpflegeschule brachte den Alterssimulator zum Einsatz. Diakonie und Caritas boten ganztägig kostenlose Blutzucker- und Blutdruckmessungen an.
Sichtlich zufrieden mit dem Tag war auch KAB-Diözesansekretär Rainer Forster (Foto Redner), der den Tag organisierte: „Als Verband ist die KAB die große gesellschaftliche Klammer, die die Menschen mit den Entscheidungsträger zusammen bringt und mit unserer Rechtsstelle haben Arbeitnehmer, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen eine Anlaufstelle um zu ihrem Recht zu kommen.“
Alle Fotos: Manfred Drescher