Velden. Erstmals kommt es zur direkten Konfrontation des neuen Landrats Dreier mit dem jungen CSU-Bundestagsabgeordneten Oßner, der in der Marktgmeinde Velden daheim ist. Just dort gibt es einen leerstehenden Supermarkt im Marktzentrum. Die Meldung von heute - wir berichteten - aus dem Landratsamt Landshut, im ehemaligen Veldener Edeka-Markt am Eschenweg eine Notunterkunft für bis zu 250 Asylbewerber einzurichten, stößt bei MdB Florian Oßner, der nicht nur Kreisrat sondern auch Marktrat in Velden ist, auf völliges Unverständnis.
Er erklärt: „Mir ist die jetzige prekäre Lage absolut bewusst und wir dürfen nicht in ein „Schwarze-Peter-Spiel“ einsteigen, wer welche Verantwortung trägt – denn jetzt müssen vernünftige Lösungen her“, so Oßner.
Jedoch sollten auch die örtlichen Gegebenheiten für eine Notunterkunft in derartiger Größenordnung passen. Dies sei in Velden - hat 6.500 Einwohner (Anm. d. Red.) in absolut zentraler und vor allem sehr beengter Lage aus Sicht Oßners keinesfalls gegeben. Velden beherberge jetzt schon knapp 70 Flüchtlinge in dezentralen Unterkünften und sei damit im Landkreis umgerechnet pro Kopf bereits mit an der Spitze. Nur ein klarer Verteilungsschlüssel sowie die Zuzugsbegrenzung könnten hier nach Oßners Sicht helfen. Deshalb habe er auch ein kurzfristiges Treffen mit Landrat Peter Dreier und den Bürgermeistern aus Velden angemahnt. „Falls wir zur vorgeschlagenen Unterkunft in Velden keine Alternative finden, schaffen wir uns am Ende mehr Probleme, als wir damit lösen wollten“, ist sich Oßner sicher und ergänzt: „Deshalb ist der genannte Standort in Zentrumslage völlig verfehlt.“
Am Mittwoch (7.10.) erkärte Landrat Dreier vor der Presse, dass derzeit bereits knapp 1.600 Flüchtlinge bzw. Asylbewerber im 151.000 Einwohner großen Landkreis mit seinen 35 Gemeinden untergebracht seien. Bei 1800 Flüchtlingen ist für Landrat Dreier Schluß. Damit liegt er auf der Linie vieler CSU- und CSU-Politiker. Auch der "Partei"-Freund von Dreier, der Landesvoristzende der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, fordert in einer aktuellen Anzeige im Landshuter Wochenblatt zusammen mit MdL Jutta Widmann eine Zuzugsbegrenzung.
Noch gibt es zu Obergrenzen bzw. zu Forderungen nach einer Zuzugsberenzung keine Stellungnahme von der Regierung von Niederbayern bzw.. von Regierungspräsident Heinz Grunwald, der als ausgesprochenener Fachmann in der Flüchtlingsproblematik gilt.
Wir wiederholen hier gern nochmals den Aufrunf von Landrat Peter Dreier an alle Landkreisbürgerinnen und Landkreisbürger, Wohnraum, Zimmer, Wohnungen oder auch Häuser für im Landkreis bereits 105 anerkannte Asylbewerber zur Verfügung zu stellen. Diese Personen könnten dann in den Sammelunterkünften Platz für neue Flüchtlinge schaffen. Das Landratsamt erteilt dazu gerne Auskunft: Tel. 0871/4080.