Als Experte erläuterte Wolf Krämer-Mandeau aus Bonn (rechts im Bild) eindrucksvoll die Alternativen für die Grund- und Mittelschulen der Stadt.
Die heutige gemeinsame Sizung des Bausenats mit dem Schul- und Kultursenat hatte es in sich. Es ging um den Schulentwicklungsplan für die Grund- und Mittelschulen. Zudem um die dringend gebotene Erweiterung der Realschule an der Christoph Dorner-Straße. Eines vorweg: Allein für den favorisierten Neubau einer Mittelschule an der jetzigen Wirtschaftsschule (kostet ca. 25 Mio. Euro) und die Sanierung bzw. Erweiterung der bestehenden Grundschulen im ganzen Stadtgebiet sind ca. 40 Millionen Euro fällig.
Und das kurzfristig (in 5 bis 10 Jahren). Der Neubau einer Mittelschule soll sogar schon in drei Jahren, so Oberbürgermeister Hans Rampf, bezugsfertig sein.
Bei der Wirtschaftsschule (Foto) wird von der Stadt der Neubau einer Mittelschule favorisiert.
Das dramatische Wachstum der Stadt allein in den letzten fünf Jahren um knapp 6.000 Neubürger hat jetzt entsprechende Auswirkungen. Die nächsten fünf Jahre wird mit mindestens weiteren 5.000 bis 7.000 Neubürgern gerechnet. Ein Experte für Schulentwicklungspläne, Wolf Krämer-Mandeau aus Bonn von der "Projektgruppe Bildung und Region", hat ein umfangreiches Gutachten mit vier alternativen Lösungsmodellen erarbeitet und mit vielen Daten und Zahlen belegt.
Die Stadt favrosiert die Alternative IV: Fusion der beiden Mittelschulen St. Nikola und St. Wolfgang als Neubau am Standort der Wirtschaftsschule, und das unter Neueinteilung der Grundschul- und Mitlelschulsprengel. Das bedeutet in Summe eine weitgehende Umssprengelung von "Ost nach West" (Verschiebungen) im nahezu gesamten Stadtgebiet.
Die Schuleiter/innen der Grund- und Mittelschulen waren ebenfalls bei der Sitzung anwesend und hatten Rederecht..
Zusätzliche Probleme und Konsequenzen ergeben sich ja auch aus der weiter zunehmenden Asyl- und Flüchtlingsproblematik.
An vielen Grundschulen muß man sich derweil mit Container-Klassenräumen behelfen, vor allem in Auloh. Die Stadträte Ludwig Graf und Rudolf Schnur hätten für Auloh am liebsten eine weitere neue Grundschule.
Die Unterlagen werden jetzt den Fraktionen zugeführt. Schon Mitte November sind erste Haushaltsberatungen für das Jahr 2016. Da müssen bereits Gelder für die Neubau- und Sanierungsplanungen eingestellt werden. Im Januar will OB Rampf dann im Rahmen eines Sonderplenums aller Stadträte das Entwicklungskonzept samt Finanzierungsplan für die Grund- und Mittelschulen beraten und verabschieden.
Realschule erweitern oder zusätzliche Realschule bauen?
Aus allen Nähten platzt auch die Realschule an der Christoph-Dorner-Straße in 34 Klassen mit derzeit 928 Schülerinnen und Schülern, davon 32 Prozent aus vielen Landkreisgemeinden. Umsetzbar wäre eine Aufstockung des Hauptgebäudes der Schule um ein weiteres Stockwerk in Leichtbauweise für 1,75 Millionen Euro, so Gerd Mayer als Chef des Amtes für Gebäudewirtschaft. Auch die Einfachturnhalle ist zu klein. Mehrere Klassen müssen in andere Sporthallen ausweichen. Kurz, es fehlt einfach Platz für weitere Erweiterungen (auch für die Mittagsbetreuung). Also brachte Stadtrat Stefan Gruber den Neubau einer weiteren Realschule zusammen mit dem Landkreis ins Spiel, womöglich in einer angrenzenden Vorstadtgemeinde (z.B. Kumhausen?). Eine Überlegung, die auch die Stadt bereits als Möglichkeit ins Auge gefasst hat. Jedenfalls will man - so OB Rampf - mit dem Landkreis reden. Denn die Relaschule schreit nach einer Erweiterung. /hs