Hohenthann (18.06.2016) - In der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Hohenthann konnte die Ortsvorsitzende Karin Hagendorn (Bildmite) neben den Ortsvereinsmitgliedern auch die Landtagsabgeordnete Ruth Müller ( im Bild 2.v. re.) begrüßen.
In einem kurzen Rückblick über das vergangene Jahr berichtete die Vorsitzende von der gelungenen Teilnahme am Ferienprogramm „Der Bücherwurm geht um“ mit Kindern im Alter von 5 bis 10 Jahren. „Auch diesen Sommer werden wir uns wieder mit dem Motto ‚Leseratte sucht Mitspieler’ beteiligen“, sagte Hagendorn. Sie informierte auch über ihr Engagement im Unterstützerkreis Asyl Hohenthann, der eine ständige Betreuung der Flüchtlinge gewährleistet und u.a. mit Spielenachmittagen Kontakte zur Ortsbevölkerung knüpft. Ein Highlight sei der Jahresabschluss des ArbeitskreisesLabertal in Hohenthann mit der traditionellen „rot’nSuppe“ gewesen. Es kamen, neben vielen SPD-Mitgliedern aus der Umgebung, auch Genossinnen und Genossen aus den Nachbarlandkreisen Straubing-Bogen, Kelheim und Regensburg. In diesem Rahmen wurden Hedwig und Reinhard Folda für ihre 45-jährige Mitgliedschaft geehrt.
Viele Vor-Ort-Termine in der Gemeinde und im Landkreis wurden wahrgenommen. Ebenso ein Vortrag im Bayerischen Landtag mit Franz Müntefering über „der Wert des Lebens“ und eine Lesung mit Renate Schmidt und Helma Sick zum Thema „ein Mann ist keine Altersvorsorge“.
Einen herben Verlust musste der Ortsverein zu Beginn des Jahres mit dem Tod von Armin Maschlak hinnehmen. Er starb im Alter von 53 Jahren und hinterließ seine Ehefrau und die beiden Söhne. Als Gründungsmitglied des Ortsvereins Hohenthann und langjähriger Kassier wird er unvergessen bleiben.
Zuwachs bekam der Ortsverein in diesem Jahr mit Willi von der Heiden als Neumitglied. Dieser wurde auch nach der Bildung eines Wahlausschusses einstimmig zum Kassier gewählt. Zu Delegierten für die Bundeswahlkreiskonferenz des Bundeswahlkreises 228 Landshut wurden Karin Hagendorn und als Ersatz Willi von der Heiden gewählt.
Gemeinderätin Christine Erbinger berichtete über die Gemeinderatsarbeit. Die Kosten für den Bau der Druckleitung von Schmatzhausen nach Hohenthann und die Erweiterung der Kläranlage müssten auf die Grundstückseigentümer umgelegt werden. Dies werde voraussichtlich ab 2017 erfolgen. Die Gemeinde müsse in diesem Jahr unbedingt die Ausweisung von Baugebieten vorantreiben, da momentan keine Baugrundstücke mehr zur Verfügung ständen. Ein erster kleiner Schritt sei mit dem Abbruch des alten Rathauses erfolgt. Dies reiche aber bei Weitem nicht aus. Neben dem Hauptort Hohenthann sollten ihrer Meinung nach auch in Schmatzhausen und Weihenstephan nach möglichen Entwicklungsflächen gesucht werden. Einen kleinen Erfolg konnte sie mit bei der Änderung der Badegebühren verbuchen. Auch auf ihre Anregung hin wurde erstmals eine soziale Komponente berücksichtigt. Sozialbedürftige können künftig einen Nachlass von 50 Prozent auf die Gebühren erhalten.
Im Anschluss an die Berichte diskutierten die SPD-Mitglieder mit der Pfeffenhausener Landtagsabgeordneten Ruth Müller über das Thema „Wohnungsbau“, das auch in der Gemeinde Hohenthann eine Rolle spiele.
„Bei der Verabschiedung des Landkreishaushalts haben wir beschlossen, die Kreisumlage um einen Punkt zu senken, um jeder Kommune mehr finanziellen Spielraum für die dezentrale Schaffung von Mietwohnungen zu geben“. Durch die räumliche Nähe zum Großraum München und die gute wirtschaftliche Lage sei bezahlbarer Wohnraum in der Region Landshut mittlerweile Mangelware. Diese Entwicklung sei aber nicht plötzlich gekommen, sondern habe sich über die Jahre entwickelt. Verschärft worden sei es auch durch den Verkauf von 1.200 GBW-Wohnungen in Landshut und Altdorf in der Folge des Landesbank-Desasters. Damit seien Sozialwohnungen vom Markt verschwunden und ein privater Investor mache nun den Reibach.
Gerade im ländlichen Bereich gebe es – aufgrund vieler Eigenheime – wenige Mietwohnungen für Menschen, die sich niederlassen möchten, was auch für junge Erwachsene, die ihre erste eigene Wohnung beziehen möchten, schwierig sei. Auf Bundes- und Landesebene habe man zwischenzeitlich gehandelt und Förderprogramme für den Wohnungsbau gestartet. Gerade für die Kommunen seien die Programme interessant, böten sich doch auch die Gelegenheit, städtebauplanerisch zu wirken und in den Ortskernen für Verbesserungen zu sorgen.
Über die Regierung von Niederbayern können die Zuschüsse beantragt werden. Noch seien die Fördertöpfe voll, informierte Müller. Bis zu 30 Prozent können Gemeinden erhalten, wenn sie beispielsweise bestehende Immobilien erwerben, um so Mietwohnungen zu schaffen. Bezahlbarer Wohnraum ist für Menschen in vielen Lebens- und Alterssituationen wichtig, unabhängig von ihrer Herkunft und Hautfarbe, waren sich die SPD-Mitglieder einig.
Ein besonderes Anliegen ist der stellvertretenden frauenpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion auch die Situation von Alleinerziehenden Frauen. Sie schilderte ihre Erfahrungen aus einer bayernweiten Besuchstour in Frauenhäusern: Die Belegungszeiträume in den Frauenhäusern werden immer länger, da die Frauen mit ihren Kindern keine passenden und bezahlbaren Wohnungen finden“. „Mehr Investitionen in den Wohnungsbau bedeuten langfristig auch ein Ende des Verdrängungswettbewerbs und sichern den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft“, ist sich Müller sicher.