Bruckberg (9.08.2016) Auf Einladung der Landshuter Landtagsabgeordneten Ruth Müller (3.v. re.) und des stellvertretenden Bruckberger Bürgermeisters Josef Kollmannsberger (links) besuchte der Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger mit Gattin (2.u.3. v.li.) die Gemeinde. Bei der Betriebsbesichtigung auf dem Milchviehbetrieb der Familie Mirlach in Widdersorf wurde die aktuelle Lage der Landwirtschaft diskutiert.
Im Mittelpunkt standen die niedrigen Erzeugerpreise, welche den Fortbestand der bäuerlichen Landwirtschaft in der derzeitigen Struktur gefährden.
„Die Milchmenge im Krisenfall zu reduzieren funktioniert nur europaweit – bis hier Mehrheiten gefunden werden müssen wir auf nationaler Ebene alles unternehmen, um die bäuerlichen Betriebe bei dieser Krise zu unterstützen!“, so der SPD Minister aus Brandenburg. Vogelsänger erläuterte, dass unter Federführung von Brandenburg im Bundesrat eine Initiative zu Steuererleichterungen für die Agrarwirtschaft zur Risikoabfederung der Betriebe eingebracht wurde – nun sei der Bundesfinanzminister am Zug. Weiterhin wurde erläutert, dass das Land Brandenburg die Ausgleichszulage erhöht habe und weiterhin für eine Stärkung der Zuschüsse zur Unfallversicherung der Landwirtschaft eintrete.
Der stellvertretende Bürgermeister Josef Kollmannsberger stellte klar, dass ein Kriseninstrument im Fall des Versagens des Milchmarktes alternativlos sei und dankte dem Minister für seinen Einsatz zur europaweiten Reduktion der Menge. „Der Milchmarkt steckt in einer tiefen Krise, besonders kleinere Betriebe oder Betriebe mit hohem Grünlandanteil haben mit höheren Erzeugungskosten zu kämpfen. Hier muss der Staat ordnungsrechtlich eingreifen um einen massiven Strukturwandel zu verhindern!“, so Kollmannsberger.
Die Landshuter Abgeordnete Ruth Müller verwies auf die vielen Initiativen im Bayerischen Landtag, welche den Markt wieder ins Gleichgewicht bringen sollen. Auch müssen Nischen besetzt werden, Produkte mit hohen Tierwolstandards oder Milch mit hohem Grünfutteranteil sind Produkte, die höhere Erlöse beim Verbraucher generieren könnten. „Leider wurden unsere Initiativen diesbezüglich durch die CSU abgelehnt, während Länder wie Holland oder Dänemark diese Nischen bereits nutzen. Dies ist fahrlässig und schadet unserer bäuerlichen Landwirtschaft!“. Weiterhin will sich Müller, die auch im Agrarausschuss des Bayerischen Landtags sitzt, verstärkt für Erleichterungen im Bereich der Direktvermarktung von Milch und Milchprodukten einsetzten, hier verwies sie auf die österreichischen Vorgaben!