Altdorf (19.08.2016) Die bayerische SPD-Generalsekretärin Natascha Kohnen und ihre Pfeffenhausener Landtagskollegin Ruth Müller informierten sich in Begleitung des Kunsthistorikers Rasmus Kleine und einiger sozialdemokratischer Kommunalpolitiker ihm Rahmen ihres Kultur - Sommers über die Museumsarbeit im ländlichen Raum.
Beim ihrem letzten Stopp im Altdorfer Museum standen der 2. Bürgermeister Georg Wild, der Vorsitzende des Heimat- und Museumsvereins, Hans Seidl und Amira Adaileh den Gästen ausführlich Rede und Antwort. Zuvor aber schilderte die Museumsleiterin anschaulich die von ihr aufgebaute "archäologische Dauerausstellung" im Kellergewölbe, die Grabungsfunde aus acht Jahrtausenden aufweist.
Die hervorragend konzipierte Ausstellung ist eine "Zeitreise durch einige aufeinander folgende Siedlungsepochen". Beginnend mit der Jungsteinzeit, verstand es Amira Adaileh sehr eindrücklich, die einzelnen Ausstellungsabschnitte zu beschreiben. Eine Besiedlung im Raum Altdorf ist demnach bereits ab 5500 v. Chr. nachzuweisen. Die Museumsleiterin ging hierzu in ihren Ausführungen auf die Münchshofener, die Linienband- und die Altheimer Kultur ein.
Mit dem Zugang zu Kupfer wurden die Lebensbedingungen für die Siedler erheblich verbessert, so Amira Adaileh. Nach ihren Angaben wurde dieses Metall durch eine Legierung mit Zinn für den Menschen noch brauchbarer. In der "Bronze-Zeit" verzeichnete man außerdem zum ersten Mal die Entstehung einer hierarchischen Gesellschaftsordnung.
Bei Straßen- und Erschließungsarbeiten wurden in Altdorf viele archäologische Fundstücke entdeckt, weil diese über Jahrtausende hinweg durch eine bis zu zwei Meter mächtige Erdschicht geschützt waren. Deshalb war Altdorf zwangsläufig immer wieder mit Ausgrabungen konfrontiert. Die Kommunalpolitiker Christel Engelhard, Georg Wild, Hans Seidl und Michael Kapfhammer verwiesen hier beispielsweise auf die hohen Ausgrabungskosten im "Kleinfeld" vor knapp 20 Jahren.
An die Landespolitiker richteten die Kommunalpolitiker den Wunsch, der Freistaat Bayern möge zum einen den Aufbau und den Betrieb von Museen im ländlichen Raum tatkräftiger unterstützen und zum anderen auch notwendige Ausgrabungen bezuschussen. Hierfür hatte die SPD-Generalsekretärin durchaus ein "offenes Ohr", weil auch sie davon überzeugt ist, dass Museen im ländlichen Raum auf Dauer nur durch mehr staatliche Unterstützung interessant bleiben werden. Und nicht zuletzt erhoffen sich die Kommunalpolitiker, dass auch seltene Funde dem örtlichen Museum überlassen werden.
Im Bild von links: Filiz Cetin, Rasmus Kleine, Hans Seidl, Ruth Müller, Georg Wild, Natascha Kohnen, Michael Kapfhammer