(19.09.2016) Die Landtagsabgeordnete der CSU Reserl Sem besuchte die Geschäftsstelle Pfarrkirchen der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen. Die aktuelle Situation auf dem heimischen Arbeitsmarkt, der Fachkräfteengpass und die Herausforderung der Integration von Menschen mit Fluchtgeschichte waren Themen des Treffens. Reserl Sem ist sich sicher, dass Flüchtlinge langfristig einen Ausgleich bei der Fachkräftesicherung leisten können. „Bildung und Arbeit sind Voraussetzung für Integration von Flüchtlingen.“ so Reserl Sem. Großes Interesse zeigte Sem, wie die Agentur die Jobchancen von Geflüchteten einschätze. Zirra zeichnete hier ein differenziertes Bild:
Beispielsweise haben zwar insbesondere viele Syrer eine gute Schulbildung, dennoch fehle meist die auf dem deutschen Arbeitsmarkt notwendige formale Berufsqualifizie- rung. Vor allem bei Jugendlichen sei der Weg in den ersten Arbeitsmarkt oft ein steini- ger, der sich jedoch mittel- bis langfristig lohne – angesichts der Alternative einen akti- ven Beitrag zur Steuer und Sozialversicherung zu leisten oder des dauerhaften Sozial- leistungsbezugs. „Die meisten wollen arbeiten und produktiver Teil der Gesellschaft sein.
Jetzt sind sie hier und wir machen das Beste daraus,“ so Zirra. Grundlage hierfür sei jedoch eine umfassende sprachliche Förderung der Geflüchteten. Ohne deutsche Sprachkenntnisse wird die Integration in Arbeit und Gesellschaft nicht gelingen, stimm- ten Sem und Zirra überein.
„Der Freistaat Bayern hat die Mittel hierfür immer wieder aufgestockt. Waren es 2011 noch 1,44 Millionen Euro, stehen im Nachtragshaushalt 2016 über 32 Millionen Euro für Deutschkurse, Asylberatung und zusätzliche Lehrerstellen in diesem Bereich zur Verfügung. Bayern leistet sehr viel, um die Flüchtlinge effektiv und schnellstmöglich in Ar- beitswelt einbauen zu können.“
Dr. Zirra hob hervor, dass die Agentur intensiv in die sprachliche und berufliche Qualifi- zierung von Geflüchteten investiere, ohne die inländischen Arbeitsuchenden aus den Augen zu verlieren. Dazu habe die Agentur nicht nur zusätzlich Geld für Geflüchtete sondern auch zur Integration von Jugendlichen, Schwerbehinderten und Langzeitarbeits- losen erhalten.
Arbeit ist der beste Weg zur Integration. Es ist wichtig, dass die Betriebe ihre zukünftigen Arbeitnehmer heranführen. Reserl Sem appelliert daher an die Betriebe, insbesondere an große Unternehmen aber auch an die öffentlichen Verwaltungen sich hier zu enga- gieren. „Gerade der Staat muss als ureigenstes Interesse gesellschaftliche Verantwor- tung übernehmen und als Arbeitgeber Arbeitsplätze anbieten“, sagte Sem. „Um Flücht- linge langfristig auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft integrieren zu können, brauchen wir Arbeitgeber, die ihnen eine Chance geben, sich im Betrieb auf eine Ausbil- dung oder auf eine Arbeitnehmertätigkeit vorzubereiten. Die Flüchtlingen bringen nicht nur kulturelle Unterschiede ins Unternehmen, sondern bereichern auch durch kulturelle Vielfalt“, so Reserl Sem weiter.
Besonders freute sich die Abgeordnete Sem auch, mit Herrn Krenn ein altbekanntes Pfarrkirchner Gesicht begrüßen zu können, der nach einem Jahr Personalentwicklung in der Regionaldirektion in Nürnberg nun als Bereichsleiter in der Agentur für Arbeit Landshut Pfarr- kirchen tätig ist.
Im Bild: Die Landtagsabgeordnete Reserl Sem, der Bereichsleiter Karl-Heinz Krenn (links) und der Vorsitzende der Geschäftsführung Dr. Sascha Zirra (rechts) – beide von der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen - haben sich zu aktuellen Arbeitsmarktthemen ausgetauscht.