Der Stichwahlkampf ist eröffnet: Helmut Radlmeier gegen Alexander Putz
Landshut (09.10.2016) Das war heute keine Watschn für CSU-Kandidat Helmut Radlmeier, sondern eine persönliche Demontage. Die Frage, die jetzt bleibt heißt: War Radlmeier tatächlich der richtige CSU-Kandidat? Oder ist er für die Stadt der bessere MdlL? - Jubeln können Alexander Putz, der aus dem Stand knapp 28 Prozent Wählerstimmen erzielte und Patricia Steinberger, die mit 17 Prozent die SPD wieder in die Empore hob. Radlmeiers 32,75 Prozent bedeuten für die CSU ein historisch miserables Ergebnis. Woran liegt das, was bedeutet das für die Stichwahl am Sonntag, 23. Oktober?
Zurück zum Anfang: Die CSU hatte keinen anderen als Radlmeier für die OB-Kandidatur. Ihm wurden die besten Chancen zugeschrieben. Er musste quasi kandidieren und hat jetzt für die Partei versagt, obwohl er für die Stadt als Landtagsabgeordneter eine gute Figur macht. Er holt bei Finanzminister Markus Söder die eine und die andere Million und mehr zum Wohle der Drei Helmen Stadt heraus – Respekt!
War Radlmeiers Wahlkampf zu omnipräsent? Er war maximal vertreten in Zeitungsanzeigen, in Postwurfsendungen und auf Wahlplakaten. Da stecken viele Zehntausende Euros dahinter. Gut informierte Kreise sagen, dass Radlmeiers Wahlkampfkasse doppelt so gut gefüllt war als die der drei Mitbewerber zusammen.
Nun hat Landshut die Qual der Wahl – eine Stichwahl zwischen zwei konservativen OB-Bewerbern, zwischen Radlmeier und Putz. Viele hatten sich Gruber gegen Radlmeier in diesem Duell gewünscht. - also eine Entscheidung zwischen rechts und eher halb-links. Zwischen „wie immer und weiter so “ und „neue Akzente setzen“.
Fakt ist: Radlmeier geht trotz seiner 32,75 % als psychologischer Verlierer in die Stichwahl. Die FDP ist mit Alexander Putz der strahlende Sieger. Und Stichwahlen haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze. Sinkt die jetzt schon extrem niedrige Wahlbeteiligung von 46,34 % erneut, so wird das eher dem FDP-Kandidaten helfen. Seine Anhänger werden mit Freude erneut zur Stichwahl gehen. Das ist ab sofort auch wieder per Briefwahl möglich.
Was heute Abend bei den Wahlpartys der SPD und den Grünen auffällig war: Beide Parteien wollen keine Wahlempfehlung für Radlmeier aussprechen. Zu hoch sind hier die Unterschiede zu den Konservativen in Punkto sozialer Wohnungsbau, beim Straßenbau oder.... In zu vielen Punkten gibt es keine sachlichen Übereinstimmungen.
Aber es ließ sich ein Tenor heraushören. Alexander Putz verspricht, die OB-Wahl mit der Stadtratswahl in rund 3,5 Jahren wieder zusammen zu legen. Putz sagt, wer es in 3,5 Jahren nicht schafft Leistung im OB-Amt zu bringen, der schafft es auch in sechs Jahren nicht. So besteht die Möglichkeit, in kürzerer Zeit - also schon 2020 bei der dann gleichzeitigen OB- und Stadtratsahl - politisch wieder nachzubessern.
Und auffällig war auch: Die Grünen haben nach ihrer Wahlparty im "Torretta" den heutigen Sieger Alexander Putz bei seiner Party im "Paolo" nebenan besucht.