Wörth (22.12.2016) Die Autobahn A 92 ist die Wachstumsader des Landkreises Landshut. Das wird nicht nur an den zahlreichen Gewerbeansiedlungen an dieser Strecke ersichtlich, sondern auch an den immer weiter steigenden Verkehrszahlen. Für die Sicherheit sind auf dem Teilstück zwischen Wallersdorf-West und Moosburg Nord die Beamten der Autobahnpolizeistation (APS) Wörth und die Mitarbeiter der Straßenmeisterei verantwortlich.
Bei ihrem traditionellen Weihnachtsbesuch konnten sich Landrat Peter Dreier, die örtlichen Bürgermeister Stefan Scheibenzuber aus Wörth und Josef Klaus aus Niederaichbach sowie die Abgeordneten Florian Oßner und Erwin Huber ein Bild vom großen Aufgabenspektrum der Autobahnpolizei machen.
Wie APS-Leiter Franz Geigenberger den Gästen berichtete, ist die Autobahnpolizei neben der klassischen Aufgabe als Verkehrspolizei auch in der Kriminalitätsbekämpfung im Einsatz, um nicht nur die Verkehrssicherheit zu verbessern, sondern durch Fahndungserfolge kriminelle Zeitgenossen zu überführen und weitere Straftaten zu verhindern. Die Palette reicht dabei von Verstößen gegen Aufenthalts- und Waffengesetze bis hin zu Sachbeschädigung und Rauschgiftdelikten.
Während sich im Jahr 2015 noch 222 Fälle aus dem Bereich der APS Wörth in der Kriminalitätsstatistik wiederfanden, sind es in diesem Jahr bis jetzt 167 Delikte. Begründen konnte Geigenberger den Rückgang mit einer deutlich geringeren Schleusertätigkeit, die im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 einen absoluten Spitzenwert erreichte.
Dienstgruppenleiter Werner Waas stellte das Verkehrsunfallgeschehen auf dem Teilbereich der A 92 und der B 15neu dar, für die die Wörther Autobahnpolizisten von Ergoldsbach bis Schierling ebenfalls zuständig sind. Trotz der immer weiter steigenden Verkehrsbelastung sei die Zahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr mit derzeit 550 (2015 waren es 571) leicht rückläufig. Bei der Zahl der Verletzten ist mit 90 Personen eine moderate Steigerung zu verzeichnen. Mit zwei verlorenen Menschenleben blieb die Zahl der Verkehrstoten leider konstant. Bei den Alkoholfahrten sei eine stark rückläufige Tendenz zu verzeichnen und auch die Zahl der Unfälle unter Drogeneinfluss sei mit durchschnittlich zwei Fällen im Jahr sehr gering.
Mit Sorge blickte Waas jedoch auf die massive Steigerung bei den Wildunfällen. Waren 2015 noch 38 Kollisionen mit Rehen oder Wildschweinen zu verzeichnen, so sind es in diesem Jahr bisher schon 57. Besonders Unfälle mit Schwarzwild stellen dabei eine große Gefahr für die Fahrzeuglenker dar und führen zu erheblichen Sachschäden. Um dem Problem zu begegnen, sei man in engem Kontakt mit der Jägerschaft.
Im Auge behalten müsse man auch die Verkehrszahlenentwicklung. Waren 2010 auf der A 92 bei Altdorf noch 38.500 Fahrzeuge pro Tag unterwegs, so waren es im vergangenen Jahr bereits 41.500. Noch deutlicher fällt der Zuwachs auf der B 15neu aus: Von 5.400 im Jahr 2012 stiegen die Zahlen auf 11.100 im Jahr 2015. „Mit dem Anschluss der B 15neu an die A 92 werden diese Zahlen weiter steigen. Deshalb ist ein nahtloser Weiterbau im Zuge der Ost-Süd- Umfahrung Landshuts wichtig, um einen Verkehrskollaps in unserer Region zu vermeiden“, sagte Landrat Peter Dreier.
Zustimmung erhielt er von Bundestagsabgeordneten Florian Oßner, der sich als Mitglied des Verkehrsausschusses stark für die Einstufung der B 15neu in den vordringlichen Bedarf eingesetzt hat. „Auch für die Deckenerneuerung der A 92 bringen wir erhebliche Bundesmittel in den Landkreis Landshut und steigern damit nicht zuletzt die Verkehrssicherheit“, resümierte Oßner. Mit der sogenannten „Fahndungskontrollgruppe Verkehr“ verfügt die APS Wörth über eine schlagkräftige Mannschaft an Schleierfahndern, die neben organisierten Kriminellen wie Autoschieber- und Einbruchsbanden besonders auch Urkundenfälscher ins Visier nimmt. Mit geschultem Auge werden so gefälschte Führerscheine und Ausweispapiere aus dem Verkehr gezogen. In Zusammenarbeit mit den Kfz-Zulassungsstellen in der Region legt man darüber hinaus dem organisierten Verbrechen mit gefälschten Fahrzeugpapieren das Handwerk.
Für den Reisbacher Landtagsabgeordneten Erwin Huber stelle der Besuch in der „Spezialdienststelle“ der Autobahnpolizei eine wertvolle Informationsquelle dar. „Damit hier erfolgreich für den Schutz unserer Bevölkerung gearbeitet werden kann, braucht es neben genügend Personal auch eine gute Sachmittelausstattung“, weshalb der Freistaat Bayern hier kräftig investiere. Laut Huber werde man damit auch den gestiegenen Anforderungen an die Polizei im Hinblick auf Terrorgefahren gerecht. Im Namen ihrer Bürgerschaft bedankten sich die beiden Bürgermeister Stefan Scheibenzuber und Josef Klaus bei den Beamten der APS Wörth, die auch für die örtliche Bevölkerung stets eine verlässliche Anlaufstelle sei. Landrat Peter Dreier dankte den Mitarbeitern der APS Wörth für den wertvollen Dienst zur Steigerung der Verkehrssicherheit und bei der Kriminalitätsbekämpfung. Ebenso sprach er Werner Schlögel und seinen Kollegen von der Autobahnmeisterei seinen Dank aus.
Auch wenn der Winter bisher sehr mild und ohne Schnee ausfiel, so sei der Winterdienst dennoch allzeit bereit, falls es zu einem schnellen Wintereinbruch mit Blitzeis oder sonstigen gefährlichen Situationen käme.
Im Bild oben: Landrat Peter Dreier (6.v.r.), MdL Erwin Huber (5.v.r.), MdB Florian Oßner (2.v.r.) und die beiden Bürgermeister Stefan Scheibenzuber (l.) und Josef Klaus (5.v.l.) überbrachten den Beamten der APS Wörth um Leiter Franz Geigenberger (4.v.r.) und den Mitarbeitern der Autobahnmeisterei mit deren Chef Werner Schlögl (3.v.r.) den Dank für ihre geleistete Arbeit.