Wurmsham /28.12.2916) - Der Mäster Konrad Gründl, der schon 868 Schweine sowie 180 Zuchtschweine hat, plant den Neubau einer Hühnermastfabrik mit 39.900 Tieren im Wurmshamer Ortsteil Pauluszell. Zur Zeit findet zu diesem Bauvorhaben das Genehmigungsverfahren nach BImSchG statt, an dem sich die Bürgerschaft beteiligen und seine Einwendungen gegen das Vorhaben vorbringen kann.
Die Bürgrinnen und Bürger Sie haben somit die Chance, den Bau dieser Tierfabrik zu verhindern. Die Errichtung von Mastanlagen wird von der Öffentlichkeit zunehmend kritisch wahrgenommen. Zahlreiche Argumente sprechen jedoch gegen die Errichtung solcher Tierfabriken. Sie verbreiten nicht nur fürchterlichen Gestank und Lärm, ihnen entweichen außerdem gesundheitsgefährdende Bioaerosole. Durch den regelmäßigen Einsatz von Antibiotika – dieser ist angesichts der Masse an Tieren auf so engem Raum unvermeidbar – können antibiotikaresistente Keime entstehen, die über die Stallabluft und Staubpartikel in die Umwelt gelangen können.
1. Bürgermeisterin der 1370 Einwohner großen Gemeinde Wurmsham ist Maria Neudecker. Sie gilt als moderne und fortschrittliche Rathauschefin. Wurmsham gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Velden. Im "Gemeinde Blattl" von Wurmham haben wir noch nichts über die riesige geplante Hünermastfabrik gefunden.
Die anfallende Gülle und Gärreste werden auf die Böden ausgebracht. Dies führt zwangsläufig zu einer zunehmenden Nitratbelastung der Böden und damit zu einem Verlust der Artenvielfalt und zur Verunreinigung von Grundwasser und Oberflächengewässer. All dies gefährdet Mensch und Umwelt.
„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, gegen dieses Vorhaben vorzugehen. Solche riesigen Anlagen haben für die Tiere, die Menschen in der Umgebung und die Umwelt verheerende Auswirkungen. Durch entschlossenen Widerstand von Anwohner_innen sind in den letzten Jahren schon einige neu geplante Tierfabriken verhindert worden. Jetzt gilt es, auch dieses Projekt zu stoppen”, so Martha Müller von MASTANLAGEN WIDERSTAND.
Für die betroffenen Tiere bedeuten die Lebensbedingungen in der geplanten Anlage andauerndes Leid. Zehntausende Tiere drängen sich in riesigen Hallen - pro Quadratmeter über 20 Tiere. Die Hühner können nicht ungestört ruhen, ihren arttypischen Verhaltensweisen wie dem Staubbaden nicht nachgehen, geschweige denn angemessen miteinander agieren und soziale Beziehungen pflegen. Sie sind so gezüchtet, dass sie in nur fünf bis sechs Wochen ihr Schlachtgewicht erreichen. Das hat gesundheitliche Folgen u. a. für den Bewegungsapparat, denn das Muskelfleisch wächst zuchtbedingt schneller als das Knochensystem, daher leiden viele der Hühner ab der dritten Mastwoche an der sogenannten Beinschwäche. Oft können die Hühner gar nicht mehr aufstehen und verdursten, weil sie nicht mehr zur Tränke gelangen. Aufgrund der vollgekoteten Einstreu, die während der Mast nicht beseitigt wird, kommt es in der zweiten Hälfte eines jeden Mastdurchganges bei vielen Tieren zu so genannten Fußballenentzündungen bis hin zu Verätzungen, die bei den Tieren zu lang anhaltenden Schmerzen führen.
„Die Gewalt, die Tieren im Rahmen der Nutzung als ‚Masthühner‘ angetan wird, ist immens und nicht zu rechtfertigen“, so Müller weiter. Tiere werden in diesem System zu Waren, Ressourcen und Produkten degradiert. Tierhaltung bedeutet stets Ausbeutung und Unterdrückung von unzähligen Tieren. Sie werden aus Profitinteresse des jeweiligen abnehmenden Großkonzerns für den menschlichen Fleischkonsum gemästet und getötet. Dabei werden zudem, die in den beteiligten Betrieben beschäftigten Arbeiter_innen in prekäre Arbeits- und Abhängigkeitsverhältnisse gezwungen.
Trotz des Rückgangs des Fleischkonsum in Deutschland steigt die Produktion weiter für den Export an. Der UN-Weltagrarbericht schätzt, dass die Fleischproduktion heute direkt oder indirekt 70 Prozent der globalen Äcker und Weiden beansprucht. Die Fleischproduktion verschlingt nicht nur einen Großteil der Landflächen, sondern ist auch maßgeblich am vom Menschen verstärkten Treibhauseffekt beteiligt. Zudem verbraucht die Fleischindustrie enorme Mengen an Wasser.
Für ein Kilogramm Hühnerfleisch werden knapp 4.000 Liter Wasser beansprucht, die bei der Futtergewinnung und der Schlachtung der Tiere sowie der Reinigung in der Lebensmittelindustrie anfallen. Durch die Ausbringung von Gülle oder Gärresten und den Einsatz von Antibiotika während der Mast wird wertvolles Trinkwasser verschmutzt.
Das Aktionsbündnis MASTANLAGEN WIDERSTAND ruft daher alle Anwohner und Anwohnerinnen und alle Bürgee und Bürgerinnen von Wurmsham, von Landshut und von überall dazu auf, Einwendungen im Genehmigungsverfahren zu erheben und so gegen dieses Bauvorhaben und damit gegen die Ausbeutung von Tieren, Mensch und Umwelt aktiv zu werden.
Fristen: Die Bürger und Bürgernnen können die Pläne noch bis zum 09.01.2017 im Landratsamt Landshut, Veldener Str. 15, III. Stock, Zimmer Nr. 329 sowie bei der Verwaltungsgemeinschaft Velden, einsehen.
Einwendungen können bis einschließlich Montag, den 23.01.2017 schriftlich beim Landratsamt Landshut, Veldener Str. 15, Zimmer Nr. 329, erhoben werden. Am Mittwoch, den 09.02.2017, findet um 9:00 im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Landshut der Erörterungstermin statt.
Info zum Aktionsbündnis gegen Wiesenhof MASTANLAGEN WIDERSTAND
stellt einen Zusammenschluss von Einzelpersonen und Aktivist_innen dar. Konkret will das Bündnis Hühnermastanlagen und somit Zulieferbetriebe für Wiesenhof-Schlachtfabriken verhindern und auf diesem Wege gegen das Ausbeuten und Töten von Tieren, gegen regionale sowie globale Umweltverschmutzung und menschlichen Unterdrückung vorgehen. Gerne stehen wir Ihnen weiterhin für Rückfragen und Interviews zur Verfügung.
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Internet: www.mastanlagenwiderstand.de