Im Bild Kreisrat Markus Sponbrucker bei seiner Projektvorstellung in Ergoling - Foto Sobolewski
Landkreis Landshut (23.01.2017) Auch für die FDP Kreisräte Toni Deller und Markus Sponbrucker war die große Zahl an durchwegs positiven Äußerungen von Mitarbeitern und Bürgern aus allen Teilen des Landkreises und den LAKUMED-Standorten Achdorf, Vilsbiburg sowie Rottenburg überraschend. Gerade im lokalpatriotischen Vilsbiburg hätten Sie mit einem größeren Klärungsbedarf hinsichtlich der Pläne für die Neugründung einer zentralen Landkreis-Klinik in Geisenhausen mit knapp 700 Betten gerechnet. Anmerkung der Redaktion: Ein Großprojekt, das ab 2030 in der Marktgemeinde Geisenhausen realisiert werden soll mit Kosten von ca. 250 Millionen Euro.
"In diesem stark wachsenden Landkreis werden wir irgendwann einen Klinikneubau benötigen" ist sich Kreis- und Bezirksrat Toni Deller sicher. Die Frage sei nur, ob man das Thema fiskalisch und planerisch rechtzeitig angehe oder ob man sich, wieder einmal, treiben lasse. Anderen die Schaffung von Fakten zu überlassen ist hier, bei einer Kernaufgabe des Landkreises grob fahrlässig. Aber die FDP kenne dieses Verhalten schon aus dem Tauziehn um das Landkreisgymnasium in Ergolding. Auch hier musste am Schluss der vernünftige Bürger dem einen oder anderen Kommunalpolitiker an seine Aufgaben errinnern. Die FDP bleibe auf jedem Fall an diesem Thema dran, um eine leistungsfähige, am Kranken orientierte und vor allem bezahlbare Versorgung unserer Bürger sicherzustellen.
Das 2013 fertiggestellte zentrale Klinikum Villngen-Schwenningen mit 750 Betten dient als Vorbild. Die Baukosten betrugen 245 Millionen Euro.
"Ein Neubau ist natürlich weitaus besser", "Flickschusterei (Baumaßnahmen Achdorf und Vilsbiburg)" und "bleiben Sie da dran" sind nur einige der Meinungen, die an den Verfasser des liberalen Standortkonzeptes für Achdorf Markus Sponbrucker herangetragen worden sind. Nach der Veröffentlichung des Konzeptes durch diie Tgeszeitung - auch die Rundschau berichtete bereits - erreichten mich eine große Zahl an Telefonanrufen und E-Mails, so Kriesrat Markus Sponbrucker. Aus diesen kam sowohl der Wunsch aller LAKUMED-Mitarbeiter nach besten Bedingungen für Ihre Patienten zum Ausdruck, als auch das große Interesse der Bürger und Bürgerinnen aus dem Landkreis an Ihren Krankenhäusern und deren Zukunft.
Natürlich hätte man auch immer noch einen Blick auf die Zusammenarbeit mit dem Klinikum der Stadt Landshut. Allerdings müsse man hier erst einmal beide Häuser auf einen gleichen Status (Verosrgugnsstufe 2) stellen. Eine zukünftige Zusammenarbeit könne nur auf Augenhöhe der Versorgungsstufe 2 erfolgen, stellt Toni Deller fest. Wenn das maßgebliche Gesetz solche Versorgungsstufen nur für Oberzentren vorsehe, so sollte das Gesetz, das ursprünglich aus den 50iger stammt, doch mal auf seine Sinnhaftigkeit überprüft werden. Die Verkehrsinfrastruktur und die Versorgungs- und Kommunikationswege haben sich in den letzten 60 Jahren doch ein sehr deutlich geändert. Hier sehen die beiden Kreisräte eine große Aufgabe für die Abgeordneten des Kreistages. Immerhin gehören dem Gremium mittlerweile vier Landtagsabgeordnete an: Florian Hölzl (CSU), Hubert Aiwanger (FW), Ruth Müller (SPD) und Rosi Steinberger (Die Grünen) sowie der Bundestagsabgeordnete Florian Oßner (CSU). Außerdem fehle im Bezirk Niederbayern immer noch ein Krankenhaus der Versorgungstufe 3.
Verärgert hat Markus Sponbrucker vor allem die Aussage von MdL Erwin Huber. Ein Abgeordneter, der seiner Aufgabe in den letzten Jahren nicht gerecht geworden ist, ein Krankenhaus der 3 Versorgungsstufe, wie im Krankenhausplan vorgesehen, in Niederbayern zu etablieren, sollte erstmal seine Arbeit machen, anstatt schon zu dieser frühen Zeit auf Wahlkampf zu schalten. Immerhin ist Niederbayern der einzige Bezirk ohne ein Krankenhaus der Versorgungsstufe 3. (Uni Klinik Regensburg ersetzt dieses wohl in der Oberpfalz). Den Zweifel an den Zahlen erklärt sich Sponbrucker mit der Rechenweise der Liberalen. Das sind ostbayerische Nettowerte, also ohne Schmiergeld. Einstimmigkeit herrscht dagegen mit dem Landrat und seiner Aussage:"Solange er Landrat sei, stehe er zu Achdorf und Vilsbiburg". Das sollte sich bis spätestens 2030 erledigt haben.
Anmerkung der Redaktion: Auch Dreier-Vorgänger Josef Eppeneder war ursprünglich gegen den Bau eines neuen Landkreisgymnasiums. Per Bürgerentscheid wurde das Projekt in Ergolding dann doch auf den Weg gebracht. Landrat Eppeneder hat den 32 Millionen Euro teuren Bau dann auch voll und ganz mitgetragen. Der Landkreis ist seit der Gebietsreform 1972 bereits um über 50.000 Einwohner gewachsen und wird wohl bis zu einem Bau des zentralen Klinikums 2030 nochmals um gut 10.000 Einwohner zulegen. Noch gibt es keine Stelllungnahme vom potentiellen Klinik-Standort Geisenhausen, künftig ja auch an der B 15neu gelegen. Auch die Abgeordneten halten sich noch mit Kommentaren zurück. /hs