Niederbayern (02.03.2017) In den nächsten Jahren werden in Niederbayern sehr viele Lehrer in den Ruhestand eintreten. "Eine vorausschauende Personalplanung ist deshalb unerlässlich", so MdL Hubert Aiwanger
Das Ministerium geht nach einer Anfrage von Aiwanger davon aus, dass in Niederbayern 6,3 bis 10,9 Prozent der derzeit aktiven Lehrer in den Ruhestand eintreten.
In den Grundschulen: 9,8 % von 2.414, das sind 237
In den Mittelschulen: 10,9 % von 1.841, das sind 201
In den Realschulen: 5,4 % von 1.655, das sind 90
in den Berufsschulen: 6,3 % von 753, das sind 48
in den Gymnasien: 7,8 % von 2.133, das sind 168
Aiwanger bewertet diese Zahlen anders, als das Ministerium in seiner Antwort: „Es ist davon auszugehen, dass diese zusätzlichen Maßnahmen dazu beitragen werden, die Situation in den seit Jahren bestehenden Mangelfachrichtungen zu verbessern.“
Dagegen verweist Aiwanger auf die immer lauter werdenden Klagen über akuten Lehrermangel aus den Niederbayerischen Grund- und Mittelschulen. Obwohl im Realschulbereich auffällig wenig Lehrer in Ruhestand gehen, fordert Aiwanger, den jetzigen Überhang an Bewerbern zu nutzen und antizyklisch über Bedarf einzustellen. Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren die Pensionsabgänge steigen und die Bewerberzahlen sinken werden. Diese Entwicklung muss jetzt schon berücksichtig werden!
Auch die latente Personalknappheit an den Berufsschulen müsste dringend durch höhere Einstellungen abgebaut werden. Aufgrund der bevorstehenden Wiedereinführung des G9 wird es auch an den Gymnasien in Niederbayern zu einem erhöhten Bedarf an Lehrkräften kommen, auf den schon heute reagiert werden muss.
„Die hohe Arbeitsbelastung der Schulleiter muss durch mehr Personal abgefedert werden, damit sich die Schulleiter wieder ihren eigentlichen Aufgaben widmen können.“, so Aiwanger. Aiwanger schließt sich der Einschätzung des Ministeriums für Niederbayern nicht an, dass die bestehende Personaldecke und die geplanten Einstellungszahlen ausreichen werden. „Um weiter einen hohen Bildungsstandard zu halten, müssen größere Anstrengungen als geplant von der Regierung unternommen werden. Es besteht dringender Handlungsbedarf!“, so Aiwanger abschließend.