Im Bild von links Helmut Huber, Referent Dr. Werner Weigl, Stadtrat Wilhelm Hess
Landshut (05.04.) Über einen guten Besuch freuten sich der Vorsitzende der CSU-Senioren-Union Stadtrat Willi Hess sowie der CSU-Ortsvorsitzende des Statteils Nikola Helmut Huber bei ihrer gemeinsamen Veranstaltung zum Vortrag „Westumfahrung von Landshut“ in der Sportgaststätte des ETSV 09.
Die Aktualität des Themas ergibt sich aus dem angestrebten Bürgerbegehren einer breiten Mehrheit des Stadtrates, zu dem gegenwärtig Unterschriften gesammelt werden. Als Referent konnte Bauingenieur Dr. Werner Weigl gewonnen werden, der aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit als geschäftsführender Gesellschafter der Firma BBI INGENIEURE im gesamten Spektrum des Bauingenieurwesens plant. Als versierter Fachmann erklärte er, was für eine Westumfahrung spreche und wie diese technisch, gestalterisch und möglichst umweltschonend umgesetzt werden könne.
Eingangs stellte Willi Hess in einem kurzen Rückblick dar, dass die CSU mit Hans Rampf dieses Thema bereits vor einem Jahrzehnt auf der Agenda hatte. Damals war aber einer Mehrheit der Bevölkerung diese Infrastrukturmassnahme nicht vermittelbar und sie wurde letztlich durch das Bürgerbegehren 2012 abgelehnt. Kritisch merkte er an, dass demokratische Entscheidungen selbstverständlich zu respektieren seien, dass sich aus einem solchen Votum aber keinesfalls die Richtigkeit einer Entscheidung ableiten lasse.
Verkehrsinfrastruktur brauche lange Planungszeiten und der stetig wachsende „urbane Raum Landshut“ zählt schon jetzt weit über 100.000 Einwohner mit stetig steigender Tendenz auch bei der Anzahl der Fahrzeuge.
Helmut Huber erläuterte, dass der Stadtteil Nikola in besonderer Weise belastet sei, weil sich der gesamte Verkehr, der von Westen und Norden nach Süden will, spätestens auf der Luitpoldstraße und auf den zuführenden Straßen konzentriert, so seien z.B. der Rennweg und die Johannisstraße eindeutig am Limit.
Dr. Weigl zeigte auf, dass es auf der gesamten Strecke zwischen Moosburg und Niederaichbach lediglich 5 Brücken über die Isar gebe, was einfach eine zu geringe Zahl an Möglichkeiten der Isarquerung ergibt, wobei mit der B 15 und der B 299 zwei stark frequentierte Bundesstrassen das Stadtgebiet durchschneiden.
Dr. Weigl war es wichtig zu betonen, dass eine Westumfahrung keinesfalls als Ersatz für den Weiterbau der B 15 neu ab dem Anschluss an die A 92 tauge, da die B 15 neu den überregionalen Verkehr aufnehmen soll, während die Westumfahrung überwiegend dem regional entstandenen Ziel- und Quellverkehr dienen soll, also dem in der Stadt und im Stadtumkreis enstehenden Verkehr.
Zu den verschiedenen Varianten einer Westumfahrung erläuterte Dr. Weigl, dass die noch 2012 in Betracht gezogene "Innere Variante" zwischenzeitlich durch die fortgeschrittene Bebauung in diesem Bereich obsolet geworden sei. Aus den zahlreichen Varianten, die er vorstellte, biete sich derzeit die Variante 7 an, die an der Fuggerstraße beginnen würde und nach Querung der Flutmulde im Bereich der "Wasserwachthütte" in die B 11 münde. Anstatt eines ursprünglich angedachten Kreisverkehrs ist für den Einmündungsbereich an der alten B 11 bei Schloßberg ein Brückenbauwerk vorzusehen, da dieses leistungsfähiger und auch sicherer sei.
Die Trasse sollte zweispurig ausgeführt werden, wobei an einer Seite ein Rad- und Fußweg vorzusehen sei. Als Beispiel zeigte er die Ostumfahrung von Dingolfing, die mit den örtlichen Gegebenheiten hier durchaus vergleichbar sei. Auch wies er auf die insgesamt „schlanke“ Bauausführung hin, die sich gut in das Gelände einfügen würde.