Niederaichbach (05.04.2017) Die Natur möglichst nah, intensiv und ursprünglich zu erleben, wird in der Region weiter an Bedeutung gewinnen, waren sich Niederaichbachs Bürgermeister Josef Klaus (re.) und Landtagsabgeordneter Florian Hölzl (li.) einig.
In einem Arbeitsgespräch erörterten die beiden CSU-Politiker im Niederaichbacher Rathaus unter anderem die Chancen, die sich aus nachhaltigem Tourismus entlang des Isarradweges und an den Isarufern ergeben.
Nutzt man den Isarradweg von Altheim bis Niederaichbach, so geht die Fahrt über verkehrsberuhigte Straßen und Radwege. „Ich bin sehr erfreut über die hohe Frequentierung des Isarradweges, was auch unserer örtlichen Gastronomie und dem Hotelgewerbe vor Ort zu Gute kommt“, sagte Bürgermeister Klaus. Nicht zuletzt des demographischen Wandels wegen werde diese Form des sanften Tourismus in der Region weiter an Bedeutung gewinnen. „Wir haben alle Möglichkeiten, den Menschen Freizeitmöglichkeiten direkt entlang des Flusslaufs anzubieten“, freute sich Landtagsabgeordneter Florian Hölzl. Niederaichbachs Rathauschef betonte, dass in diesem Bereich noch mehr getan werden könnte. „Leben am und mit dem Fluss, könnte zum Motto eines ganzen Landstrichs werden“, so Bürgermeister und Abgeordneter.
Weiterer Punkt des Meinungsaustausches war die Innenentwicklung der Gemeinde. „Leben findet innen statt“, hoben beide Gesprächspartner die Bedeutung eines lebendigen und aktiven Gemeindezentrums hervor. Dabei betonte Niederaichbachs Rathauschef, dass es wichtig sei, den Fokus auf das Zentrum mit einem möglichst breiten und gebündelten Angebot an Dienstleistungen zu legen. „Wenn unsere Einwohner in unseren Geschäften einkaufen, dann halten sich die Läden im Zentrum trotz des zunehmenden Internethandels“, so Klaus. Im Niederaichbacher Zentrum gäbe es derzeit einen Verbrauchermarkt, eine Apotheke, eine Allgemein- und eine Zahnarztpraxis sowie jeweils einen Bäcker, Metzger und Schreibwarenladen mit Postagentur. „Dies ist der richtige Ansatz für einen belebten Ortskern“, unterstützte der Landtagsabgeordnete den Bürgermeister bei seinen Bemühungen. Um den Ortskern weiter zu stärken, werde die Gemeinde diesen Bereich zeitnah nachverdichten und dort auch den sozialen Wohnungsbau weiter intensivieren.
Angesprochen auf die Gewerbesituation im Gemeindebereich sagte Niederaichbachs Rathauschef, das es derzeit viele Anfragen für Gewerbeflächen mit Parzellengrößen von 1.500 bis 2000 Quadratmeter geben würde. „Die Gemeinde tut sich aber schwer, entsprechende Flächen zu Verfügung zu stellen, da die Verkaufsbereitschaft der Grundeigentümer überschaubar ist“, so Klaus. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Gewerbeflächen sei jedoch nach Ansicht des Bürgermeisters sehr wichtig, um den Gewerbestandort Niederaichbach zu sichern.
Auch der vom Übertragungsnetzbetreiber TenneT vor wenigen Tagen eingereichte Antrag auf Bundesfachplanung bei der Bundesnetzagentur für den Bau der unterirdischen Gleichstromtrasse SuedOstLink zwischen Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt und dem Kernkraftwerk Isar war Thema des Meinungsaustausches. Diese Leitung ist nötig, um den im Norden und Osten erzeugten Ökostrom in den Süden zu transportieren. „Wir kennen nun die konkreten Vorschläge von TenneT. In den nächsten Monaten führt die Bundesnetzagentur detaillierte Untersuchungen und eine umfangreiche Öffentlichkeitsbeteiligung durch, um den verträglichsten Korridor für Mensch und Natur festzulegen. Wir können die örtlichen Belange in diesen Prozess einbringen. Die Öffentlichkeitsbeteiligung startet mit Antragskonferenzen in den Regionen von Mai bis Juli 2017“, so Landtagsabgeordneter Florian Hölzl.
Hölzl dankte Niederaichbachs Bürgermeister Josef Klaus sehr herzlich für die Einladung und das offene Gespräch. „Niederaichbach trägt zurecht das Prädikat einer aktiven Gemeinde. Es ist vorbildlich, was hier in vielen Bereichen bereits geschaffen wurde“, so Hölzl.