(24.04.2017) Mit dem Vorschlag der FDP, namentlich der Kreisräte Toni Deller und Markus Sponrucker, zum Standort Achdorf ergeben sich im Endergebnis zwei eigenständige Einheiten mit jeweiligem Entwicklungspotential. Auch wenn jetzt in Achdorf und Vilsbiburg wieder insgesamt knapp 80 Millionen Euro investiert werden, so muss eine Effizienzsteigerung der Krankenhäuser oberstes Gebot sein.
Die Betriebskostendefizite von LAKUMED (alle drei Landkreis-Krankenhäuser Achdorf, Vilsbiburg und Rottenburg) stehen immerhin mit 3.455.000 Euro pro Jahr im Kreishaushalt. Dabei ist nach Ansicht der Liberalen der Grund nicht beim Personal oder der Verwaltung der LAKUMED-Krankenhäuser zu suchen, sondern bei den politischen Rahmenbedingungen.
Effektives Arbeiten, Krankenhaus 4.0 oder auch eine vernünftige Ausstattung an Ärztezimmern ist am Standort Achdorf und Vilsbiburg mittelfristig nicht möglich. "Die Förderung eines Krankenhauses durch den Staat hängt von der Versorgungsstufe ab und nicht von der Größe. Der Freistaat wäre ja schön blöd, wenn er Ineffizienz fördern würde und Effizienz nicht".
Das Konzept: Mit dem Vorschlag der FDP-Kreisräte ergibt sich, wie von selbst, ein ausreichend großes Landratsamt am Standort Achdorf und ein Landkreiskrankenhaus, das die zukünftigen Aufgaben der nächsten 70 bis 100 Jahre bewältigen kann. Es werden Doppelstrukturen abgeschafft. Aus zwei mach eins. Eine Küche, eine Zentralsterilisation, eine Verwaltung, eine Warenannahme, eine Geburtenabteilung, eine Apotheke, eine Anästhesie, usw. Mit dem Vorschlag des Landrates werden jedoch Doppel- und Dreifachstrukturen geschaffen. Schwesternschulen statt einer Schule, Wohnheime statt einem Wohnheim. Und mehr Standorte, bedeutet letztendlich auch mehr Verwaltungsaufwand.
Natürlich kann man ein Krankenhaus nicht 20 Jahre ohne Erneuerungsmaßnahmen betreiben. Darum ist es auch falsch, Angst vor Rückzahlungen von Fördermitteln zu schüren. Würden alle Münchner Krankenhäuser Fördermittel zurückzahlen müssen, die innerhalb der Zwanzigjahresfrist gewährt wurden, wäre der Bayerische Staat auf einen Schlag schuldenfrei. Nach Ansicht der Kreisräte Toni Deller und Markus Sponbrucker ist das von Delta Immotec vorgelegte Gutachten zum Standort Achdorf ein reines Auftragswerk des Landrates, das dem einem Zweck dient, eine neue Verwaltungseinheit für Landrat Peter Dreier zu schaffen. Mit dieser Lösung haben wir in 20 Jahren eine veraltete Krankenhaussubstanz, die neben den Betriebskostendefiziten den Landkreishaushalt mit Unterhaltung, Renovierungen und Instandsetzungen massiv belasten wird. "Alleine 10 Jahre Defizit im Krankenhaus Vilsbiburg ergeben die Baukosten für ein neues Landratsamt", gibt Markus Sponbrucker abschließend zu bedenken.