Furth (23.08.2017) „Der enge Austausch mit den Bürgermeistern ist für meine Arbeit im Bayerischen Landtag entscheidend. Die Themen, die hier zur Sprache kommen, kann ich mit nach München nehmen und dort weiterverfolgen“, erläuterte Helmut Radlmeier, Stimmkreisabgeordneter für die Region Landshut, den Hintergrund seines Besuchs beim Further Bürgermeister Andreas Horsche.
Der Rathauschef nutzte die Gelegenheit, um die Digitalisierung an Schulen, die Entwicklung der Gemeinde und die medizinische Versorgung anzusprechen.
Die Digitalisierung schreitet voran - auch an den bayerischen Schulen. Damit sie bestmöglich gelehrt und gelernt werden könne, brauche es aber entsprechend ausgebildetes Personal, brachte Furths Bürgermeister Andreas Horsche an. Idealerweise auf Verbundebene solle deshalb zur Unterstützung der Lehrkräfte ein Sachbearbeiter eingestellt werden, der sich um den IT-Bereich an den Schulen des Verbundes kümmere. „Ein guter Vorschlag, den ich gerne mit aufnehme“, hielt Radlmeier fest.
Hochwasserschutz verbessern
Weiteres Anliegen Horsches war der Hochwasserschutz. Die Starkregenereignisse im letzten Jahr hätten gezeigt, dass es hier noch Verbesserungsbedarf gebe. „Wir brauchen den Hochwasserschutz auch abseits der großen Flüsse in der Fläche“, so Horsche. Radlmeier bestätigte, dass man den Hochwasserschutz an kleineren Gewässern verbessern müsse. Hier sei bereits ein Umdenken erfolgt. „Im Laufe des Jahres 2016 wurde die Förderung des nichtstaatlichen Wasserbaus seitens des Umweltministeriums überarbeitet, um die Kommunen bei Unterhalt und Ausbau der Gewässer dritter Ordnung weitreichend zu unterstützen. Sowohl Hochwasserschutzanlagen innerorts als auch Hochwasserrückhaltebecken können gefördert werden“, führte der Abgeordnete aus. Rückhaltemaßnahmen wären auch für Furth angedacht – allein die entsprechenden Flächen fehlten, bedauerte Horsche.
Davon abgesehen entwickle sich die Gemeinde hervorragend. Bauplätze seien begehrt, das Ortszentrum halte von Gastronomie bis zur Daseinsvorsorge alles vor. Nächstes großes Projekt sei die Entwicklung des Klosterareals. Auf dem vor zwei Jahren von der Gemeinde gekauften Gelände sei ein Schul- und Bildungszentrum geplant. „Das ist eine einmalige Chance, das ganze Areal zu revitalisieren“, freute sich Horsche.
Hausärztemangel
Gesundheitspolitiker Radlmeier und Bürgermeister Horsche diskutierten auch den zunehmenden Mangel an Hausärzten. Das Gemeindeoberhaupt meinte, Furth sei in diesem Bereich fast die „Insel der Glückseligen“. Schließlich seien vier Ärzte im Ort tätig. Er wisse aber, dass dies eher die Ausnahme als die Regel sei. Tatsächlich würden viele Gemeinden händeringend nach Ärzten suchen. Als einen Grund, warum Mediziner selten im ländlichen Raum tätig werden, machten Horsche und Radlmeier die Belastung aus, die mit der Eröffnung einer eigenen Praxis verbunden sei. Deshalb sahen beide Gemeinschaftspraxen als Modell der Zukunft. Dort verteile sich die Last auf mehrere Schultern.
Aber auch die Gemeinde könne viel dazu beitragen, Ärzte zu gewinnen. So müsse die Infrastruktur einer Kommune ausreichend vorhanden sein. Da vor allem viele junge Frauen Medizin studieren, werde etwa eine ausreichende Kindertagesbetreuung zum Standortfaktor. „Die Frage ist dann häufig, ob es in der Gemeinde genügend Kita-Plätze gibt“, konnte Horsche aus Erfahrung berichten. „Uns in Furth geht es da gut – aber wir arbeiten auch hart daran, dass es so bleibt“, betonte der Bürgermeister. „Diese engagierte Arbeit ist absolut lobenswert“, unterstrich Radlmeier.
Im Bild: Wie wichtig eine enge Zusammenarbeit für die Region ist, betonte Furths Bürgermeister Andreas Horsche (links) beim Besuch des Stimmkreisabgeordneten für die Region Landshut, Helmut Radlmeier.