München/Landshut (05.10.2017) Die "Süddeutsche" berichtet heute als Aufmacher im Bayernteil unter der Überschrift "Abrechnung mit Aiwanger", dass der Landesvorsitzende und Fraktionschef Hubert Aiwanger einen seiner fähigsten Kollegen in der Landtagsfraktion verloren hat. Die Rede ist von Alexander Muthmann (61), ehemals Landrat im Landkreis Freyung-Grafenau und zuletzt neun Jahre Abgeordneter der Freien Wähler. Er verließ die Fraktion und den Verein der Freien Wähler am Dienstag (Tag der Deutschen Einheit) mit dem Verweis auf den politischen Kurs seines bisherigen Chefs Hubert Aiwanger. Die "SZ" geht noch weiter: "Angeblich sollen weitere Austritte und Übertritte zur FDP" folgen.
Muthmann hat gestern Aufnahmeantrag bei der FDP gestellt. Er will im Landtag bleiben. Die FDP ist ja 2013 aus dem Landtag ausgeschieden. jetzt kehrt sie also schon vor der nächsten Landtagswahl (Herbst 2018) in den Landtag zurück. Und das alles, weil Hubert Aiwanger (46) angeblich auf fast allen Politikfeldern "zu dominant" sei. Hinsichtlich der Wahlchancen für die Freien Whler bei der kommenden Landtagswahl ist Alexander Muthmann, ein gelernter Jurist, äußerst skeptisch. Er spricht laut "SZ" von nur mehr von "fünf bis sechs Prozent, vielleicht auch weniger". Nun ja. Die Freien Wähler haben jetzt nur mehr 18 Abgeordnete. Natürlich wird fleißig hinter den Kulissen gerätselt, wer wohl noch zur FDP wechseln könnte. Von Hubert Aiwanger gibt es zu diesem Vorgang keine offizielle Pressemitteilung.
Große Freude herrscht natürlich beim FDP-Landeschef Albert Duin. Er ist jetzt für die Wahlchancen seiner Partei 2018 noch optimistischer. In Niederbayern könnte es sogar für zwei Mandate reichen, davon neben Alexander Muthman in Freyung Grafenau auch für ein Landtagsmandat im Stimmkreis Landshut, wo sich der FDP-OB Alexander Putz besonders wählerwirksam auswirken sollte. Als potentieller Landtagskandidat der FDP wird Stadtrat Norbert Hoffmann (34) favorisiert. Er ist Vorsitzender der knapp 70 Landshuter FDP-Mitglieder. /hs