(11.10.2017) Auch im Landkreis Landshut stehen bei den 18 kommunalen Freibädern regelmäßig Sanierungen an, die die Gemeinden neben ihren Pflichtaufgaben finanziell bewältigen müssen. Im nördlichen Landkreis stehen Sanierungen bei den Freibädern in Ergoldsbach und Hohenthann an, wie der Antwort der Bayerischen Staatsregierung zu entnehmen ist.
Bayernweit droht 54 Bädern die Schließung, 299 Bäder sind zum Teil dringend sanierungsbedürftig. Das hat eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion ergeben. Für die SPD-Abgeordnete Ruth Müller sind das alarmierende Zahlen. "Die Staatsregierung steht hier in der Verantwortung, endlich zu handeln. Das Resultat der Schwimmbadschließungen ist allen bewusst: Immer weniger Kinder können schwimmen." Müller verweist auf Studien der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft), wonach bereits jedes zweite zehnjährige Kind nicht schwimmen kann. Vergangenes Jahr gab es Bayern mehr Badetote als in jedem anderen Bundesland - 91 an der Zahl.
Gerade im ländlichen Raum ist ein Freibad eine wichtige Sport- und Begegnungsstätte, die Naherholung bietet. Die SPD-Fraktion im Landtag fordert einen staatlichen Sonderfonds von 30 Millionen Euro zur Unterstützung der Kommunen, die häufig die Sanierung nicht aus eigener Finanzkraft leisten können. "Den vollmundigen Ankündigungen der Staatsregierung die Zuschüsse für Bäder zu erhöhen, müssen jetzt schnell konkrete Mittel im Nachtragshaushalt folgen. Wir werden da nicht locker lassen", kündigte Ruth Müller an.
Im Bild oben: Die Landshuter Abgeordnete Ruth Müller (Mitte) besuchte Ende des Sommers mit Gemeinderätin Christine Erbinger (re.) und SPD-Ortsvorsitzender Karin Hagendorn (li.) das Schwimmbad in Hohenthann, das, wie das Ergoldsbacher Schwimmbad, saniert werden muss.