Stadt und Landkreis Landshut (12.11.2017) Der Pfeffenhausener Landtagabgeordnete Florian Hölzl (32) ist erst seit einem Jahr und zwei Wochen mit Sitz und Stimme im Landtag, in der Nachfolge von MdL Martin Neumeyer (62, Abensberg), der im September 2016 zum neuen Landrat im Landkreis Kelheim gewählt wurde. Zuvor war der junge Jurist Florian Hölzl Regierungsrat im Landratsamt Straubing-Bogen. Vor drei Wochen hat er in einer denkwürdigen Delegiertenversammlung die Kampfabstimmung um die Direktkandidatur bei der CSU zur Ladntagswahl im Herbst 2018 gegen Helmut Radlmeier (52) knapp verloren, obwohl die große Mehrheit der Delegierten aus den Landkreisgemeinden kam.
Viele rätseln jetzt, was der junge Pfeffenhausener Politik-Profi machen wird. Sich wieder als Listenkandidat bewerben, um womöglich erneut im Laufe der nächsten Landtagsperiode in das Maximilianeum einziehen zu können, wenn einer der Abgeordneten 2020 irgendwo in Niederbayern Landrat oder Oberbürgermeister wird. Hölzl ist daheim in seiner 5.000 Einwohner großen Marktgemeinde nicht nur CSU-Ortsvorsitzender. sondern auch Gemeinderat und Kreisrat. Bis zur Neuwahl des Landtags im Herbst 2018 bleibt Florian Hölzl auf alle Fälle Abgeordneter. Er muß 2018 keinen neuen Wahlkampf bestreiten, kann danach wieder in das Landratsamt in Straubing-Bogen als Regierungsrat zurückkehren.
Bald danach werden ja die Kandidaten für die Kommunalwahlen bestimmt: Der Landrat, 70 Kreisräte, 35 Bürgermeister und Hunderte von Gemeinderäten werden neu gewählt. Da ergibt sich für Florian Hölzl die Chance, neuer Rathauschef in seiner Heimatgemeinde zu werden. Der jetzige Amtsinhaber wird nicht mehr antreten. Hölzl kann natürlich auch wieder Kreisrat werden und im neuen, größeren Kreistag (70 statt bisher 60 Kreisräte, weil der Landkreis jetzt über 150.000 Einwohner hat) versuchen, Fraktionschef der CSU-Kreisräte zu werden. Er wäre dann der natürliche Gegenspieler von Landrat Peter Dreier, dem wohl die Wiederwahl 2020 nicht streitig zu machen ist. Dreier kann zuvor sogar noch zusätzlich Bezirksrat 2018 werden, wenn er nur will. Das ist zur Zeit noch der Rottenburger Ex-Bürgermeister und Kreisrat Hans Weinzierl (Freie Wähler).
Die CSU hat mit ihren Delegierten ja bereits entschieden, dass die Ergoldingerin Martina Hammerl erneut Bezirkstagskandidatin wird. Als Listenkandidat steht Oberbürgermeister a. D. Hans Rampf nicht mehr zur Verfügung. Als mögliche Bewerber gelten zwei CSU-Stadträte (Ludwig Zellner, und Rudolf Schnur).
Bei der SPD treffen die Delegierten aus Stadt und Landkreis über die Direktkandidatur zum Bezirkstag am kommenden Samstag (18.11.) im Rottenburger Bürgersaal die Entscheidung. Da gibt es zwei potentielle Bewerberinnen aus dem Landkreis und einen Bewerber, Stadtrat und Ex-Bürgermeister Gerd Steinberger, aus der Stadt Landshut. Die klare Delegiertenmehrheit liegt beim Landkreis. Zuletzt war die Landshuter Stadrätin Heidi Pable bis 2008 SPD-Bezirksrätin. Gleichzeitig kamen auch die SPD-Bundestags- und -Landtagsabgeordneten Horst Kubatschka und Dietmar Franzke aus der Stadt. Doch das ist über zehn Jahre her. Der Landkreis hat erst wieder durch Ruth Müller seit 2013 ein Landtatgsmandat im Stimmkreis 204 Landshut. Stadtrat Robert Gewies (2008) und die Landshuter SPD-Vorsitzende Anja König (2013) haben zuletzt den Einzug in den Bezirkstag nicht geschafft. Es wird also spannend am Samstag in Rottenburg. /hs