Landshut (21.11.2017) Regierungspräsident Rainer Haselbeck hat sich am Freitag mit Wolfgang Maier, Sachgebietsleiter der Wirtschaftsförderung der Regierung von Niederbayern, am Hauptstandort Landshut der Beruflichen Fortbildungszentren (bfz) der Bayerischen Wirtschaft über die Ausbildung rund um die Digitalisierung informiert. Außerdem tauschten sich Haselbeck und Maier mit bfz-Leiterin Ingrid Schmidt über die Integration von Studienabbrechern und ausländischen Fachkräften auf dem regionalen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt aus.
„Wir helfen dabei, die Menschen fit für die heimische Wirtschaft und die Digitalisierung des Mittelstands zu machen“, sagte Schmidt. Seit Oktober werden zum Beispiel drei mit Zuschüssen des Freistaats finanzierte 3D-Drucker in Qualifizierungskursen eingesetzt, um die Teilnehmer auf die Technikanforderungen und komplexe Anlagenführung vorzubereiten. „Das bfz leistet wichtige Arbeit für Niederbayern“, sagte Haselbeck. „Denn nur wenn es in der Region gut um Arbeit und Beschäftigung steht, sind Staat und Gesellschaft handlungsfähig für Verbesserungen in allen Bereichen.“
Damit die Wirtschaft vor Ort läuft und vor allem die dringend benötigten Fachkräfte bekommt, ist das bfz in vielen weiteren Projekten aktiv. Am Standort Landshut gibt es unter anderem eine vom Freistaat Bayern geförderte Beratungsstelle für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse. Dort wird für Einwanderer aus Osteuropa sowie Nord- und Südamerika, aber auch für Flüchtlinge geklärt, wie die in ihrer Heimat erworbenen Qualifikationen in Deutschland anerkannt werden und auf dem deutschen Arbeitsmarkt einsatzfähig sind. Daneben unterstützen bfz-Jobbegleiter und ein bfz-Akquisiteur für Studienabbrecher die nachhaltige Platzierung von Fachkräften in niederbayerischen Unternehmen in Ausbildung und Arbeit. Beide Projekte werden vom Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert.
Der Jobbegleiter betreut geflüchtete Menschen nach der Arbeitsaufnahme bis zu sechs Monate, damit sie sich im neuen Umfeld stabilisieren und langfristig beschäftigt bleiben können. „Diese Brückenfunktion des bfz ist entscheidend für eine gelungene Integration“, sagte Haselbeck.
Um Studienabbrechern eine neue berufliche Perspektive zu geben und geeignete Auszubildende für die Betriebe zu gewinnen, berät das bfz Studienabbrecher rund um den Eintritt in eine duale Berufsausbildung. In Zusammenarbeit mit den Hochschulen in der Region unterstützt der Berater des bfz Studienabbrecher bei einer beruflichen Neuorientierung, der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz und bei der Bewerbung. Laut Maier steckt in dieser gut qualifizierten Gruppe ein Riesenpotenzial für die Betriebe. „Das ist eine große Hilfe für die Unternehmen, gerade im Handwerk“, sagte auch der Regierungspräsident. „Dieses Projekt könnte durchaus auch für die Nachwuchsgewinnung im öffentlichen Dienst interessant sein.“
Über das bfz Landshut
Das bfz begleitet Jugendliche von der Berufswahlentscheidung bis zum erfolgreichen Ausbildungsabschluss. Es kümmert sich in der Erwachsenenbildung um die Eingliederung von Arbeitssuchenden in den Arbeitsmarkt und um die berufsbegleitende Weiterbildung von Fachkräften, damit sie Schlüsselpositionen übernehmen können. Außerdem setzt es sich für die berufliche Integration von Zuwanderern und Flüchtlingen sowie für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben ein.
Das bfz Landshut hat elf Außenstellen in Niederbayern – unter anderem an den Standorten Vilsbiburg, Dingolfing, Landau, Straubing, Deggendorf und Regen. 150 festangestellte Mitarbeiter kümmern sich um die Betreuung von Seminarteilnehmern, Unternehmen und die Verwaltung. Das bfz Landshut hat bisher mit rund 5700 Firmen in der Region erfolgreich zusammengearbeitet. Bedeutsame Partner sind die Arbeitsagenturen, Jobcenter, Renten- und Unfallversicherungsträgern, Kommunen und Schulen.
In ganz Bayern hat das bfz 24 Hauptstandorte und 150 Außenstellen, in denen mehr als 3600 festangestellten Mitarbeitern allein im vergangenen Jahr rund 92 000 Teilnehmer in den verschiedenen Bildungsprojekten betreut haben.
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So bayerisch kann Digitalisierung sein: Ingrid Schmidt, Leiterin des bfz, überreichte Regierungspräsident Rainer Haselbeck (links) und Wolfgang Maier, Leiter der Wirtschaftsförderung der Regierung von Niederbayern, einen bayerischen Löwen in bfz-Grün aus dem 3D-Drucker.