Rottenburg (21.07.2018) Eines der Hauptschwerpunkte der FREIE WÄHLER Politik liegt bei der Gesundheit und ärztlichen Versorgung der Menschen vor allem in ländlichen Gebieten. Eine wohnortnahe und flächendeckende Gesundheitsversorgung mit Haus- und Fachärzten, Hebammen, Apothekern, aber auch Krankenhäusern sei für die Lebensqualität entscheidend, so der FREIE WÄHLER Abgeordnete Hubert Aiwanger bei seinem Besuch in der Schlossklinik Rottenburg.
Aiwanger sprach dabei ausführlich mit Chefarzt Dr. med. Peter Euler und Standortvertreter Thomas Rohrmeier. Die Schlossklinik Rottenburg ist eine Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation und Altersmedizin sowie für orthopädische Anschlussbehandlung, angeschlossen an den großen Krankenhausverbund Lakumed. Mit ihren in diesen Bereichen 81 Betten, das kleinste der drei im Lakumed zusammen geschlossenen Häuser. Hinzu kommen noch 15 Betten für die Innere Medizin.
Zur Zeit gibt es in ganz Bayern 65 Einrichtungen für geriatrische Rehabilitation mit bisher 2400 Betten, allerdings will man diese bis auf 2200 abbauen.
Die Kostensituation im Haus sei schwierig, beschrieb Rohrmeier dem Abgeordneten die Situation vor Ort. Pro Patient und Tag werde der geriatrischen Reha 211,67 Euro Tagespauschale gutgeschrieben. Im Weißbuch Geriatrie sei bereits 2014 der notwendige Finanzbedarf mit 248,90 Euro fest gelegt worden, um kostendeckend arbeiten zu können. In der orthopädischen Anschlussheilbehandlung liege der derzeitige Tagessatz sogar nur bei 129,50 Euro, in den Unterkunft, Verpflegung, Arzt- und Physiotherapiebehandlungen, Personal, Medikamente und alles andere enthalten sind.
Obwohl es eine überwiegend pflegerische Einrichtung sei, würden die Aufenthaltskosten von den Krankenkassen übernommen, die Pflegekasse bezahle keinen Cent dazu, sie werde geradezu „geschont“, so der Geschäftsführer. Eine fatale Situation ergebe sich aus der Tatsache, dass Gebäude und medizinische Einrichtung vom Träger, der Lakumed, finanziert werden müssen.
Bei „normalen“ Krankenhäusern sei dabei immer der Freistaat beteiligt.
Dies müsse sich auf jeden Fall zugunsten dieser wichtigen Spezialkliniken ändern, forderte MdL Hubert Aiwanger, denn die geriatrische Versorgung werde in unserer älter werdenden Gesellschaft immer wichtiger. „Dass zunehmend Patienten aus München in unsere ländlichen kleinen Krankenhäuser verschoben werden, weil geriatrische Rehabilitation für die großen Kliniken ein Draufzahlergeschäft ist, und Träger wie das Lakumed die Kosten dafür schultern muss, kann nicht länger widerspruchslos hingenommen werden“. Andererseits sei es eine unschätzbare Leistung des Landkreises für seine älteren Mitbürger, deren medizinische Versorgung auch in schwierigen Lebenssituationen wie im Alter sicher zu stellen, hob der Landtagsabgeordnete der FREIEN WÄHLEr die Leistung des Lakumed hervor. „Gerade im Bereich der Geriatrischen Rehabilitation muss der Staat dringend noch mehr investieren, unsere älteren Mitbürger müssen uns dies wert sein“, so Hubert Aiwanger abschließend.
Im Bild oben von lniks Standortvertreter Thomas Rohrmeier, Pflegedienstleiterin Ina Stiller, Chefarzt Dr. med. Peter Euler und MdL Hubert Aiwanger erläutern die Situation an der Schloss-Reha Rottenburg vor Ort.