Landshut (16.08.2018) "Die Fläche der Stadt Landshut ist begrenzt, der Bedarf an Wohnraum groß. Politik kann und muss den Rahmen für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt geben", so Petra Maier (Foto) in einer neuen Pressemitteilung. Sie lädt für den neuen Arbeitskreis Stadtentwicklung der Grünen am 18. September, 19 Uhr zu einer Veranstaltung mit namhaften Referenten und Projekten im Forum des Landshuter Netzwerkes, im Gebäude der ehemaligen Post am Hauptbahnhof, ein.
Dazu erklärt Petra Maier: Die städtebaulichen Entwicklungen in der Tübinger Südstadt sind national und international beachtet und mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Europäischen Städtebaupreis 2004. Hervorgehoben wurde die Entstehung eines urbanen und lebendigen Stadtteils, der durch konsequente Nutzungsmischung, hohe Dichte und vielfältige Architektur geprägt wird. Weitere nationale Auszeichnungen bekamen die Tübinger für das integrative, nachhaltige Konzept und die entstandene Urbanität in den Teilquartieren oder für die "gezielte Förderung der Vielfalt, für die eine Struktur mit hoher sozialer Mischung und einem breiten Nutzungsspektrum geschaffen wurde“. Das Tübinger Modell wurde auch als besonders beispielhaftes, zukunftweisendes und leicht übertragbares Projekt ausgezeichnet, in vielen Städten (z.B: Kirchheim unter Teck) orientiert man sich heute an diesem Modellprojekt Auch für Landshut könnte Tübingen als Vorbild dienen.
IMPULSE ZUR STADTENTWICKLUNG biete folgende Referneten:
„Französisches Viertel“ in Tübingen - Matthias Gütschow, Architekt und Projektsteterer
Quartiersentwicklung „Steingauquartier“ in Kirchheim unter Teck - Gernot Pohl, Stadtplaner
Baugemeinschaft „Alte Weberei Carré“ in Tübingen - Eckhard Rahlenbeck, Bewohner
Petra Maier wiederum: Momentan ist in vielen Ballungsräumen die Realisierung von kostengünstigem Wohnraum eine der größten und schwierigsten Aufgaben der Stadtentwicklung. Durch den hohen Druck des engen Wohnraummarktes steigen die Miet- und Verkaufspreise unverhältnismäßig, selbst für durchschnittliche Verdiener wird es schwierig, erschwinglichen Wohnraum zu finden. Es besteht zusätzlich die Gefahr, dass durch zu großmaßstäbliche und schnelle Planungen neue Stadtviertel entstehen, die nicht den vielfältigen Anforderungen der modernen Stadtgesellschaft entsprechen.
Mit der Grundstücksvergabe nach Bebauungskonzept kann diesen Entwicklungen wirksam entgegengesteuert werden. Die Grundstücke werden zum Bodenrichtwert angeboten, die Bewerbungen werden nach inhaltlichen Kriterien bewertet. Die zentrale Fragestellung ist dabei: Was leistet das Projekt für die Quartiers- und Stadtgesellschaft?
So kann preisgebundener Wohnraum entstehen, für junge Familien kostengünstige Eigentumswohnungen in Baugemeinschaften und besondere Wohnangebote für Silverager. Durch die Ansiedlung von Nahversorgung und Angeboten für den täglichen Bedarf an bestimmten Orten kann ein Stadtteil aufgewertet werden.
Mit verschiedenen Beispielen aus Tübingen und Kirchheim unter Teck sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie durch Grundstücksvergaben kostengünstig Wohnraum und nutzergerechte Quartiere entwickelt werden können: Der Architekt Matthias Gütschow stellt die städtebaulichen Qualitäten des mehrfach prämierten „Französischen Viertels“ in Tübingen vor. Gernot Pohl – leitender Stadtplaner der Stadt Kirchheim unter Teck – referiert über die die Entwicklung des „Steingauquartiers“, über die Modifikation der Tübinger Ideen und des Realisierungsprozesses an die lokalen Rahmenbedingungen der halb so großen Stadt mit einer anderen Bevölkerungsstruktur. Abschließend berichtet Eckhard Rahlenbeck aus der Perspektive des Mitinitiators und Bewohners über das Baugemeinschaftsprojekt „Alte Weberei Carré“.
Die drei Referate geben Impulse für die anschließende Diskussion über die Entwicklung der Stadt Landshut.