Patendorf (21.09.2018) Nach dem Umbau besuchte die Pfeffenhausener Landtagsabgeordnete Ruth Müller das Seniorenheim der Spitalstiftung Pattendorf. „Arbeitsintensive Jahre liegen hinter uns, aber wir haben schon wieder neue Pläne“, begrüßte Heimleiter Hans Scharf die Abgeordnete, die nicht zum ersten Mal zu Besuch im Pflegeheim war. Seit dem letzten Besuch wurden die Räume umgebaut und das Pflegeheim in Pfeffenhausen neu errichtet, sodass die Spitalstiftung Pattendorf nun zwei Pflegeheime betreibt. 83 Plätze für Seniorinnen und Senioren sind in Pattendorf vorhanden und die Auslastung beträgt in der Regel 98 Prozent, konnte Heimleiter Scharf berichten. Deshalb gibt es Kurzzeit- Pflegeplätze auch nur in „eingestreuter“ Form, also nicht immer und nicht langfristig planbar.
„Das ist ein Umstand, den wir schnellstmöglich von politischer Seite ändern wollen“, machte Ruth Müller deutlich.
Hierzu habe man auch schon Anträge in den Bayerischen Landtag eingebracht, denn es sei natürlich nachvollziehbar, dass keine Zimmer leer gelassen werden, wenn dafür kein Ausgleich bezahlt wird. „Doch gerade die pflegenden Angehörigen brauchen Entlastungsangebote“, weiß Müller aus vielen Gesprächen mit Betroffenen. Dies bestätigte auch die Pflegedienstleitung Sandra Hien. „Es tut mir immer in der Seele weh, wenn ich Angehörigen absagen muss, weil wir beispielsweise keinen Platz haben für Patienten, die gerade aus dem Krankenhaus kommen“.
Beim Rundgang durch das Haus konnte sich Müller auch einen Eindruck von den großzügig ausgestatten Zimmern machen, die mit bis zu 30 Quadratmetern im Einzel- und bis zu rund 26 Quadratmetern im Doppelzimmer deutlich komfortabler für die Bewohner und Bewohnerinnen sind, als eigentlich vorgeschrieben. Das erleichtert aber auch dem Pflegepersonal die Arbeit, machte Scharf deutlich. Überhaupt habe sich in den letzten Jahren hinsichtlich der Entlastung für die Pflegekräfte einiges getan, denn man lege Wert darauf, technische Neuerungen wie Aufstehhilfen oder besondere Pflegebetten in beiden Häusern einzusetzen.
„Außerdem bezahlen wir unsere Pflegekräfte schon immer nach Tarif“, betonte Scharf. Trotzdem sei es nicht einfach, gerade als Arbeitgeber im ländlichen Raum genügend qualifiziertes Personal zu bekommen, deshalb bilde man auch selbst aus. Und es gibt auch schon Planungen, auf dem Gelände Betriebswohnungen zu bauen, um neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu finden. Hier versprach Müller, sich nach Fördermitteln zu erkundigen, denn das Modell der Betriebswohnungen sei in den 1950er Jahren durchaus sehr erfolgreich gewesen und habe den Wohnungsmarkt entlastet.
„Als Heimträger einer Stiftung des bürgerlichen Rechts sehen wir uns auch in der Verantwortung, für Pflegekräfte, Angehörige und nicht zuletzt für unsere Bewohnerinnen und Bewohner ein attraktives Lebens- und Arbeitsumfeld zu schaffen“, so Hans Scharf. Doch der Kostendruck sei natürlich enorm und häufig würden Heimplätze auch nach dem Preis ausgesucht. „Als Verantwortliche in der Politik müssen wir dafür Sorge tragen, dass die Finanzierung der Heime so gesichert ist, dass möglichst viele in öffentlicher Hand bleiben können, denn dies gehöre zur Daseinsvorsorge in einer Kommune“, so Müller.
Ein Pflegeheim müsse keinen Gewinn für Aktionäre erwirtschaften, sondern für die Menschen da sein!
Im Bild von links Ruth Müller (MdL), Hans Scharf (Heimleiter), Sandra Hien (Pflegedienstleitung)