Landshut (08.10.2018) Die Hochschule in Landshut beschäftigt in der Fakultät „Soziale Arbeit“ mit grundlegenden gesellschaftlichen Entwicklungen. Was hält eine Gesellschaft zusammen? Welchen Veränderungen ist die Gesellschaft ausgesetzt und wie kann den zunehmenden Spaltungstendenzen entgegengewirkt werden?
Diese spannenden Fragen waren Anlass für die Landtagsvizepräsidentin der Grünen, Ulrike Gote, zusammen mit ihrer Landshuter Kollegin Rosi Steinberger der Hochschule einen Besuch abzustatten.
Empfangen wurden die beiden Parlamentarierinnen von Dekan Prof. Dr. Stefan Borrmann und Prodekanin Prof. Dr. Barbara Thiessen. Frau Thiessen stellte das Institut Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung, Ikon vor, das sich aus dem gleichnamigen Forschungsschwerpunkt der Hochschule heraus entwickelt hat. Aktuelle Schwerpunkte sind Untersuchungen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, der Bildungsarbeit im Kontext von Muslimfeindschaft und Gender Studies. In diesem Rahmen bestehen viele europäische und internationale Kooperationen.
„Ich schätze es sehr, dass an der Landshuter Hochschule auf diesen wichtigen Gebieten so fundierte und anerkannte Arbeit geleistet wird“, so Rosi Steinberger. Allerdings ist die Grundfinanzierung an den Hochschulen zu gering, um ausreichend eigene Mittel für die Forschung bereit zu stellen.
Erschwert wird die Forschungstätigkeit an der Hochschule zusätzlich dadurch, dass Hochschulen für angewandte Wissenschaften zu wenig Mittel für die Forschung im Bereich der Sozialwissenschaften erhalten. „Das wäre aber eminent wichtig, um die immer drängenderen gesellschaftspolitischen Herausforderungen zu meistern“, sagte Gote bei dem informativen Gespräch in einer größeren Gruppe. Die Politikerinnen versprachen, sich für eine bessere Grundfinanzierung sowie eigene Forschungsmittel für Sozialwissenschaften einzusetzen.
Die Wirtschaft erkennt die Vorzüge einer interkulturellen und geschlechtergerechten Entwicklung durchaus an. Aber dieser Wandel erzeugt auch Ängste. Wie diesen Ängsten zu begegnen ist, auch dafür ist diese Forschung von zentraler Bedeutung. „In einer Einwanderungsgesellschaft sind diese Veränderungsprozesse immanent, aber sie müssen auch begleitet und erklärt werden“, so Ulrike Gote abschließend.
Im Bild oben: Von links Dr. Hedwig Maurer, Hedwig Borgmann, Prof. Dr. Holger Timinger, MdL Ulrike Gote, MdL Rosi Steinberger, Prof. Dr. Stefan Borrmann, Prof. Dr. Mihri Özdoğan, Prof. Dr. Barbara Thiessen, Prof. Dr. Christoph Fedke, Prof. Dr. Clemens Dannenbeck