Landshut (10.10.2018) Knapp jeder dritte Wahlberechtigte hat sich im 72.000 Einwohner großen Landshut bereits für die Briefwahl entschieden. Bis heute, Mittwoch, 16.30 Uhr, waren es genau 12.220 Landshuterinnen und Landshuter, die ihre Briefwahlunterlagen angefordert haben. Für die Landtags- und Bezirsktagswahl sind diesmal exakt 49.030 Landshuter im Alter von über 18 Jahren wahlberechtigt. Vor fünf Jahren haben nur 63,1 Prozent im Stimmkreis Landshut 204 an der Wahl teilgenommen.
Gleichzeitig findet ja auch der Bürgerentscheid "Gründung einer Städtischen Wohnbaugesellschaft" am 14. Oktober statt. Da sind sogar knapp 55.000 Landshuter - auch EU-Bürger - wahlberechtigt. Für den Bürgerentscherid haben bis heute 8.830 Wahlberechtigte ihre Stimmzettel angefordert. Es ist bis Freitag, 15 Uhr auch noch Zeit, in der Stadtverwaltung des Rathauses II (Luitpoldstraße) seine Wahlunterlagen abzuholen, dort sogleich die Stimmzettel auszufüllen und diese in eine dort bereitgestellte Wahlurne zu werfen.
Die Parteien werben noch bis Samstag um jede Stimme. So gut wie alle politischen Gruppierungen sind am Samstag in der Altstadt mit Infoständen vertreten. Heute, Mittwoch, findet um 19 Uhr noch die große Podiumsdiskussion des Stadtjugendrings in der alten Kaserne mit den Kandidaten aller Parteien statt. Nur der Landtagskandidat der AfD - Günter Straßberger - hat abgesagt. Nun, die AfD wird dennoch bei der Podiumsdiskussion ein Thema sein.
Für einzelne Kandidaten zur Landtagswahl kann es echt eng werden im Stimmkreis Landshut. Helmut Radlmeier wird wohl das Direktmandat für die CSU erneut - wie schon 2013 (42,2 %) - gewinnen. Doch der AfD-Effekt und die miserablen Umfragewerte für die CSU landesweit (nur 33 %) könnten den superehrgeizigen FW-Kandidaten Hubert Aiwanger so beflügeln, dass Radlmeier bei den Erststimmen überholt wird. Aiwanger hatte 1913 schon 20,2 % Erststimmen. Eng wird es auch für SPD-Kandiidatin Ruth Müller, wenn ihre Partei auch in Niederbayern nur 10 % oder gar noch weniger bekommt. Dann könnte das einzige SPD-Mandat der Passauer Landtagskandidat erobern. Also, die anerkannt bienenfleißige Ruth Müller benötigt wirklich jede Stimme für den Wiedereinzug ins Maximilianeum. Die SPD hat ja sonst kein überregionales Mandat mehr.
Offen ist in Niederbayern das Rennen auch bei der FDP um das wohl einzige Landtagsmandat, wenn sie die 5-Prozenthürde schaffft. Hier gehören auch zwei Landshuter zu den Favoriten: Stadtrat Norbert Hoffmann, Generalsekretär der FDP und Marco Altinger, der sich im Stimmkreis Dingolfing-Landau nicht zuletzt durch seine Bekannheit mit seinen Karateschulen um das Landtagsmandat bewirbt. /hs