Landshut - pm (28.07.2020) Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen Wochen und Monaten alles überlagert. Dennoch müsse man auch an anderer Stelle vorankommen, waren sich Landrat Peter Dreier (FW) und Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (CSU) beim Jahresgespräch der beiden einig. Zumal einiges auf der gemeinsamen To-do-Liste steht.
Im letzten Jahr war es Radlmeier und Dreier gelungen, dass die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt personell verstärkt wird. Auf Bitten von Dreier hatte sich Radlmeier beim Umweltministerium dafür eingesetzt. Aufgrund der großen Arbeitsbelastung der Abteilung war die zusätzliche Stelle auch dringend nötig. Auf ihren Erfolg wollen sich Landrat und Landtagsabgeordneter aber nicht ausruhen: Die Belastung der Naturschutzbehörde wird nämlich größer. Grund dafür ist unter anderem das Volksbegehren „Artenvielfalt & Naturschönheit in Bayern“ und seine Folgen. Die Aufgaben nehmen dadurch zu. Helfen soll an den Landratsämtern nun ein Biodiversitätsberater. Dem Landratsamt Landshut wurde bisher allerdings kein solcher Berater zugewiesen. „Ein Biodiversitätsberater kann die Akzeptanz von Maßnahmen fördern und direkt vor Ort bei der Umsetzung beraten. Beides ist mir wichtig“, erläuterte Landrat Dreier. „Auch das Landratsamt Landshut braucht einen Biodiversitätsberater“, bekräftigte Radlmeier. Er sagte zu, sich bei der Staatsregierung für die Zuweisung einzusetzen.
Pflegestützpunkt aufbauen
Auch der Abgeordnete hatte ein Anliegen an den Landrat: „Die Region braucht in meinen Augen einen Pflegestützpunkt“, betonte Radlmeier. Bürger können sich in einem Pflegestützpunkt kostenlos zu allen Themen rund um die Pflege beraten lassen. „Damit hätte man endlich eine zentrale Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Landkreis“, warb Radlmeier für die Idee. Den Aufbau fördere der Freistaat, die laufenden Kosten könnten sich Kommunen, Bezirk und Pflegekassen teilen, sodass die finanzielle Belastung gering sei, so Radlmeier, Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und Pflege. Die Notwendigkeit dafür könnte die Pflegebedarfsanalyse untermauern, die für Stadt und Landkreis in Auftrag gegeben wurde, wie Dreier anfügte.
Gemeinsames Ausbildungszentrum
Voranbringen wollen die beiden auch ein gemeinsames Schulzentrum für Gesundheitsberufe. Dort könnte man etwa Röntgenassistenten und Operationstechnische Assistenten ausbilden. Bisher muss man dafür zum Beispiel nach München oder Ingolstadt. Wenn das Landratsamt nach Essenbach ziehe, biete sich der jetzige Standort dafür gerade zu an. Mit einem eigenen Schulzentrum gewinne man die dringend benötigten Fachkräfte direkt vor Ort, sind Dreier und Radlmeier überzeugt. Beide sehen in einem solchen Zentrum das Fundament für eine Zusammenarbeit der Krankenhäuser der Region: „Wir müssen ein Zeichen setzen!“
Unterstützen könnte dabei ein Regionalausschuss, wie von der CSU/LM/JL/BFL-Fraktion im Landshuter Stadtrat vorgeschlagen. Der neue Regionalausschuss soll konkrete Projekte, die Stadt und Landkreis betreffen, anpacken. „Im Rahmen der Zukunftsstrategie soll das Regionalmanagement ohnehin ein derartiges Gremium bilden. Dafür haben wir vom Freistaat 99.000 Euro an Förderung erhalten“, führte Dreier aus. Die Initiative komme damit zur rechten Zeit. Denn die Region müsse noch enger zusammenwachsen, so Dreier und Radlmeier.