Die Meldung über den Tod eines 28-jährigen Kosovaren am Samstag in der JVA Landshut-Berggrub - siehe Bericht weiter unten - hat womöglich eine dramatische Vorgeschichte. Die gleiche Person Muslim H. soll am Dienstag, 1. April, um 11.15 Uhr in einer Lufthansa-Maschine beim Flug LH 1676 von München nach Budapest eine Flugbe- gleiterin in seine Gewalt gebracht haben.
Er habe sie in eine Toilette gezerrt und mit einer abgebrochenen Rasierklinge bedroht. Gleichzeitig habe er in den mit über 80 Personen besetzten Passagierraum geschrieen.
Die Piloten hätten daraufhin sofort den Flug abgebrochen und seien zum Flughafen München-Erding zurückgeflogen. Der 28-jährige Kosovare wollte verhindern, dass er, weil illegal nach Deutschland eingereist, nach Ungarn abgeschoben werde. Ein Gepäckträger war eine Art rettender Engel der Szene. Er verstand die Sprache des Kosovaren und konnte die Piloten entspechend unterrichten. Zurück am Flughafen ließ sich der 28-jährige Muslim H. widerstandslos festnehmen. Die Piloten wußten, wen sie an Bord hatten. Seine Papiere waren beschlagnahmt. Diese hätte der Kosovare erst auf ungarischem Boden bekommen.
Für Außenstehende ergibt sich auch die Frage, wie es passieren konnte, dass der Untersuchungshäftling ein an vermeintlich bruchsicheres Fenster der supermodernen Haftanstalt in Landshut-Bergrub so zertrümmern konnte, um mit einem Glasscherben die Wärter bzw. einen Sanitäter bei der tätlichen Auseinandersetzung bedrohen und tatsächlich verletzen zu können. Der U-Häftling galt bis zum tödlichen Vorfall am Samstag, 24. Mai, als freundlich und unauffällig. Sein Anwalt hat ihn schon zweimal in der Landshuter Haftanstalt besucht.