Foto: (v.l.n.r,): KD Mendler, Leiter der Kripo Landshut, PR Marchner, Leiter der Verkehrspolizeiinspektion Landshut, EPHK Vogelgsang, Leiter PI Vilsbiburg, Landrat Peter Dreier, EPHK Walter, Leiter der PI Rottenburg a. d. Laaber, PP Rückl, LPD Eibensteiner, Leiter PI Landshut, Jakob Fuchs, Abteilungsleiter f. Sicherheit u. Ordnung, LRA Landshut, EPHK Geigenberger, Leiter APS Wörth a. d. Isar
Landshut (26.04.2018) Polizeipräsident Josef Rückl überreichte anlässlich des jährlichen Sicherheitsgesprächs den Sicherheitsbericht 2017 für den Landkreis Landshut an Landrat Peter Dreier. Die Gesamtkriminalität, ohne Berücksichtigung der ausländerrechtlichen Verstöße, fiel im Landkreis Landshut um 414 Fälle auf insgesamt 4.109 Fälle. Dies bedeutet einen Rückgang von 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Ein wichtiger Index für die „Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung“ ist die sog. Häufigkeitszahl. Sie gibt die Anzahl der erfassten Straftaten im Jahr, gerechnet auf 100.000 Einwohner, wieder. Die Häufigkeitszahl fiel im Landkreis Landshut von 2.937 (2016) auf 2.643 und liegt damit deutlich unter dem Mittelwert der letzten zehn Jahre.
Die Aufklärungsquote bewegt sich im Landkreis Landshut mit 68,0 Prozent deutlich über dem bayernweiten Trend (64,4 Prozent).
Erfreulich ist die Entwicklung im Bereich der Gewaltkriminalität. Die Anzahl der bekannt gewordenen Fälle fiel im Berichtsjahr um 8,8 Prozent von 169 Fälle in 2016 auf 154 Fälle. Der aktuelle Rückgang der Fallzahlen beruht maßgeblich auf der Deliktskategorie „gefährliche und schwere Körperverletzung an sonstigen Tatörtlichkeiten“ (d.h. außerhalb von Straßen etc.). Hier ist eine Reduzierung der Fallzahlen von 108 im Vorjahr auf 88 im Jahr 2017 zu verzeichnen.
Einen leichten Rückgang gab es auch bei der Straßenkriminalität. Im Vorjahr wurden 734 Fälle registriert, 2017 waren es 724 Delikte. Zur sogenannten Straßenkriminalität werden alle im öffentlichen Raum begangenen Straftaten, z. B. Sachbeschädigungen und Körperverletzungen, gezählt.
Auch bei den Diebstahlsdelikten ist ein Rückgang der Fallzahlen von 1.206 Fällen im Vorjahr auf 1.015 Fälle (- 15,84 Prozent) zu verzeichnen. Wenig erfreulich sind die Zahlen nach wie vor im Bereich der Wohnungseinbruchskriminalität. Zwar wurden im Jahr 2017 drei Fälle weniger als im Vorjahr (117 Fälle) registriert. Die Fallzahlen sind aber noch deutlich über dem Mittelwert der letzten zehn Jahre (78,2 Fälle).
Eine negative Entwicklung zeigt sich bei der Rauschgiftkriminalität. Mit einem Anstieg der Fallzahlen um 15,2 % im Vergleich zum Vorjahr (231 Fälle) ist für das Jahr 2017 (266 Fälle) das höchste Fallaufkommen der letzten zehn Jahre zu verzeichnen. Dabei handelt es sich überwiegend um sogenannte Kontrolldelikte, d. h. es besteht ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Fallaufkommen und den polizeilichen Kontrollerfolgen. Der Anteil der der Polizei nicht bekannt gewordenen Straftaten, das sog. Dunkelfeld, ist in diesem Deliktsbereich naturgemäß hoch.
Durchwegs steigende Werte wurden 2017 bei der Verkehrsunfallstatistik registriert. Im Landkreis Landshut wurden 2017 insgesamt 5.032 Verkehrsunfälle polizeilich erfasst. Dies stellt eine Steigerung um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (4.784) dar. Leider war auch im Vergleich zum Vorjahr ein Verkehrstoter mehr zu beklagen. Insgesamt verloren im Landkreis Landshut fünf Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben.
Bei den Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss stieg die Zahl von 59 Unfällen in 2016 auf 61 Unfälle im Jahr 2017. Bei den Verkehrsunfällen unter Drogeneinfluss wurden sieben Unfälle registriert; im Vorjahr waren es acht.
Eine deutliche Zunahme ist bei den Geschwindigkeitsunfällen festzustellen. Ereigneten sich vergangenes Jahr noch 150 Verkehrsunfälle mit überhöhter Geschwindigkeit, so waren es im Berichtsjahr 213 Verkehrsunfälle. Dies bedeutet eine Zunahme von 42 Prozent. Eine leichte Zunahme war auch bei den Fahrradunfällen von 2,1 Prozent von 140 auf 143 zu verzeichnen. Ebenfalls leicht gestiegen ist die Anzahl der Wildunfälle, von 1.992 Unfällen im Vorjahr auf 2.109 im Berichtsjahr.
Die niederbayerische Polizei werde auch in Zukunft alles daran setzen, die objektive Sicherheit zu erhöhen und das subjektive Sicherheitsgefühl der niederbayerischen Bevölkerung zu stärken, so Rückl. Der Kontakt mit der Bevölkerung und die gute Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden sind für eine optimale Polizeiarbeit notwendig. Dies schafft die notwendige Basis für die gute Sicherheitslage in Niederbayern, so Rückl.
Landrat Dreier sagte auch weiterhin diesbezüglich die volle Unterstützung des Landratsamtes Landshut zu und bedankte sich zum Schluss des Sicherheitsgespräches für die aus seiner Sicht hervorragende Zusammenarbeit mit der niederbayerischen Polizei. Besonders das Thema Personalmangel und die Digitalisierung von Vorführdiensten, die die Beamten besonders im Bereich Landshut stark binden, werde er weiter verfolgen.