Landshut (18.10.20169 Der Seniorenbeirat informierte sich im Rahmen seiner letzten Sitzung über die Situation der stationären Altenpflege in Landshut. Zu Gast war Stadtamtmann Franz Linzmeier, der Chef der Landshuter Heimaufsicht.
Dieser wies darauf hin, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Landshuter Altenpflegeheime sehr gut versorgt und gepflegt würden.
Die Fachkraftquote von 50 % würde erfüllt. Von den rund 1230 vorhandenen Betten seien rd. 80 zur Zeit nicht belegt. Einzelzimmer seien jedoch nur in seltenen Ausnahmefällen längere Zeit frei verfügbar. Etwa 2/3 aller Anfragen nach einem Pflegeplatz kämen nach einem Krankenhausaufenthalt. Besonders erfreulich sei, dass alle Landshuter Altenheime Nachwuchskräfte ausbilden.
In der anschließenden Diskussion wurden seitens des Seniorenbeirates aber auch kritische Stimmen laut. Der Vorsitzende Franz Wölfl wies darauf hin, dass die auch in Landshut nicht unerhebliche Personalfluktuation ihm große Sorgen bereite. „Dass das Pflegepersonal häufig wechsle ist zwar aus Sicht der Pflegenden nachvollziehbar. Für die Bewohnerinnen und Bewohner der Heime bedeutet jeder Personalwechsel aber Stress, geht doch die Bezugsperson verloren, die man kennt und der man vertraut“, so Wölfl weiter.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Reform der Pflegeausbildung. Für Hedwig Pable, stellvertretende Vorsitzende, sei die generalistische Ausbildung beileibe nicht das Gelbe vom Ei. Sie werde die ohnehin schon sehr angespannte Personalsituation in der Altenpflege weiter verschärfen. Hedwig Pable: „Die neue Pflegeausbildung werde dazu führen, dass das Gros der Absolventen nicht in die Altenpflege, sondern in die Krankenpflege geht, ganz einfach deswegen, weil dort die Bedingungen für die Pflegekräfte günstiger sind“.
Sorge bereitet dem Seniorenbeirat auch die Tatsache, dass immer mehr Pflegekräfte aus Osteuropa kommen. Richard Kiermeier, zweiter stellvertretender Vorsitzender: „Im Zeitalter der Globalisierung ist das zwar kein Problem. Voraussetzung muss aber sein, dass ausländische Pflegekräfte nicht nur Deutsch können, sondern auch mit den Lebensgewohnheiten unserer bayerischen Bevölkerung zumindest einigermaßen vertraut sind.“
Anneliese Zeilbeck, Heimfürsprecherin in einem Landshuter Altenheim, wies abschließend darauf hin, dass die meisten alten Menschen zwar so lange wie irgendwie möglich zu Hause wohnen bleiben wollen. Trotzdem sei die stationäre Altenpflege jetzt und in Zukunft unverzichtbar. Das bedeute, dass die stationäre Altenpflege konzeptionell laufend fortentwickelt und vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung wahrscheinlich sogar zusätzliche Pflegeheimplätze geschaffen werden müssten.