Altdorf (17.01.2018) Seit 20 Jahren gibt es das Johannesstift in Altdorf, das von der Diakonie betrieben wird und für 65 Senioren und Seniorinnen in der Region Platz bietet, den Lebensabend zu verbringen. Der Pfeffenhausener Landtagsabgeordneten Ruth Müller, die im Ausschuss „Gesundheit und Pflege“ tätig ist, ist es ein Anliegen, sich vor Ort ein Bild von der Pflege und den Zukunftsaufgaben zu machen:
„Sie sind die Experten der Praxis“, so Müller zu Heimleiterin Alicja Balas. Begleitet wurde Müller von der Altdorfer Kreis- und Gemeinderätin Christel Engelhard, denn oft würden auch kommunale Fragen angesprochen, die dann gleich bei der richtigen Adresse landen, so Müller. „Uns ist es ein Anliegen, nicht nur eine hervorragende Pflege zu bieten, sondern den Alltag gut zu gestalten“, so Balas. Deshalb habe man rund um die jahreszeitlichen Themen wie Sommerfeste, Faschingsfeiern oder dem Besuch der Altdorfer Wiesen auch immer wieder gerne besondere Gäste im Haus: Musiktherapeuten sorgen ebenso für Abwechslung wie die Klinikclowns, die die Senioren zum Lachen bringen und beim Besuch der Kinder aus den Kitas „Apfelbäumchen“ und St. Josef leuchten die Augen der Senioren.
Derzeit sei das Haus voll belegt und der Bedarf nach Kurzzeitpflege, zur Entlastung der pflegenden Angehörigen, nehme zu. Leider sei der Bürokratieaufwand und die unzureichende finanzielle Entschädigung dabei ein Hemmschuh, Kurzzeitpflege auszubauen, machte Balas deutlich. Aus ihrer Arbeit im Bayerischen Landtag wisse Müller, dass in Bayern ein deutliches Defizit an Kurzzeitpflegeplätzen besteht. Deshalb habe die SPD auch einen Antrag im Gesundheitsausschuss eingereicht, der die Staatsregierung auffordert, dem Sicherstellungsauftrag nachzukommen. Derzeit gebe es auch deshalb zu wenig Plätze, weil die Träger stationärer Pflegeeinrichtungen das finanzielle Risiko nicht tragen können. „Um Kurzzeitpflege verlässlich und planbar anbieten zu können, muss man auch vorübergehende Leerstände kalkulieren, für die man derzeit keine Finanzierung bekommt“, so Müller. Für den Nachtragshaushalt werde man deshalb auch einen entsprechenden Antrag einreichen.
Um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, bildet das Seniorenheim auch jedes Jahr in der Altenpflege aus. Ruth Müller, MdL erkundigte sich im Gespräch nach der Umsetzung der Hospizversorgung. Im Rahmen der Sterbehilfedebatte im Deutschen Bundestag sei beschlossen worden, diese Bereiche in den Seniorenheimen und Krankenhäusern zu stärken, um in Würde bis zuletzt gut versorgt in der vertrauten Umgebung leben und sterben zu können. „Wir arbeiten hervorragend mit dem Landshuter Hospizverein zusammen, erläuterte Alicja Balas. Ganz besonders dankbar sein man auch den vielen Ehrenamtlichen, die sich durch Begleitungen, Besuchsdienste und Mithilfe bei Festen in die Gemeinschaft des Johannesstiftes einbringen.